Es kotzt mich an,
mein Leben!

Ich weiß, dafür bin ich selbst verantwortlich. Ich ganz allein. Klar, es gibt Menschen, denen es leichter gemacht wird als mir, aber auch viele, denen es schwerer gemacht wird.

Ein freier Tag und ich vergammel ihn hier in der Bude, bis zum Nachmittag noch nicht mal die Jalousien hoch gezogen.
Was könnte ich eigentlich machen an einem freien Tag? Was würde mir eigentlich Spaß machen? Was würde mir gut tun?
Ich weiß es nicht. Ich interessiere mich für nichts, habe an nichts besonderen Spaß.

Nein, wenn ich Du wäre, ich würde mich auch nicht mögen, geschweige denn mein Leben mit mir verbringen wollen.
Und ehrlich gesagt, ich will es auch nicht. Ich wäre viel zu feige, dem ein Ende zu setzen, aber immer öfter wünschte ich mir, es würde mich erwischen. Immer öfter erscheint es mir, als wäre es eine Befreiung von ständigem Kampf. Ich mag nicht mehr immer kämpfen. Ich möchte auch mal ankommen, möchte mich sicher fühlen, mich mal anlehnen (bei Dir).

J., ich vermisse Dich ganz schrecklich, Du fehlst so sehr in meinem Leben.


jeamuc, 20. Feb 04
Vielleicht
solltest du langsam versuchen zu lernen, statt an ihn und euch an DICH zu denken. Wirklich dich bemühen herauszufinden, was DU willst. Und sag nicht, IHN! ;o) Du hast noch ein eigenes Leben. Und vor allem NUR EINS! Sicher braucht man immer mal wieder jemanden zum anlehen, der einem Halt gibt. Besonders und natürlich in solchen Tagen, wie du sie gerade hier beschreibst. Aber man kann denjenigen damit auch überlasten, erdrücken, ersticken. Wenn man nur für ihn lebt. Und damit zu unselbstständig ist.

[schulteranbiet]

ella, 20. Feb 04
Was ich habe,
nicht wollen, und umgekehrt scheint mein Lebensmotto zu sein. Als wir zusammen waren, war ich alles andere als unselbständig und anlehnungsbedürftig (na ja, -bedürftig vielleicht schon, aber hab's nicht getan). Im Gegenteil, ich stand so sehr auf einen Beinen, dass es dominant und distanziert wirkte.
Ich habe in der Zeit eben nicht für ihn gelebt, sondern nur für meinen Job.

lunally, 20. Feb 04
Ella,
was ist so schlimm daran, die Tage zu vergammeln, auch wenn es viele sind? Vielleicht brauchst du das auch einfach zurzeit, vielleicht auch noch einige Monate. Du solltest Dich nicht selbst dafür beschimpfen, dass es so ist. Nimm es an. Es ist doch vollkommen okay, man muss nicht immer was machen. Und warum sollte man dich dafür nicht mögen? Es gibt viele Menschen, die lieber rumgammeln als in wilder Action durch die Gegend zu surren. Es ist immer schwierig den Unterschied zu erkennen zwischen "das will ich" und "das trimmt mir die Außenwelt als Muss ein".

Und, ich nehme mal an, das Net macht Dir doch schon Spaß... Dann weite das doch aus, schau, was es noch für Seiten gibt, die Dir gefallen und tob Dich dort aus.

Jeamuc hat im übrigen recht... denke an Dich, an Dich als Single und lebe das. Lehn Dich auch an Dir selbst an, Du bist stark, kannst für Dich sorgen, was brauchst Du einen J.!

Das Ende herbeizusehnen... überleg doch mal, was Dir da alles noch entgehen könnte? Es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen, manchmal benötigen sie nur länger.Vielleicht auch, weil man erstmal was anderes durch haben muss, dass man auch bereit ist für das Neue. Pushe Deine Neugier auf das, was noch kommt. Sage Dir, das will ich auf keinen Fall verpassen.

