Ungerecht
fühle ich mich.
Der Film hat mich an Gefühle meiner Kindheit erinnert.
Aber ausgerechnet der, den ich so oft verteufle, verantwortlich mache, ja sogar hasse, den ich so sehr beneide, ausgerechnet der meldet sich nochmal bei mir, fragt nach wie's mir geht, bietet Hilfe an.
Mir hat's dabei schon wieder die Tränen in die Augen getrieben ... wie bei fast allem dieser Tage.

Neulich gelesen, heute wieder gehört: das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.
Ja, das erfahre ich auch so - aus einer anderen Richtung.
Ruhiger
aber leer.
Tolle Wurst,
wenn man eine Entscheidung trifft, sich gleich am nächsten Tag überwindet, die Nummer wählt ... und dann einen AB dran hat, der einem mitteilt, dass bis zum 05.01. geschlossen ist.
Mein Seelenzustand
scheint jetzt auch noch in der gesamten Familie diskutiert zu werden. Sie machen sich Sorgen. Ich weiß, dass sie es ernst und lieb meinen, aber ich möchte das nicht.
Ich werde mir morgen einen Termin bei meiner Hausärztin besorgen und sie um weiteren Rat bitten. Ich schaff's allein nicht mehr.
Viele wahre Worte,
die ich zwar verstehe, teils auch selbst schon Freunden gesagt habe, aber partout nicht umsetzen kann.
Mir ist so sehr bewusst, dass ich mich selbst quäle - oder warum sonst kramt man in einer Situation wie meiner die Menue-Karte des letzten Jahres heraus, schwelgt in Erinnerungen ... und heult sich zum x-ten mal in diesen Tagen die Augen aus dem Kopf? - dass ich selbst mich immer tiefer eingrabe, mich in diesem Teufelskreis gefangen halte.
Doch ich weiß einfach nicht wie ich es anstellen soll, dies zu ändern.
Ich liebe ihn. Und ich kann an nichts anderes denken. Wenn ich doch nur die Zeit zurück drehen könnte. Heute vor einem Jahr. Stattdessen wird er jetzt wahrscheinlich ein glückliches Silvester mit seiner neuen Liebe verbringen und nicht den geringsten Gedanken an mich verschwenden. Habe ja auch keine Antwort bekommen.
Ja, ich weiß, dass diese Gedanken nichts bringen außer selbstquälerischer Trauer. Doch ich kann sie nicht mehr verhindern. Ich habe in den letzten neun Monaten vieles unternommen, um mich abzulenken - habe angefangen zu walken und abzunehmen, neue Leute kennengelernt und dabei wenige Male Glück gehabt und einige Klo-Griffe hinter mich gebracht (letztere überwiegend mit Mitgliedern der männl. Hälfte unserer Gesellschaft), angefangen zu bloggen, wieder mal meine Kamera rausgeholt, mich öfter mal allein in's Café gesetzt ... aber diese Gedanken und Gefühle sind nicht mehr zu unterdrücken, meine Augen so dick als hätt ich nicht tage- sondern monatelang geheult ... es tut weh, so verdammt weh ... und ich kann nicht mal mit ihm reden, ihn nicht sehen ... vermisse seine Augen, seine Stimme, in die ich mich damals schon am Telefon verliebt habe, die faszinierendste Stimme, die ich gehört hatte ... hätte mir manchmal am liebsten einfach nur was vorlesen oder erzählen lassen, nur diese Stimme gehört ... die ich wahrscheinlich nie wieder hören werde ... es gibt nichts was ich mir mehr wünsche ... Träume ... Schäume ...

... wasfür ein Silvester!

Aber warum eigentlich einen solchen Wirbel um diesen Tag. Ich hocke jeden Abend so hier ... ein Tag wie jeder andere ... klappt aber irgendwie nicht.
Eigene Fehler
zu verzeihen, fällt so viel schwerer als die anderer Menschen - insbesondere wenn man sie nicht mehr rückgängig machen, nicht mehr "gutmachen" kann/darf, obwohl man alles, wirklich alles dafür geben würde.

Einen solchen habe ich genau heute vor neun Monaten begangen. Die Klarheit darüber, dass es ein Fehler, DER Fehler schlechthin war, ist so eindeutig, dass es fast beängstigend ist, weil sonst meist Zweifel und Fragen herrschen.

Und nach Murphy's Law ruft Muttern just im schlimmsten Moment an. Stimmung nicht zu verbergen. Macht sich Sorgen. Was soll ich dazu sagen? Ich mir auch. Kann aber Sätze wie "Schlaf erstmal drüber." "Immer noch diese Sache?" - Hallo? Diese 'Sache' hat immer noch einen Namen! - "Wenn es nicht sein sollte, dann ist es wohl besser so." "Du hattest ja Deine Gründe." "Es kommen auch wieder bessere Zeiten." ... etc. Bah, ich kotze, kann's nicht mehr hören, obwohl ich weiß, dass es nur der hilflose Versuch von Trost war. Ach ja, dazu noch der schöne Satz "Dazu kann ich auch nicht viel sagen. Ich halt mich da raus. Ab einem bestimmten Alter muss man das selbst wissen." Aha? Das aus dem Munde meiner Ma, die mir damals immer wieder gesagt hat, dass ich das nicht auch noch übernehmen könne, dass ich auf mein Wohl achten solle, dass ich doch schon genug am Hals hätte ... etc.
Warum nur hab ich mich so leicht beeinflussen lassen?
Warum nur konnte ich nicht auf meine Gefühle hören?
Wellen
haushoch, die auf mich zu rollen, über mir zusammenbrechen, mich umher wirbeln, die Orientierung für oben und unten, links und rechts verlieren lassen.
Ich strampel, paddel, kämpfe mich an die Oberfläche, ringe nach Luft ... und schon kommt die nächste Welle, überrollt mich ... immer wieder ... die Kräfte schwinden ... müde
Das sprudelnde Glück anderer
kann ich zur Zeit einfach nicht ertragen.

Habe heute eine sehr liebe Frau aus einer anderen Community zum ersten Mal getroffen.
Über altes und aktuelles Glück geredet, weil ähnliches Situationen. Aber ich kann's einfach nicht. Ich halt's nicht aus, jemanden mit vor Liebe und Glück nur so strahlenden Gesicht neben mir sitzen zu sehen.
Tränen knapp unterdrückt bis die Haustür hinter mir zu fiel.

Egoistisch? Ja.
Elend 03:34h Link   Kommentieren (0 Kommentare)

Lilypie Kids Birthday tickers