Ich hoffe. Im Moment kommen mir bei dem Gedanken eher die Tränen.

Ich freue mich auch sehr für Dich.

Kennst Du eigentlich den Blogger GlamourDick? Er hat einen ganzen Klinikaufenthalt und eine Therapie geblogt und es war so toll. Besonders, weil es ihm seitdem (mit wenigen Tiefen und etlichen Höhen) ziemlich gut geht. Nur weil man einen Geist in die Kammer sperrt, verschwindet er nicht. Das wird toll, bestimmt.

Ich hatte bisher nur seine Kommentare bei einigen Leuten gelesen, aber gestern Abend hab ich mal rein geschaut. Hm, ja, ich hab nur ein wenig gelesen, aber die ein oder andere Szene fand ich doch heftig und möchte ich so wirklich nicht erleben. Ich hoffe doch, dass das da alles etwas "softer" ist.

danke ;-)

Bei Photos macht das Licht ja einen gewaltigen Unterschied ...

Danke. Ich hoffe es. Im Moment ist der Zeitfaktor eher noch das, was mir Angst macht. Es hätte alles schneller gehen müssen. Der August ist bewerbungstechnisch total mau - Sommerloch - so dass das ein guter Monat gewesen wäre. So weiß ich jetzt schon, dass ich verkürzen werde. Habe immer gesagt, ich werde spätestens am 30.09. zurück sein wollen. Da alles viel länger gedauert hat als geplant, wirds nu halt kürzer. Hoffe nur, dass es kein Fehler ist, den ganzen September weg zu sein, denn der soll für Bewerbungen eigentlich ganz gut sein, ab Ende November kann man ja schon fast wieder einpacken für das Jahr.

When will I ever learn
that all my troubles are just a waste of time.
- Candi Staton: When will I -

Das ist ein sehr schönes Lied, höre ich auch öfter. Denn es ist wahr.

Haben Sie ein Laptop, dann nehmen Sie das doch mit, wenn Sie meinen, sich unbedingt schon im September bewerben zu müssen. Ihre anderen Unterlagen für die Bewerbungsmappen können Sie ja soweit vorbereiten, dass nur noch das Anschreiben dazu muss. Raus zu Vorstellungsgesprächen dürfen Sie schließlich.

Ja ja, ich hab einen Laptop - auch wenn es sich fast verbietet, das Ding noch so zu nennen, nachdem der Akku nicht mal mehr den stromlosen Weg vom Balkon ins Arbeitszimmer aushält. ;-) Ich muss morgen noch fragen, ob ich das Teil mitbringen darf und ob es irgendwie Internet gibt - heute hat meine Kehle kaum einen Ton hervor gebracht. ;-(

Na ja, nu wollen wir aber mal ein klein bißchen in der Realität bleiben, oder? So manche "troubles" sind nunmal sowas von real und nicht wegdiskutier- oder -interpretierbar, einfach existentiell. Ein Problem, das gelöst werden muss, das man sich auch nicht einfach schönreden kann.

Keine Sorge, Frau Ella, ich bin sehr in der Realität. Ich erzähle halt unter den Bäumen nur wenig von meinem Trouble, und wenn dann meist auch nur andeutungsweise. Die Umzugsnummer da ist doch nur das I-Tüpfelchen. Ärgerlich, zwar, aber im Grunde nur Kleinkram im Vergleich zu allem anderen. Und ja, ich weiß sehr wohl, wovor Sie Panik haben.

Hm, ja, glaub ich. Das sollte auch wirklich kein Angriff sein, auch wenn das mit der Realität vielleicht etwas scharf formuliert war. Ich bekomm halt einfach nur Pickel, wenn ich höre, ich sollte mir halt nicht so viele Sorgen machen, weil das nur Zeitverschwendung sei. Da klingt mir gleich meine Mutter in den Ohren, die immer meint, mach Dir einfach ein paar schöne Gedanken, dann gehts Dir schon besser. Da könnt ich mir die Haare raufen in solchen Momenten. ;-)

die Killersprüche schlechthin, die einem rein gar nichts bringen, wenn man grad drinhängt. Gerne auch: Dann geh halt öfter mal an der frischen Luft spazieren, wenn die Sonne scheint, das bringt Dich dann auf andere Gedanken.

Hey, es ist verdammt nochmal völlig ok, dass Du Angst hast, vor dem, was Dich "da drin" erwartet. Es ist halt wichtig, dass Du Dich von dieser Angst nicht völlig unterkriegen und lähmen lässt. Sieh es auch als leichten Vorteil, dass Du Dich mental einigermaßen drauf einstellen kannst. Meine Ex, die seinerzeit in Begleitung von Ordnungskräften und nicht ganz freiwillig in eine psychiatrische Einrichtung verbracht wurde, hatte diese Möglichkeit nicht. Und trotz dieses Starthandicaps war der Aufenthalt dort unterm Strich eigentlich ganz segensreich.