*drückdich*

ella, 20. Feb 04
Tage vergammeln,
das mache ich seit fast 11 Monaten ... so viel gammeln kann man gar nicht nötig haben. Ich möchte ja viel lieber voller Energie sein, Freunde haben, was unternehmen, lustig sein, leicht sein.
Außerdem weiß ich, dass es mir dabei nur immer schlechter geht, ein Teufelskreis, der nur immer weiter nach unten führt. Aber die Einsicht ist hier leider noch nicht der Weg zur Besserung.

Das Netz ist, neben der Arbeit, eh schon nur noch mein einziger Kontakt zur Außenwelt. Noch mehr möchte ich mich nicht darein vertiefen, weil ich mich immer mehr darin verliere, immer weniger mit "realen" Menschen umgehen kann, langsam aber sicher zum Sozial-Krüppel werde.

Es gibt nicht, was ich auf keinen Fall verpassen möchte. Meine Neugier, die ich mal hatte, scheint wie tot. Mich interessiert irgendwie gar nichts mehr. Hab versucht, mal alles aufzuschreiben, was mich mal interessiert hat, überlegt was mir Spaß machen könnte. All das was mich mal interessiert hat, ist mir vollkommen egal geworden, oder ich habe gemerkt, dass es mich nie wirklich interessiert hat, dass ich es nur toll oder hip oder interessant oder wie auch immer fand, mich dafür zu interessieren, aber es war nicht die Sache selbst, die mir Spaß gemacht hat.

*danke für's Drücken*

jeamuc, 20. Feb 04
Ach Ella,
wenn ich dir nur was von der Energie abgeben könnte, von der ich im Augenblick sooo viel habe! Echt, es würde auch noch für dich reichen. Ich könnt dich packen, aus der Wohnung schleifen und irgendwas verrücktes unternehmen damit du endlich auf andere Gedanken kommst!

Was ist denn mit deinen Medikamenten? Die scheinen wohl gar nicht zu greifen?

ella, 20. Feb 04
Ein wenig
dachte ich schon, dass sie inzwischen etwas helfen würden. Aber sie bewirken ja auch nicht, dass ich ein anderer Mensch bin. Manchmal schein ich schon ein wenig stabiler zu sein, aber es steht halt noch auf etwas wackligen Beinen ... und zwei freie Tage rütteln da gleich an mir ... zu viel ich.

hace_1, 20. Feb 04
Ella,
Ella,

ich gleite auch nicht geschmeidig durch die Welt, sondern quäle mich und strenge mich an und allzu oft bleibe ich im Bett liegen und denk mir aus, was ich so alles treiben könnte wenn ich nur wollte. Aber manchmal liege ich nur so da, im Bett, auf der Couch, sehe fern oder hänge vorm Rechner und surfe um die Welt. Dann hat mich die Lustlosigkeit auf Alles und Nichts mal wieder vollends im Griff. Und dann denke ich immer: Hat ja eh alles keinen Sinn, also was soll´s… Und in diesen Momenten brennt dann auch immer dieses nervöse Gefühl nach sehnsüchtiger Liebe in mir, nach einem Leben Lichtjahre entfernt von dem welches ich lebe, nach Veränderung, dem Sprung vom Dunkel ins Licht. Und Wut und Verzweifelung beginnen dann, sich in mir zu streiten. Du Lahmarsch, sagen sie mir, was ist bloß los mit dir? Keine Power mehr, oder was? Sieh dir mal all die Anderen da draußen an, wenn die auch so wären wie du, dann Gute Nacht…

Dann ertappe ich mich dabei, wie ich so in meiner Wohnung hin und herlaufe, eine Ziggi nach der anderen rauche, die Musik im Hintergrund aus den Boxen, irgendwas dass mich innerlich pusht, dass mich treibt und mir die Grütze aufwühlt, und ich fühle, wie mir die Decke auf den Kopf fällt, wie alles immer enger wird und beginnt, mich ein zu schnüren, und dann muss ich raus, raus aus diesem Irrenhaus, von mir aus in die City, nur weg hier, sonst werde ich noch gaga.

