Sonntag, 25. April 2004, 23:35
Wochenendbericht
Freitag, 23.04.2004
Ich sitze gerade im Zug gen Osten, um mich dort auf Wohnungssuche zu machen. Ab etwa Mitte Juni wird ein neuer Lebensabschnitt beginnen.
Nach dem Treffen gestern war ich total happy und euphorisch, wie auf Wolken. Ich freu mich auf den neuen Job – auch wenn ein wenig Angst dabei mitschwingt, dass Cheffe mich vielleicht überschätzt hat und ich enttäuschen und versagen könnte.
Bei aller Freude mischen sich aber jetzt auch ein wenig Wehmut und Zweifel dazu, dass ich Köln verlassen werde – den Dialekt "da drüben" hasse ich jetzt schon. Gerade jetzt scheine ich endlich einige Kontakte in Köln zu bekommen, die ich mir früher so sehr gewünscht hatte. Auch mit Brüderchen und Schwägerin wird der Kontakt gerade jetzt intensiver und ich finde es wirklich schade, demnächst so weit weg zu sein, die Lütte nicht mehr so oft sehen zu können – ja, meine biologische Uhr tickt verdammt laut.
Aber im Grunde haben diese Gefühle wohl nur damit zu tun, etwas doch inzwischen vertrautes zu verlassen und wieder mal irgendwo neu zu beginnen. Ob ich wohl jemals irgendwo bleiben werde, eine gewisse Stabilität haben werde, ein Zuhause haben werde?
Wie es wohl wird, wieder mit Cheffe zusammen zu arbeiten? Damals in sind wir ja durchaus häufiger aneinander gerasselt und unser Verhältnis hat sich eigentlich erst gebessert, als wir „auf gleicher Höhe“ waren. Demnächst aber wird er ja wieder mein Chef sein. Das wird sicherlich einiges verändern.
Ich hasse Zugfahren. Noch immer erinnert es mich total an J. – auch wenn er gestern zum ersten Mal nicht mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen und heute nicht der erste beim Aufwachen war. Das Zugfahren repräsentiert für mich so sehr unsere Beziehung, dass es fast wie ein Symbol ist. So gern würde ich wieder mit ihm sprechen. So gern würde ich ihm wieder in die Augen sehen, die mich immer so fasziniert haben. So gern würde ich mich wieder von ihm in den Arm nehmen lassen. Aber er weiß ja nicht einmal, dass ich demnächst nicht mehr in Köln sein werde.
Ich ertappe mich dabei, dass mir jeder Gedanke an einen anderen Mann, jeder noch so kleine Abschied von den Gedanken an ihn, wie ein weiteres Verlassen, wie ein weiterer Verrat an ihm und unserer Liebe wie sie mal war, vorkommt. Aber ich kann ihn ja nicht einmal anrufen. Wie es ihm wohl geht? Was er wohl macht? Ob er wohl ab und zu an mich denkt?
Gestern auf der freenet-Homepage hab ich gesehen, dass Grönemeyer in diesem Jahr wieder Konzerte gibt nach der erfolgreichen Mensch-Tour vom letzten Jahr. Da war er wieder, der Stich mitten in’s Herz – herrje, hört sich das kitschig an. Aber ich hab mich gleich gefragt, ob J. und seine Freundin wohl zur Erinnerung an ihr Kennenlernen auf eines der Konzerte gehen werden. So schön die Konzerte wohl sein müssen, so gern ich auch eines besuchen würde, ich könnte es nicht, ohne in Tränen auszubrechen und permanent an ihn und sie zu denken.
Warum nur liebt man jemanden, der partout nichts mehr von einem wissen will?
Samstag, 24.04.2004
So, jetzt bin ich aber auch ziemlich groggy, hab schmerzende platte Füße. Was ich heute an Wohnungen gesehen habe, war nicht schlecht, aber auch noch nicht der Hammer. Also ganz so einfach wie ich mir das vorgestellt hatte, ist es wohl auch hier in nicht. Man kann schon schnell eine Wohnung finden, aber Paläste für nen Appel und nen Ei gibt’s auch hier nicht, bzw. man muss doch etwas mehr suchen. Bin heute seit 8:30 Uhr unterwegs gewesen, habe 6 Wohnungen gesehen, von denen mir eine wirklich gut gefällt – schade, dass sie nicht noch ne Einbauküche hat, dann wär’s perfekt. Allerdings ist die auf den qm gerechnet auch die teuerste.