Zudem isses ja auch nicht so, dass man es da nur mit Bekloppten und Irrenärzten zu tun hätte. Ich hab inzwischen genug Leute da drin besucht und kenne auch Leute, die in diese "Branche" arbeiten. Ich hätte von daher heute weniger Bedenken, mich zeitlich begrenzt einer solchen Einrichtung anzuvertrauen als noch vor 10 oder 15 Jahren.

Ich meinte nicht die Angst vor "da drinnen", sondern die vor dem da draußen. Aber Schwamm drüber.

@arboretum: ich meinte auch die Angst vor dem da draußen. ;-)

@mark: kennst Du etwa meine Mutter? ;-)) Der Spaziergang-Spruch war auch schon des öfteren dabei. Und mein allmorgendliches Walking soll ja ihrer Meinung nach auch wahre Wunder bewirken.
Aber es ist so, Angst und Panik hab ich vor dem da draußen. Was das "da drinnen" angeht, da hab ich einfach ein mulmiges Gefühl, doch zum Glück ist das eine Einrichtung, in die niemals jemand eingewiesen wird, sondern "nur" eine Reha-Einrichtung. ;-)

Dachte, es ginge um draußen und drinnen.

Was die Mutter-Sprüche angeht: Ich bin mit dem Standard-Repertoire ziemlich vertraut. Und was Vater-Sprüche betrifft, weiß ich noch, wie mir die Kinnlade runterklappte als ich die ersten Folgen von Heinz Becker im Fernsehen sah. Ich dachte, Alter, das gibts ja gar nicht. Abgesehen davon, dass Papa Mark Baskenmütze statt Schiebermütze trug und kein Saarländisch sprach war die Übereinstimmung der Redewendungen immer wieder frappierend. ;-))

Und ich meinte damit auch Herrn Mark, Frau Ella. Nur mit dem Schwamm meinte ich Sie. :-)

@arboretum:

Nur mit dem Schwamm meinte ich Sie.

Sehr schön! Lachen führt zwar grad zu fiesesten Husten-Nies-Halskratz-Anfällen, aber trotzdem danke dafür. ;-)) Dann werd ich jetzt mal schmunzelnd zur Post stapfen mit all meinem Antragskram.

@mark:

Hm, so Vatter-Sprüche fallen mir grad gar nicht ein - außer, dass ich gut Geld verdienen und unabhängig sein müsse. Die Sprüchefraktion wurde bei uns definitiv von Muttern besetzt, immer leicht laien-psychologisch-esoterisch angehaucht und ein wenig über dieser Welt schwebend .... ganz ganz böse jetzt, ich weiß .... aber solche Sprüche wie sie von ihr kamen und kommen kann man vielleicht auch nur ablassen, wenn man sich niemals selbst um seinen Lebensunterhalt hat kümmern müssen .... möge sie das niemals lesen, denn sie würde es mir nicht verzeihen ....
Erstaunlicherweise habe ich aber nie den Klassiker von wegen "Füße unter meinem Tisch" zu hören bekommen. ;-)

ohne Ihre exegetische Expertise, Frau Arboretum? Niemand - und das sage ich ohne jegliche Ironie - weiß stets so gut Bescheid wie Sie, wer was gemeint hatte (und wer was schon mal anderswo geschrieben hat).

ot: Verpassen wir uns auch dieses Jahr wieder in der Messestadt? Ich bin kommende Woche dort (Do. und Fr., wenn ich das richtig sehe).

@Ella: Stimmt Deine Handy-Nr. noch?

Na hoffentlich ist das jetzt nicht peinlich, dass ich exegetisch jetzt doch nochmal kurz nachschlagen musste.

Yep, Handy-Nr. ist noch immer die alte.
Falls es nächste Wo. Do. und Fr. sein sollte, dann gern ein Käffchen am Do, denn - für den Fall, dass mein Bruderherz mit Family nicht wieder absagen sollte - wird er wohl am Fr. zu Besuch kommen.

dann merken wir mal Do grob vor. Freitag gehts ja auch schon wieder zurück westwärts...

@ Mark793: Am kommenden Donnerstag und Freitag widme ich mich den vier Japanern, die zu mir zu Besuch kommen. Daher werden Sie und Frau Ella ohne mich Kaffeetrinken müssen.

@ Ella: Freut mich, dass ich Sie zum Lachen brachte. Und Danke, dass Sie mich daran erinnert haben, endlich atavistisch nachzuschlagen. Meine Reisebegleitung stolperte im Gattopardo darüber, aber ich konnte es leider nicht erklären, und prompt las ich es dann am nächsten Tag auch in den Reportagen von Hemingway. Bei dem geht's dauernd ums Angeln oder Boxkämpfe. Atavistisch, halt. ;-)

@mark: ;-) freu mich

@arboretum: schade, hätte auch gern Kaffee zu dritt getrunken.