Und dann, wenn ich erstmal draußen bin, auf der Strasse, dann kommt diese Energie zurück, von ganz alleine, dieser Kick, der mich wieder auf andere Gedanken kommen lässt, der mir, wie auch immer, das Interesse für Neues, für Anderes zurückgibt. Ich streife durch die Läden der City, setze mich in irgendeine Location, ein Cafe´ vielleicht, betrachte mir die Leute, trinke irgendetwas, einen Cappu vielleicht, einen Wodka Orange, und ich blicke in die Gesichter von fröhlichen Menschen und sinniere über die Umgestaltung meiner beschissen langweiligen Küche weil ich vielleicht bei Karstadt dafür inspiriert wurde…

Diese Gedanken, diese Gefühle hätte ich nie durchlebt wenn ich meinen Arsch nicht in Bewegung gebracht hätte, wenn ich mich nur weiterhin der lähmenden Tristesse hingegeben, einfach nur die Augen zu gemacht und mich weiterhin selbst angekotzt hätte. Und dass habe ich lange genug getan, wie Du weißt.

Ella, hol Dir diese Energie zurück. JETZT! Du schaffst das, bin ich mir sicher.
Schließlich wartet das Leben auf Dich…

All the Best

ella, 20. Feb 04
Bis
..., dann Gute Nacht... kann ich's nachvollziehen. Ein wenig vom nächsten Absatz auch noch, die laute Musik, fast gaga werden. Mich treibt's dann aber nicht raus, sondern nur die Tränen in die Augen oder ich krieg einen Putzanfall, der aber überlicherweise nur auf den Boden eines Zimmers beschränkt ist ... und der Putzeimer bleibt mit dem Dreckswasser dann wieder zwei Wochen stehen ...
Aber Danke.

hooray, 21. Feb 04
nice to meet you...
Huhu Ella,

wie gut kann ich Deine Stimmung nachvollziehen, ging es mir die letzten 2 Jahre doch auch ziemlich mies. Ich bin zwar noch nicht vollends übern Berg, aber mir sind in den letzten Monaten gleich 3 tolle Menschen begegnet, nach denen ich mich die ganzen Jahren so gesehnt habe.

Fast hatte ich es schon aufgegeben daran zu glauben diese Menschen einmal zu trefffen, aber dann wurden meine Bitten doch erhört.

Was habe ich nicht alles versucht, um besser drauf zu kommen, aber jede Eigenstrategie und Maßnahme ist doch oft nutzlos, wenn die Menschen um einen herum einen einfach nicht verstehen und helfen können - und schlimmer, einen in solchen Phasen noch weiter nach unten ziehen.

Gib die Suche nach "Deinen" besonderen Menschen nicht auf. Es ist das größte Geschenk, dass Dir gemacht werden kann. Und allein der Glaube daran bringt Dich Deiner Sehnsucht ein großes Stück weiter. Das ist oft auch meine einzige Antriebskraft gewesen die ich in den letzten Jahren hatte. "Da draußen gibt es Menschen, die Dich lieben, die Dich verstehen, die Deine Anwesenheit und Freundschaft als ein großes Geschenk für sich empfinden und deren Liebe und Freundschaft Deinen leben wieder einen Sinn geben. Also gib nicht auf und suche weiter."

Was mir in solchen Phasen auch geholfen hat? So blöd es klingt, aber ich höre mir dann oft meine Dieter Nuhr CDs an, getreu dem Motto: ich hab schon oft gelacht, um nicht weinen zu müssen ;-) Und Lachen ist bekannlich immer noch die beste Medizin... Auch ein Sonnenbad auf der Bank oder eine Massage haben oft, wenn auch kleine Wunder bewirkt. Und meine täglichen Joggingläufe will ich auch nicht missen, weil ich danach so intensiv meinen Köper spüre und weiss: ich lebe noch! :-)

I stay tuned!

tristesse, 21. Feb 04
*drück dich mal ganz kurz*
liebe Grüße, Sabrina
Lilypie Kids Birthday tickers