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Mittwoch, 22. Juni 2005
Selbstbeherrschung
Ich muss mich loben. Ich habe diesen Tag wirklich recht souverän und aufgeräumt überstanden - auch wenn er darin wahrlich noch besser war, sich zwar in seiner Haut auch nicht wohl gefühlt hat, aber doch viel stärker trennen kann als ich.
Als die Wohnungstür hinter mir ins Schloss fällt, da beginnt es allerdings wieder - mit einem kleinen Leck und dann brechen die Dämme wieder.
Morgen geht es wieder in den Kampf - genau das ist es derzeit.
Morning after
Um irgendwann vor 6:30 Uhr wach geworden. Ich weiß nicht genau wann. Ich weiß nicht genau wie lange es gedauert hat, die völlig verklebten und zu gequollenen Augen soweit zu öffnen, dass ich die Uhrzeit erkennen konnte.
Der Schädel brummt. Die Augen so dick, dass ich noch nicht weiß wie ich damit heute zur Arbeit gehen soll.
Den Rat von gestern Nacht annehmen und krank machen? Nein, das hat auch irgendwie was mit Stolz und Trotz zu tun. Ich hab noch nie "krank gemacht". Die Augen haben ja noch etwas Zeit abzuschwellen. Aspirin kann ich auf dem Weg besorgen.
Ein wunderschöner Abend war es.
Auf dem Balkon gesessen. Salat geschnippelt. Er hat geduscht. Wir haben in der Küche getanzt, ähm, na ja, die Hüften geschwungen, uns aneinander gerieben, uns leidenschaftlich geküsst. Seine nassen Haare tropften noch, fühlten sich kühl an meinem Hals an. Ich wollte nicht ins Bett. Noch nicht. Ich wollte nicht nur hören, dass ich nicht nur eine Bettgeschichte bin, sondern auch spüren, dass ich nicht so behandelt werde.
Wir schleppen den Tisch auf den Balkon. Essen. Trinken. Reden. Er weiß selbst, dass alles schwierig ist, dass diese Schwierigkeiten in absehbarer Zeit gelöst werden müssen. Ich sage nicht wann, ich sage nur, dass. Er phantasiert was von Alternativen, von denen eine ja eine Ménage a troi wäre. Er lacht dabei, macht den Eindruck, dass es ein Scherz ist. Dennoch, vorsichtshalber mache ich klar, dass das für mich keine Alternative ist.
Bei fast allem worüber wir reden kommen wir immer wieder auf "Entscheidung". Ein ungutes Gefühl. Aber ich genieße es einfach so da zu sitzen, zu reden, seine warme feste Hand auf meinem Oberschenkel unter dem Rock zu spüren, über seinen Unterarm zu streichen, seine Hand dort zu halten. Doch sie bleibt nicht dort, sie fordert, spielt, reizt, will mehr. Als ich mit meinem Blick in seine Augen nicht mehr starr standhalten kann, gehen wir rein.
Ich freue mich darauf, ihn zu spüren, seine Haut, seine Bartstoppeln, in dieses schmale Gesicht über mir zur sehen, es in beide Hände zu nehmen. Dieser Ausdruck dann in den Augen. Einerseits wie ein kleiner großer Junge - und im Prinzip ist er das auch - andererseits hat noch niemand mir so mit seinen Augen so deutlich "Ich finde Dich umwerfend - ich will Dich" gesagt.
Der Sex? Ich hab ihn genossen in diesen Nächten, obwohl ich durchaus schon besseren, vor allem langsameren, hatte. Aber er hatte auch phantastische Momente. Sex ist eh immer wieder von neuem eine Übungssache, ein Einspielen aufeinander. Die Ansätze waren gut.
Mittendrin kommt ihm dann doch tatsächlich noch die Verhütung in den Kopf. Sicherer Tag. Er scheint mir nicht zu vertrauen. Coitus Interruptus. Ha ha, als wenn das besser wäre. Aber gut, muss er halt auffangen.