Und eine Ehrerbietung an meine ehemalige Biologielehrerin, der ich es zu verdanken habe, dass mir das Wort Atavismus niemals entfallen wird - bei ihrem Anblick - insbesondere dem ihrer Finger- und Fußnägel, die gezeichnet waren von Streifzügen durch die umliegende Wald- und Gartenlandschaft - dachte ich immer, so müssen die Frauen zur Steinzeit oder so ausgesehen haben. ;-)

Oh Mist! Echt? *Grumpf!* Da hätt ich ja schon wirklich gern mal nen Kaffee zusammen getrunken.
Allerdings werd ich auch nur 80km von hier weg sein - wenn auch die Strecke mit dem Auto so knapp 2 Std. dauert. Unglaublich!
Ja, und ich hoffe auf gute Hände dort. Es wird viel von einzelnen Menschen abhängen. Und sowas kann man vorher halt nicht wissen und wirklich abchecken.

Danke ;-))

Hammer! Echt, 1002 schon ... und ich hab die 1000 ganz verpasst.


... aber tapfer bin ich grad irgendwie nicht, sondern mehr ein Häufchen heulendes Elend.

Im Rückblick gesehen, war ich das auch immer wieder. Wenn auch auf einem anderen Level und wegen anderer Beweggründe. Aber nach jeder Therapie, nach jedem Klinikaufenthalt und nach jedem Entzug war ich es noch mehr; desillusioniert teilweise, restlos ausgebrannt, irgendwie scheintot. Und es war schlimmer als vorher, dieses Hinterher.

Was ich mit tapfer zum Ausdruck bringen wollte, ist einfach nur die Gradlinigkeit Deiner (scheinbar) letzten Konsequenz; diesen Weg zu gehen, diesen Schritt zu wagen, bedeutet nach meinem Verständnis nicht nur Mut; er bedeutet tapfer zu sein, tapfer in Bezug auf das, was da auf Dich zukommen mag, und vielleicht auch furchtlos in Bezug auf das, was sich danach entwickeln könnte.

Aber Du fährst ja nicht auf Entzug!
Und Du wirst auch bestimmt nicht ans Bett gefesselt werden.
Und Du musst mit Sicherheit auch nicht in Deiner eigenen Kotze schlafen.
Oder in anderen Nettigkeiten …

Jedenfalls wünsche ich Dir, dass diese Erfahrung Dir helfen wird. Und schließe mich in sofern den anderen Lesern Deines Blogs an; und kann nur für Dich hoffen, dass Du fähige Therapeuten vorfindest …

P.S.: Wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass nur Du selbst Dein fähigster Therapeut sein wirst …

Nein, in Kotze oder ähnlichem werde ich sicher nicht schlafen müssen und ans Bett werde ich auch sicher nicht gefesselt werden. Der Psycho dort meinte beim Vorgespräch, sie würden sich eigentlich mehr wie ein Hotel sehen, sie hätten auch keine Stationen oder so, und es würden auch keine Ärzte und Schwestern in weißen Kitteln rumlaufen.
Das fand ich sehr beruhigend. Ich sehe es inzwischen wie eine Kur, auch wenn es diese Bezeichnung so heute wohl gar nicht mehr gibt und das jetzt halt Reha heißt.

Wenn es eine Reha wegen Rückenleiden oder Asthma wäre, dann wäre es aber schon noch irgendwie was anderes. Das hat allerdings weniger mit der Sache an sich zu tun als damit wie das immer noch da draußen aufgenommen wird - grad eben wieder so ein Paradebeispiel von Dumpfheit erlebt; nach dem Motto: ich halt da ja gar nix von, von so Gruppensachen, da is noch keiner von glücklich geworden von so ner Gruppentherapie. (An da draußen: Ja, versauer doch bitte auf ewig da auf deinem Bauernhof mit deinen Pflastersteinen in der Pampa!) Es ist halt immer noch dieselbe Scheiße wie vor 30 Jahren, von wegen krank werden kann nur der Körper und dann gibbet Pillen, Tropfen und Massagen, aber Seelenklempner, ne, dann hat man gleich nen Sprung in der Schüssel oder ist ein Weichei. Solche Leute machen es einem manchmal schwer, das wirklich gelassen als Maßnahme zur eigenen Stärkung zu betrachten, aber genau das ist es.

P.S.: ... ich bin mein bester Therapeut, aber mein schlechtester Patient, weil ich die Dinge zwar erkenne, aber nicht geändert, nicht anders gefühlt und interpretiert und gehandelt kriege. ;-)


... das heulende Elend ist heut grad vielleicht nicht mehr ganz so schlimm - zwei Wochen reicht ja auch - weil es zumindest körperlich etwas besser geht. Aber auf PMS kann ich es bei gut zwei Wochen Dauer dann wohl auch nicht mehr schieben ... ;-)

... Was mich dazu bewegt, Dir zu sagen, dass ich Dich noch immer sehr gern hab´.

Was wohl auch so bleiben wird ...

:-))

... das hoff ich, denn das geht mir genauso ...