Ja.

Das Telefon klingelt. Anonym. Können nur sie sein, haben noch uralt-Anschluss ohne Rufnummernübertragung. Wollen sicher frohe Weihnachten wünschen.

Ich mag jetzt nicht mit ihnen sprechen.

Boshaft. Ausgerechnet an Weihnachten.

... vor einem Jahr war ich's am 3. Advent.

Und dieses erste Mal wird ein Heiligabend allein auf dem Sofa sein.

Zum einen kann ich Katerchen noch nicht über Nacht allein lassen und ich selbst bin irgendwie auch noch nicht genügend auf dem Damm.

Bei der Aussicht hat Ma gestern am Telefon ja ganz spontan gesagt, dass sie und Pa dann ja kommen könnten, damit ich hier nicht allein sitze. Ich war überrascht (schließlich steht ja am 1.WT das Frühstück und Bescherung mit des Bruders Family an) und auch gerührt. Aber gleich auch das vorauseilende schlechte Gewissen - das Frühstück und die Bescherung dürfen doch nicht meinetwegen platzen, und wenn sie sich hier bei mir anstecken, und wenn sie hier in den Saustall kommen, dann ist das doch kein gemütlicher Heiligabend für sie und ich kann mich kaum bewegen geschweige denn putzen.

Wir wollten heute nochmal sprechen und ich war grad soweit, dieses liebe Angebot anzunehmen, mich darüber zu freuen ... Mutter überschlägt sich mit Erzählungen der gemachten Erledigungen und fragt, wann ich denn dann komme, Heiligabend oder 1. Weihnachtstag ... kein Wort mehr davon, dass sie kommen würden ... ich mag nicht danach fragen, weil mir die Tränen runter laufen würden und ich in den letzten Tagen schon genug geheult habe (bin halt ein Jammerlappen, wenn ich krank bin). Na ja, auch ohne Nachfrage liefen die Tränen immer wieder heute ...


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Und ich kann nichtmal ne Flasche Rotwein leeren, wegen des Antibiotikums. Shit.


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Nun ist es fix. Habe Pa grad Bescheid gesagt, dass es definitiv erst morgen früh geht und ich am Abend dann noch wieder zurück fahre, weil es weder mir wieder gut geht, noch der Kater über Nacht allein bleiben kann. Auch von ihm kein Wort mehr zu der spontanten Idee von vorgestern, dass sie ja dann kommen könnten. Keine kurze Erklärung warum nun doch nicht. Einfach so tun, als wäre dieser Vorschlag nie gemacht worden. Wir reden einfach nicht mehr drüber. Das kommt mir so verdammt bekannt vor.

aber sowas von flach!

Seit Mittwoch war es ja schon im Anmarsch. Der Versuch den Infekt mit Ingwer-Sud, Zink, VitaminC und Zwiebel-Sud noch vor dem richtigen Ausbruch in die Flucht zu schlagen, ist mal ordentlich daneben gegangen.

Seit gestern komplett ausgeknocked. Krass wie hilflos man da ist, wenn man sich kaum auf den Beinen halten kann, aber irgendwie zumindest zur Apotheke muss, dann realisiert, dass man es allein doch nicht bis zur Notfallpraxis schafft und lieber auf dem Sofa dahin vegetiert.

Nachdem die Nacht aber die Ober-Hölle war, nicht nur mit sowas von höllischen Gliederschmerzen wie ich sie bisher noch nie gekannt habe, sondern auch mit schrecklicher Luftnot, da bin ich dann doch heut morgen über mich selbst hinaus gewachsen und zum Notdienst. Luft besser, Rest unverändert.

Hoffe, dass sie bald auch wieder geht.

Immer mehr Fortschritte. Gestern früh der Stolper-Fall-Marsch zum Futter und zurück ... aber mehr dann auch nicht mehr. Heute ist er schon 3 Mal in die Küche zum Futternapf (hat einmal das absolute Gourmet-Schälchen verweigert! Pingelkopp!) und zurück, einmal 1-2 Mal ins Bad zum Katzenklo und einmal ins Schlafzimmer aufs Bett rauf. Es geht alles noch sehr langsam und wackelig, und einmal hat ihn wohl das mangelnde Gleichgewicht auch kotzen lassen, und er fällt immer noch um sobald er den Kopf schüttelt, aber dennoch - er geht! Und das sind doch echte Fortschritte! :-))

Als ich aufstehe liegt er noch im Katzenklo - hat wieder dort übernachtet. Ihn also raus gehieft, in die Kuschelkiste.
Als ich grad mit dem Futter - kleine Gourmethäppchen, die er sonst nie bekommt - aus der Küche komme, siehe da, er kommt mir entgegen. Beim Versuch aus der Kiste zu klettern der erste Sturz, dann haut's ihn alle zwei Schritte zu Boden. Aber er lässt sich auch gar nicht vom Marsch in die Küche (zum Futter) abhalten.
Futtern kriegt er geregelt. Bei jedem Kopfschütteln haut's ihn wieder um. Zwei Schritte gehen und er fliegt in den Wassernapf. Auf dem Rückweg zur Kiste fliegt er auch wieder ständig auf die Nase.

Aber er steht - immer mal für ein paar Momente.

Freude übergroß!