Als er aus dem Bad zurück kommt, vergräbt er seinen Kopf in meinem Bauch, an meiner Brust. Seufzt. Dass er sich sich zerrissen fühlt, dass er das so nicht weiter kann, dass er wohl doch jetzt schon Verantwortung übernehmen muss, dass er nicht weiß was er machen soll, dass eine Entscheidung her muss.
Ich bin versucht heraus zu platzen, dass er, wenn er sich jetzt hier direkt nach dem Sex von mir verabschieden will, dann doch bitte wenigstens den Anstand haben soll, das direkt zu sagen und nicht auch noch vornehm verklausuliert im weiten Bogen um den heißen Brei tun soll. Doch ich reiße mich zusammen, will nicht voreilig den Mund aufreißen, zwinge mich, abzuwarten, hoffe, dass es doch noch gut ausgeht, streiche durch sein Haar, über seinen Rücken, seine Hand, genieße den Kopf auf meinem Bauch.
Zum ersten Mal spricht er dieses Wort "verliebt" aus, nicht nur "Gefühle haben". Er, der gelernt hat, dass Männer Gefühle nicht zeigen, der Schwierigkeiten hat darüber zu reden, der immer hofft, dass all die Worte drum herum schon richtig verstanden werden. Es sei schlimm, dass er sich so heftig und schnell in mich verliebt habe. Verrückt. Für die meisten ist es etwas schönes, sich zu verlieben.
Er kann E. nicht verlassen! Er wird das hier nicht weiter führen. Wumm! Es ist raus.
Es seien tiefe Gefühle da. Er könne die Familie nicht enttäuschen. blablablablablabla Und nein, er könne seine Gefühle auch nicht einfach so abschalten, sie wären auch in Zukunft wohl weiter da. Aber Job sei Job und das könnten wir trennen und ... blablabla
Mir laufen die Tränen runter. Er habe mich nicht verletzen wollen. blablablabla Handlungen und Ergebnisse sind entscheidend, nicht die Absicht oder Nicht-Absicht!
Er ist gegangen und das große Heulen und Trinken beginnt.
Der Mensch, der mich am besten kennt, ist für mich da. Danke!
Mittwoch, 22. Juni 2005
Aus
Vorbei.
Handlungen und ihre Ergebnisse sind entscheidend, nicht die Absicht oder Nicht-Absicht
Dienstag, 21. Juni 2005
Hackebreit
Ein probates Mittel gegen Liebeskummer ist Vodka mit Kaffeelikör und Milch und Eis mit den Nachbarn. Gleich zwei davon in ordentlicher Mischung, nen Bier vorneweg nach fast nix gegessen am Tag und walken am Abend, dann gehts einenm schon viel besser.
Da trifft der

es doch mal wieder voll und ganz.
Jetzt geh ich schlafen.
Arschloch! Jawollja!
Zitate im Aufzug II
er: bin heute abend mit chef und kollege x und kollege y zum was-weiß-ich-was verabredet.
sie: schön.
sie über IM: da du am donnerstag was von "auf montag verschieben" meintest, hab ich dein hemd übrigens gewaschen. im bügeln bin ich nicht so gut. kannst es dir also einfach irgendwann bei mir abholen ... vermute nicht, dass dir lieber ist, dass ich das zur arbeit mitbringe
er über IM: wir sollten vielleicht den Donnerstag nicht auf Montag, sondern auf Dienstag verschieben
Scheißkerle!
Und da soll sich nochmal einer darüber beschweren, dass ich Feierabend mache, ohne mich zu verabschieden. Ich lach mich tot! Ich glaub ich hab heut nicht mal ein guten Tag gehört.
Namensfindung
Ich sollte einen adäquateren Namen für dieses Blog hier finden.
Damals bei myblog war es ja noch was mit Jammertal. Würde eigentlich auch wieder gut passen.
Oder vielleicht Kotzkübel oder so ähnlich. Denkönnte ich jetzt auch mal wieder gebrauchen.
Aber ich könnte es auf etwas vornehmer "Vobarium" oder "Vomarium" oder wie immer das auch hieß nennen. Coole Sache eigentlich, die die Römer damals hatten. Mir wäre jetzt danach.