Na ja, ich hab noch ne ganze Menge Telefonnummern notiert, als ich so durch's Viertel gestiefelt bin – vielleicht ist da ja noch was dabei und dann komm ich einfach in 2 Wochen noch mal. Doch allzu lange sollte ich nicht mehr warten, denn die Preise werden anziehen.
Jetzt hock ich hier in Cheffe's Wohnung, oder im Loft sollte man wohl besser sagen. Ist schon ein schickes Teil, aber ich möchte eigentlich nicht so viel ausgeben, sondern ein wenig mehr einsparen bei der Miete. Leider hat er noch kein Internet, die Fernseher scheinen auch noch nicht angeschlossen und rauchen kann ich hier auch nicht. Also Suchtverzicht auf ganzer Linie. Sollte wohl heute früh in’s Bett gehen, dann wird’s vielleicht nicht zu schlimm.
Bei meinen Wanderungen heute habe ich auch verdammt viele runtergekommene Ecken und Bruchbuden gesehen. Hätte gar nicht gedacht, dass das noch so viel ist. Sieht teils wirklich hässlich aus. Da hab ich schon manchmal nen Schreck bekommen. Und irre viel Hundescheiße auf den Gehwegen. Bin in keinen rein getreten, aber war nicht lustig.
Sonntag 25.04.2004
Mannomann, hab ich 'nen Muskelkater!! Der Hammer! Sogar an den Schienbeinen und zwischen Hüfte und Leiste. AAAUUUAAA! Und die Füße erst. Wenn ich denn gehe, dann nur total stacksig wie auf Eiern. Schmerz lass nach.
Und im Zug setzen sich immer die absoluten Spacken neben mich - beißender Geruch, Schmatzen, Schlürfen, Schnaufen, Stöhnen, Zappeln, die Wasserflasche mit beim Trinken mit beiden Händen haltend wie ein Baby und auf dem Kopf ein Vogelnest .... brrrrr .... am Ende war mir übel.
Ich sitze gerade im Zug gen Osten, um mich dort auf Wohnungssuche zu machen. Ab etwa Mitte Juni wird ein neuer Lebensabschnitt beginnen.
Nach dem Treffen gestern war ich total happy und euphorisch, wie auf Wolken. Ich freu mich auf den neuen Job – auch wenn ein wenig Angst dabei mitschwingt, dass Cheffe mich vielleicht überschätzt hat und ich enttäuschen und versagen könnte.
Bei aller Freude mischen sich aber jetzt auch ein wenig Wehmut und Zweifel dazu, dass ich Köln verlassen werde – den Dialekt "da drüben" hasse ich jetzt schon. Gerade jetzt scheine ich endlich einige Kontakte in Köln zu bekommen, die ich mir früher so sehr gewünscht hatte. Auch mit Brüderchen und Schwägerin wird der Kontakt gerade jetzt intensiver und ich finde es wirklich schade, demnächst so weit weg zu sein, die Lütte nicht mehr so oft sehen zu können – ja, meine biologische Uhr tickt verdammt laut.
Aber im Grunde haben diese Gefühle wohl nur damit zu tun, etwas doch inzwischen vertrautes zu verlassen und wieder mal irgendwo neu zu beginnen. Ob ich wohl jemals irgendwo bleiben werde, eine gewisse Stabilität haben werde, ein Zuhause haben werde?
Wie es wohl wird, wieder mit Cheffe zusammen zu arbeiten? Damals in sind wir ja durchaus häufiger aneinander gerasselt und unser Verhältnis hat sich eigentlich erst gebessert, als wir „auf gleicher Höhe“ waren. Demnächst aber wird er ja wieder mein Chef sein. Das wird sicherlich einiges verändern.
Ich hasse Zugfahren. Noch immer erinnert es mich total an J. – auch wenn er gestern zum ersten Mal nicht mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen und heute nicht der erste beim Aufwachen war. Das Zugfahren repräsentiert für mich so sehr unsere Beziehung, dass es fast wie ein Symbol ist. So gern würde ich wieder mit ihm sprechen. So gern würde ich ihm wieder in die Augen sehen, die mich immer so fasziniert haben. So gern würde ich mich wieder von ihm in den Arm nehmen lassen. Aber er weiß ja nicht einmal, dass ich demnächst nicht mehr in Köln sein werde.
