Siebter Sinn

Und als würde er es merken welche Phase da grad abgeht. Als hätte er diesen siebten Sinn dafür.
Da kommt er angeschlichen, schlängelt sich um den Laptop auf meinen Knien drumherum und verschafft sich Platz auf meinem Schoß, legt sich nieder und rollt sich zusammen. Selbst kleine Bewegungen lassen ihn heute nicht aufschrecken. Wo es sonst doch so gar nicht sein Ding ist auf dem Schoß, er sonst immer etwas Distanz will. Aber im Moment ist er so anhänglich, dass es wirklich verwunder.
Und des nächtens

plagen grad seltsame Träume. Neulich bin ich nach einem so halb wach geworden und hab mir noch gesagt, dass ich mich unbedingt am Morgen dran erinnern wollte.
Tja, nu weiß ich nur noch, dass es was wichtiges war. Alles andere ist weg.

Achtung, jetzt wird's ekelhaft - Schwangere und Migränegeplagte lesen besser nicht weiter oder stellen sich auf kotzen ein.

Letzte Nacht muss ich irgendwie einen ekligen Pickel oder Furunkel oder sowas gehabt haben. Keine Ahnung wo am Körper. Aber es muss gigantisch gewesen sein, denn der Talg oder Eiter quoll nur so in einer dicken Wurst heraus.

Sorry für Ekel-Content
Obsession

Seit Tagen plagt mich Unsicherheit. Den sonst üblichen Tagesablauf scheint es nicht mehr zu geben. Fragen. Mögliche Antworten. Vermutungen. Eine Spirale, die kein Ende zu haben scheint. Keine Tatsachen.
Der Drang nach Antworten ist so immens groß. Fast eine Obsession. Fast? Vermutlich ist es eine. An einigen Tagen kann ich mich ihr widersetzen.

Heute wieder mal nicht.

Die Zeit des Einkaufs ist speziell getimed. Nichts. Ich irre mit dem Wagen durch die Straßen. Verbindungen zwischen verschiedenen Einkäufen, die nicht akut sein müssten, daber durchaus können. Hin und her und hin und her. Wieder und wieder immer dieselben Wege. Doch nicht ein einziges Anzeichen.
Noch mehr Fragen und Unsicherheiten. Panik und Enttäuschung steigen in mir auf.

Nach eineinhalb Stunden gebe ich auf. Verzweifelt - wegen des Nichts und durch das Bewusstsein der Obsession
und ihrem Ausmaß.
Frau Ella lenkt sich mal wieder ab

Anstatt die Bücher zu wälzen und was für ihre Zukunft zu tun, wälzt sie sich lieber selbst in der Wanne, packt Peeling, Reinigungsmaske, Nasenstrip, Pflegemaske ins Gesicht und Kuren in die Haare.

Ok, also Wellness-Tag. Na ja, ist ja dann zumindest nicht vergammelt und vergeudet der Tag.
Momente

in denen ich das Single-Dasein wirklich hasse:

Versuchen Sie mal ein ABC-Pflaster genau über dem Schmerz im Nacken-Schulter-Rücken-Bereich richtig zu platzieren - allein!

Und dann löst sich dieser Mist ständig ab klebt nicht richtig.

Nach all den Verrenkungen brauchen se gleich noch ein zweites Pflaster!