Sonntag, 19. Juni 2005
Unliebsame Blicke
Ein schönes Plätzchen inmitten des hohen Grases hatte ich mir gesucht. Blickgeschützt vom Fußweg. Ein Besucher vor mir hat schon eine passende Stelle "geplättet".
Ich hab da ja so meine Komplexe, mich zu sonnen. Der kurze Weg im Kleid zum Park war mir schon unangenehm. Aber da so allein für mich, da lass ich doch die Hüllen ein klein wenig fallen, damit die bleiche Blässe wenigstens mal einen kleinen Schimmer bekommt. Da lieg ich, das Kleid etwas gelüftet, mit aufgestellten Füßen und lasse mir die Sonne auf die Beine, das Dekolleté, die Arme und das Gesicht scheinen und hänge meinen Träumen nach.
Plötzlich eine unbekannte Stimme. "Hallo?!" Innerhalb einer Nanosekunde springt mir das Herz unter die Schädeldecke. So schnell öffne ich die Augen, blicke direkt in die Sonne und setze mich auf, dass mir schwindlig wird. Grad noch seh ich einen seltsamen Kerl genau am Fußende meiner Decke stehen, der was von "Brauchst keine Angst haben" murmelt und neben meiner Decke weiter geht.
Ich erinnere mich erstmal daran, bitter weiter zu atmen. Luftholen. Einige Momente brauche ich noch, mich wieder hin zu legen. Innerlich fluche ich über den Blödmann, der nicht den Anstand hat, wenn er im mehr als kniehohen Gras eine auf dem Boden ausgebreitete Frau trifft, einen Bogen drum herum zu machen. Idiot halt.
Danach schrecke ich immer wieder von Geräuschen auf und eine Viertelstunde später steht der Kerl schon wieder da, etwas entfernt. Er blickt herüber. Ich setze mcih auf, starre ihn an, rufe ihm ein "Verpiss Dich!" entgegen. Er wirft "Luftküsse" zu mir rüber und verschwindet.
Meine Reaktion scheint keinen sonderlichen Eindruck gemacht zu haben, oder eben gerade. Jedenfalls ist er kurze Zeit später schon wieder da. Ich koche. Wieder "Luftküsse". Ich stehe auf, brülle ihm "Scheiß Spanner! Verpiss Dich! Sonst setzt es was!" rüber und entdecke zu meiner Erleichterung ein Fahrrad einige Meter entfernt im Gras stehen. Ein Pärchen in Unterwäsche ist aufgeschreckt und er scheint aus dem Gras - denen ist die Lust dann wohl auch vergangen.
Ich gebe auf und packe meine Sachen. Zum Kotzen!
Scheißkerl! Arschloch! Am Schwanz aufhängen, sollte man den!
Technische Hindernisse
Da wollte ich grad schön noch CD für eine Freundin brennen, hatte vor ein paar Tagen oder Wochen schön alles schön zusammen gestellt im iTunes, da macht mir das Miststück einen Strich durch die Rechnung.
Bedeuten Zahlen etwa nicht mehr überall dasselbe? Wenn iTunes die Größe der Zusammenstellung mit 492,8 MB angibt, und auf der CD was von 700 MB steht, dann sollte es doch eigentlich keinerlei Probleme geben.
Gibt es aber. Angeblich passt das nicht alles drauf und iTunes will auf mehrere verteilen und startet mit 19 Titeln für die erste Auswahl.
Menno! Das kanns doch nicht sein!
Schlafen
ist wirklich eine hervorragende "Ablenkung". Schwuppsidiwupps ist der halbe Sonntag schon rum. Und den Rest krieg ich auch noch irgendwie hin.
Sonntag, 19. Juni 2005
Situationsabhängigkeit
Wenn ich allein bin, dann arbeiten sich die Gedanken einen Turm hinauf, Windung für Windung. Dann komme ich einzig zu dem Schluss, dass das nichts wird, dann ich das alles jetzt beenden muss, dass ich ihm, gleich wenn wir uns das nächste Mal sehen, sagen werde, dass das so nicht geht, dass ich das so nicht kann, dass er sich entweder jetzt sofort für mich entscheidet, oder mich zum Teufel nochmal in Ruhe lassen soll.