Ich ertappe mich dabei, dass mir jeder Gedanke an einen anderen Mann, jeder noch so kleine Abschied von den Gedanken an ihn, wie ein weiteres Verlassen, wie ein weiterer Verrat an ihm und unserer Liebe wie sie mal war, vorkommt. Aber ich kann ihn ja nicht einmal anrufen. Wie es ihm wohl geht? Was er wohl macht? Ob er wohl ab und zu an mich denkt?
Gestern auf der freenet-Homepage hab ich gesehen, dass Grönemeyer in diesem Jahr wieder Konzerte gibt nach der erfolgreichen Mensch-Tour vom letzten Jahr. Da war er wieder, der Stich mitten in’s Herz – herrje, hört sich das kitschig an. Aber ich hab mich gleich gefragt, ob J. und seine Freundin wohl zur Erinnerung an ihr Kennenlernen auf eines der Konzerte gehen werden. So schön die Konzerte wohl sein müssen, so gern ich auch eines besuchen würde, ich könnte es nicht, ohne in Tränen auszubrechen und permanent an ihn und sie zu denken.
Warum nur liebt man jemanden, der partout nichts mehr von einem wissen will?
Samstag, 24.04.2004
So, jetzt bin ich aber auch ziemlich groggy, hab schmerzende platte Füße. Was ich heute an Wohnungen gesehen habe, war nicht schlecht, aber auch noch nicht der Hammer. Also ganz so einfach wie ich mir das vorgestellt hatte, ist es wohl auch hier in nicht. Man kann schon schnell eine Wohnung finden, aber Paläste für nen Appel und nen Ei gibt’s auch hier nicht, bzw. man muss doch etwas mehr suchen. Bin heute seit 8:30 Uhr unterwegs gewesen, habe 6 Wohnungen gesehen, von denen mir eine wirklich gut gefällt – schade, dass sie nicht noch ne Einbauküche hat, dann wär’s perfekt. Allerdings ist die auf den qm gerechnet auch die teuerste.
Na ja, ich hab noch ne ganze Menge Telefonnummern notiert, als ich so durch's Viertel gestiefelt bin – vielleicht ist da ja noch was dabei und dann komm ich einfach in 2 Wochen noch mal. Doch allzu lange sollte ich nicht mehr warten, denn die Preise werden anziehen.
Jetzt hock ich hier in Cheffe's Wohnung, oder im Loft sollte man wohl besser sagen. Ist schon ein schickes Teil, aber ich möchte eigentlich nicht so viel ausgeben, sondern ein wenig mehr einsparen bei der Miete. Leider hat er noch kein Internet, die Fernseher scheinen auch noch nicht angeschlossen und rauchen kann ich hier auch nicht. Also Suchtverzicht auf ganzer Linie. Sollte wohl heute früh in’s Bett gehen, dann wird’s vielleicht nicht zu schlimm.
Bei meinen Wanderungen heute habe ich auch verdammt viele runtergekommene Ecken und Bruchbuden gesehen. Hätte gar nicht gedacht, dass das noch so viel ist. Sieht teils wirklich hässlich aus. Da hab ich schon manchmal nen Schreck bekommen. Und irre viel Hundescheiße auf den Gehwegen. Bin in keinen rein getreten, aber war nicht lustig.
Sonntag 25.04.2004
Mannomann, hab ich 'nen Muskelkater!! Der Hammer! Sogar an den Schienbeinen und zwischen Hüfte und Leiste. AAAUUUAAA! Und die Füße erst. Wenn ich denn gehe, dann nur total stacksig wie auf Eiern. Schmerz lass nach.
Und im Zug setzen sich immer die absoluten Spacken neben mich - beißender Geruch, Schmatzen, Schlürfen, Schnaufen, Stöhnen, Zappeln, die Wasserflasche mit beim Trinken mit beiden Händen haltend wie ein Baby und auf dem Kopf ein Vogelnest .... brrrrr .... am Ende war mir übel.
Alltaegliches
23:35h
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