[edit:]
Scheiße wird das HEISS!!!
Unausgesprochenes

vom 08.03.06; nachträglich eingetragen

Ich sitze grad im Café K., nach der Sitzung beim Psycho.
Ich glaub, ich hab heut drumherum geredet. Er hat gefragt, nachdem wir beim letzten Mal über Familie geredet haben, ob ich da noch drüber nachgedacht hätte, ob mir dazu noch was eingefallen ist. Ich hab dan nur über die Unsicherheit was mein Selbstbild angeht geredet; mangelnder Selbstwert einerseits und souveräne Außenwirkung andererseits; introvertiert einerseits und extrovertiert andererseits; Wünsche und Erwartungen, die ich für meine hielt, einerseits und erkennen, dass sie von außen kommen, andererseits.
Ich habe nicht erwähnt, dass ich grad nicht mit Ma & Pa umgehen kann, dass am Wochenende Köln ansteht und ich hoffe, dass das Wetter mir eine Ausrede bietet, nicht hinfahren zu müssen. Mir graut vo der heilen Familienwelt dort, vor dem einzig beherrschenden Thema Zwillinge, das die Gespräche dominieren wird, davor wie ich mich dabei verhalten soll.
Und als er nach meinen Wünschen für meine Zukunft, mein Leben, fragte, da hab ich mich nur auf das Berufliche konzentriert. Ich habe gestoppt, als eigentlich dran gewesen wäre zu sagen, dass ich mir einen Partner und ein Kind wünsche.
Und ich habe das Thema "H", das "Haben-wollen", das "Nicht-loslassen-können" ausgelassen.
Warum? Ich vertraue ihm doch! Weil ich merkte, dass meine Unterlippe schon wieder zu zittern begann? Als er über Trauer redete, da hätt ich fast so losheulen können. Vielleicht wollte ich heute einfach nicht heulen? Die Sache mit H ist mir vieleicht auch etwas peinlich. Oder vielleicht tut sie auch einfach noch zu weh.
Ich weiß nicht genau, aber ich glaub, beim nächsten Mal muss ich da endlich drüber reden. Vielleicht betrifft das meine eigentlichen Wünsche, meine eigenen. Familie und Kinder bekommen, das ist, so aus meiner jetzigen Wahrnehmung heraus, nie eine Erwartung von Ma und Pa an mich gewesen. Da ging es eigentlich immer nur um Erfolg in beruflicher Hinsicht und Geldverdienen. Na ja, und bei Ma vielleicht noch der Wunsch, dass ich kreativ bin. Nein, Familie war nie ein Thema.
Wann kam das eigentlich zum ersten Mal für mich auf? Ich glaub so mit 28, mit Thomas damals. Das war ja auch eher so ein Typ für Familie; Einfamilienhaus im spießigen B.
War das vielleicht zum ersten Mal mein eigener Wunsch?
Eigentlich müsste ich Ma & Pa mal fragen, ob das eigentlich nie das war, was sie sich für mich gewünscht haben, und wenn das so ist, warum nicht?
Na ja, aber dieser Wunsch ist wohl auch schwieriger zu realisieren. Für die Erreichung der beruflichen Ziele kann ich selbst mehr tun. Da kann ich einen Plan machen, Teilziele setzen und erreichen. Aber bei Liebe, Partner und Familie da gibt es nur hop oder top. Und da ist viel Glück und Zufall im Spiel. Sowas kann ich mir ja nicht als Ziel setzen, dafür kann ich keinen Plan machen.
Mir scheint, bei H bin ich es fast planvoll angegangen. Hm, planvoll klingt irgendwie berechnend. Na ja, war es vielleicht auch. Ich habe es drauf angelegt. Es passte perfekt, dass er geflirtet hat, paste perfekt in meinen Plan. Er sollte derjenige sein, derjenige welche. Derjenige, mit dem ich eine Familie gründen wollte, mit dem ich Beruf und Privatleben kombinieren und verbinden wollte; und in beider Hinsicht von ihm profitieren wollte?
Aber ich hab mich verzettelt, verrannt, es verbockt? Oder es passte einfach doch nicht? Falsche Wahrnehmung?
Ich weiß es nicht.
Aber ich werde beim nächsten Mal über die Themen reden müssen. Auch wenn dann wohl wieder Tränen fließen werden.
Seele 12:12h Link   Kommentieren (0 Kommentare)
Einsturz

Ich habe das Gefühl, dass mein ganzes Leben zusammen bricht. Nicht nur, weil ich meinen Job verloren habe und alle äußere Sicherheit dahin ist. Ich bin mir meiner selbst unsicherer denn je zuvor.

Ich kenne meine Ziele und Wünsche nicht mehr. Diejenigen, die ich mal hatte, von denen weiß ich nicht mehr, ob es wirlich meine sind, oder ob ich damit nur versucht habe, Erwartungen zu entsprechen; egal ob das tatsächlich die Erwartungen an mich gewesen sind oder ob ich sie nur so wahrgenommen hatte.

Aber wie komme ich nun nur an meine eigenen Wünsche heran, an das, was MICH ausmacht? Ich weiß gar nicht wo ich meine Nische noch finden soll. Mein Bruder hat all das, was ich mir für mich gewünscht habe, was ich dachte, was meine Wünsche sind. Was, wenn das nicht meine eigenen Wünsche sind? Welche Nische soll ich da überhaupt noch für mich finden, welche Rolle kann da noch meine sein. Muss ich diese Wünsche, von denen ich mal glaubte, dass sie meine sind, vollständig aufgeben?

Und was ist mit dem, was ich bin? Introvertiert oder Extrovertiert? Das war die Frage nach dem einen Test. Tja, beantwortet ist sie noch nicht. Und auch da weiß ich gar nicht wie ich an die Antwort rankommen soll.

Ich bin analytisch, aber unbewusst laufen Gedankengänge ab, die zutiefst unlogisch sind. Meine Intuition hat mir gesagt, dass ich die Kündigung bekomme. Da lag ich richtig mit dem Bauchgefühl. Bei Hendrik aber lag ich wohl komplett falsch. Worauf soll ich mich verlassen. Den Bauch, der im entscheidenden Moment doch daneben liegt? Oder die Analyse, bei der ich mir nie sicher sein, kann ob das nun rational und logisch ist, oder ob das irgendwelche unterbewussten Gedankengänge sind.

Ich fühle mich zutiefst verunsichert und komplett demontiert.
Seele 00:42h Link   Kommentieren (0 Kommentare)
Vorwitzige Näschen

Der Wasserhahn der Küchenspüle liegt mal wieder im Essig-Essenz-Bad - das Ding muss so zugepfropft gewesen sein, dass es ihn bei Wasser Marsch volles Rohr abgeschossen hat.