Wenn ich ihn sehe, wenn ich in seiner Nähe bin, dann ist das alles dahin, dann stehe ich vor der geschlossenen Turmtüre und komme nicht rein, dann regiert nur Hoffen, Wünschen und Träumen, dann will ich nur fühlen, muss mich zusammenreißen, nicht einfach immer nur anzufassen.
Dann ist es einfach nur schön.
Menschenkenntnis
Ich wundere mich noch immer über meine Nachbarin, zu der ich sonst gar nicht so sehr den Draht habe, bzw. die mich sonst oft genug nervt.
Vor fast zwei Wochen, als ich zurück kam, nachdem ich den Übernachtungsgast grad nach Haus gebracht, da schaute sie mich überrascht an und fragte, ich verliebt wäre. "Du bist verliebt! Das sieht man." Vorsichtiger Nachsatz "Oder ist was schlimmes passiert?" - letzteres konnte ich ja glücklicherweise verneinen, ersteres aber offenbar nicht mal verbergen.
Sieht man das so sehr? Wenn das schon jemand sieht, der mich eigentlich gar nicht kennt, wie sehe ich dann eigentlich für die anderen aus? Na ja, erste Verdachtsmomente scheint es ja schon zu geben. Woran sieht man das eigentlich? Dachte ich hätte eher sehr müde ausgesehen. Oder hat sie einfach nur den Röntgenblick? Ja, genau, das wird es sein, sie hat einfach eine besondere Antenne dafür. Der Rest wird es schon nicht merken.
Mannomann, ich fühl mich wie ein kleiner idiotischer Teenager. Hilfe!
Positiver Nebeneffekt
oder Galgenhumor.
So blitzeblank war meine Wohnung noch nie!
Selbst alle Fenster lassen wieder Licht durch und die Farben des TV scheinen wieder intensiver.
Wirklich abgelenkt hat es jedoch nicht.
Aber vielleicht doch auch mal was essen, wäre nicht schlecht. *schwummrig*
[edit:]
Gestern Abend noch Walken und Gymnastik. In einem Jahr bin ich 20 kg leichter. Basta!
Sie haben die Wahl, Frau Ella!
Sie können das ganze Wochenende bei schönstem Wetter übelgelaunt und mürrisch auf dem Sofa verbringen, die Startseite von Blogger bewachen und feststellen, dass sich eh nix tut, weil nicht alle so bescheuert sind wie Sie! Dabei machen Sie sich Trilliarden von Gedanken darüber, was er wohl gerade macht, wie er sich vielleicht grad vergnügt, erinnern sich daran wie weich sich seine Haut anfühlt, wie einladend seine Lippen waren, wie der Schalk aus seinen Augen springt und blitzt, wie Sie der Duft seiner Achseln kirre macht, wie Ihre Finger diese kleine wohlgeformte Kuhle vom Beckenknochen zu den Lenden entlangstreichen ... und versinken dabei in einem Meer von Selbstmitleid.
Sie können auch versuchen, sich abzulenken, ein Fachbuch zur Hand nehmen und damit wenigstens noch was Sinnvolles für sich selbst tun. [funktioniert eh nicht!]
Sie können auch in die Stadt shoppen gehen. - - Na ja, ok, die Kasse ist leer und nicht passende Klamotten erhöhen Frustpegel nur noch mehr. Also lassen Sie das doch lieber.
Sie können aber auch zupacken und sich in praktische Arbeit stürzen - die Wohnung gibt genügend her von Müll über Wäschewaschen bis Fensterputzen.
Sie haben die Wahl, Frau Ella!
...
Die Würfel sind gefallen.
Im Aufzug I
Er: Darf ich noch was sagen?
Sie: Klar.
Er: Kannst Du mir bitte am Wochenende keine SMS schicken? Ich lüge nicht. Und das könnte mich in arge Bedrängnis bringen.
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