Tja, und der gute Gizmo hat sich mal wieder nicht an die Regeln gehalten. Die Küchenarbeitsplatte ist tabu, aber er musste ja unbedingt da hoch und aus der Schüssel schlecken.

Oh, das hat ihm scheinbar so absolut rein gar nicht gefallen! Wie ein Irrer da runter gesprungen, dass es sich anhörte als sei die Küche explodiert und wie vom wilden Affen gebissen in die nächste Ecke gerannt.

Tja, sorry Junge, selbst schuld! ;-)
Vorteile nutzen

Da es ja nunmal ein unschlagbarer Vorteil der Arbeitslosigkeit ist, ausschlafen zu können, kann ich mir ja heute Nacht in aller Ruhe die Oscars antun. Mal sehen was da so abgeht.

Hach, da war schon der erste Riesenseufzer. George hat den ersten bekommen! Hach ja, dieser Mann hat ein Lächeln, dass es einen echt umhaut, und auf den Kopf gefallen ist er irgendwie auch nicht ... kommt ja selten zusammen sowas ...


Da dürfen wir gespannt sein was hier im Laufe der Nacht noch dazu kommt ...

[edit:]
Hm, na ja, meine letzte durchgemachte Oscar-Nacht war irgendwie etwas spektakulärer.
Das überraschendste Ereignis war das irgendwie das Ende der Übertragung. Mir kam es wie eine Werbepause vor, aber dann gings nimmer weiter und Pro7 spielt eine Viertelstunde lang den Eigenwerbungs-Trailer ... na ja, so sehr entertained hab ich mich dabei nicht gefühlt ... wissen die ihr Programm nicht mehr zu füllen oder haben die einfach nur die Zeit falsch geplant???

Na ja, dann mal ab ins Bett ...
Wühlen im Untergrund

Sowas wie Weisheit war es wohl noch nicht, aber kleine Erkenntnisse waren wohl schon dabei, wenn auch irgendwie schmerzhaft. Ach, nein, schmerzhaft? Ich weiß nicht. Ich hab nur viel geheult. Und das passiert doch wohl wenn es weh tut? Aber wie sich das angefühlt hat, anfühlt, kann ich gar nicht genau sagen.

Es war ein Wühlen. Aufhänger dieses Mal das Wochenende mit meinen Eltern. Ich wusste, und wollte, dass das kommen würde. Seit einiger Zeit schon hab ich gemerkt, dass ich mit meinem anfänglich ganz vehement geäußerten Wunsch, nicht in der Vergangenheit rum zu wühlen, sondern gegenwarts- und zukunftsgerichtet zu arbeiten allein nicht weiterkommen würde. Zu oft habe ich in den letzten Wochen automatisch Verbindungen von der Analyse der aktuellen Situation zur Vergangenheit hergestellt. Unwillkürlich. Sie haben sich geradezu aufgedrängt.

Das Wühlen war anstrengend. Es scheint so viel darüber zu liegen, wo ich nicht durchkomme. Nicht einmal die Gefühle kann ich genauer beschreiben, geschweige denn auch nur annähernd begründen. Ich soll ihnen nachgehen, nachspüren, nachhorchen, aber ich weiß gar nicht wie und komm nicht ran.

Ich höre mich nicht.

Komme nicht an das ran, was ich will, für mich wichtig ist, was ich fühle. Alles ist äußerlich. Erwartungen. Selbstbilder. Wünsche. Sie kommen von außen und ich weiß nicht wer ich bin, was mich ausmacht und was ICH mir wünsche.

Er will mir helfen, mich unterstützen dabei. Hoffentlich schafft er das. Und hoffentlich schaffe ich das.


Danach musste ich erstmal ein paar Minuten einfach so im Auto sitzen bleiben bevor ich losfahren konnte, mich sammeln. Der anschließende Latte Macchiato und das Buch im Café taten gut. Als später die Wohnungstür hinter mir zu ging, rollte die erste Träne. Wenige Worte eines Liedes im Radio ließen die Bäche strömen.
Er sagt immer, Weinen ist in Ordnung. Das mag schon sein, aber ich fühl mich unwohl dabei. Ich kann besser für mich allein heulen.
Sowas wie Weisheit

soll mir also heute gegeben sein, laut meiner heutigen Tageskarte:

Der Hohepriester

Energie: Offenbarung, Willenskraft, Vertrauen

Das Amt des Hohepriesters - der auch Hierophant genannt wird - liegt in der Vermittlung zwischen irdischer Welt und ewigen Wahrheiten. Weil er nach der Wahrheit und nach verborgenen Zeichen sucht, weist er den richtigen Weg.

Vertrauen Sie bei Entscheidungen, bei denen Sie der Hohepriester begleitet, auf Ihre innere Stimme der Gerechtigkeit. Versuchen Sie, im Strudel Ihrer Gefühle und Gedanken die entscheidende Essenz zu finden. Meditation ist der Schlüssel zur Erleuchtung.



Na dann kann die heutige Stunde beim Psycho ja trotz Kopfweh nur erleuchtend werden.
Orakel 11:24h Link   Kommentieren (0 Kommentare)

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