Nackenhaare

Eben selbige stellten sich heute ganz gewaltig auf in dem Meeting. Bislang hab ich bei diesen Treffen mit den Kunden immer schön brav meine Klappe gehalten, erstmal geschaut, abgewartet, die anderen reden lassen.
Doch heute ging es dann unter anderem just um den Bereich, aus dem ich eigentlich teilweise komme. Und mir wurde schlicht schlecht bei dem, was ich da hörte. Niemand sagte was zu diesem Vorhaben, ich aber wusste, dass das Kundenvorhaben blanker Unsinn ist bzw. nicht das erreicht was damit erreicht werden soll ... und zudem noch wegen völlig falschem Verständnis damit unsere Arbeit womöglich absolut falsch bewertet wird. Meine Unterlippe war schon fast völlig zerfleischt, weil ich nicht recht wusste, warum keiner was sagt, wie die Haltung im Haus dazu ist, aber dann konnte ich einfach nicht mehr still sitzen. Raus damit - natürlich als dezent und freundlich formulierte Frage bzw. Anmerkung. Die haben es glaub ich nicht kapiert, oder wollten es auch gar nicht. Meine Kollegen dann vielleicht schon, aber vermutlich ändert das nicht viel. Bin gespannt. Uah, bei ein wenig Forscherehre graust es einem da wirklich - man sollte wenigstens wissen was man da misst.
Nichts ist okay

Angestoßen durch Frau Diagonales Null musste ich einige Tage immer wieder über dieses Nichts sinnieren.
Oft genug fällt mir Nichts ein, passiert Nichts, oder eher nur dieses Nichts, das nicht blogwürdig erscheint, zu alltäglich, zu wenig intellektuell - hach, als wenn es das in diesem Blog jemals gegeben hätte ;-) - zu unlustig, zu uninteressant. Selten ist dieses Nichts wirklich nichts.

Wie gut und befreiend ein wirkliches Nichts sein kann habe ich damals überm großen Teich bei Prof. Allaback gelernt, in dem tollsten Literaturkurs, den ich in meinem Studium je mitgemacht habe. Es ging um "The Modern Short Story", aber hier wurden die Dinger nicht wie üblich auseinandergenommen und seziert. Nein, hier haben wir ein Tagebuch geschrieben über die gelesenen Stories, und das durfte alles enthalten - formale Auseinandersetzung, wachgerufene Erinnerungen, Mutmaßungen, eigene Gefühle beim Lesen, persönliche Meinungen zu Thema oder Charakteren - einzige Bedingung war, sich mit dem Text auseinander zu setzen. Zwei Sitzungen die Woche, Dienstags wurden die geschriebenen "Tagebucheinträge" abgegeben, er hat dann alles gelesen, kommentiert und am Donnerstag las er aus einigen (anonymisiert) vor, als Aufhänger für Diskussionen.
So wahnsinnig häufig hat er nicht aus meinen Texten vorgelesen, aber mein Nichts wurde zu einem "vollen Erfolg". Ewigkeiten hatte ich über "The Cask of Amontillado" gebrütet, las den Text immer und immer wieder, konnte es drehen und wenden wie ich wollte aber am Ende kam Nichts heraus. Nicht nur ein Nichts, das ich für unpräsentabel hielt, sondern ein wirkliches Nichts. Irgendwann hab ich aufgegeben und genau das aufgeschrieben "I'm sorry, but I can't say anything about 'The Cask of Amontillado'". Und just genau das hat er dann am Donnerstag vorgelesen und wir hatten eine der besten Diskussionen des Quarters in dem Kurs.

Sein Kommentar zu meinem Nichts: that's okay!
Cop-Fan

Da mocht ich doch meinen Augen eben nicht trauen - was macht NYPD im Dorf?!?!




Da scheint jemand ein ganz großer Fan der US-Cops zu sein .... kann ich ja nach meinen Erfahrungen nicht ganz nachvollziehen ....
Sorge

Bislang war er ein ziemlich kerngesunder Kater. Nur damals als er noch Freigänger war, da hat er ab und an mal eine Verletzung gehabt, so dass wir zum Tierdoc mussten und einmal mussten ihm Zähne gezogen werden, weil er wohl früher vielleicht zuviel Dosenfutter bekommen hatte.
Aber sonst war da nie was.
Und jetzt ist er schon seit ein paar Tagen so komisch lustlos, verkriecht sich in Ecken im Bad, wo grad keiner ist, liegt ganz eng an der Heizung. Heut morgen hat er gekotzt. Gut, kommt ab und an halt mal vor bei Katzen. Aber als ich von der Arbeit heim kam, da lag schon wieder eine kleine Pfütze da, wie Wasser. Nun lässt er gar das Dosenfutter stehen - was er sonst never ever macht! - und ist irgendwie wackelig auf den Beinen.
Weiß gar nicht was ich machen soll, weil er ja nie irgendwie krank war. Und so ein Tier kann man ja nicht fragen was los ist. Angst und Sorge kriechen in mir hoch und machen den Hals eng. Fast sieben Jahre ist er nun bei mir, fast elf hat er auf dem Buckel. Mein ein und alles ist er.
Werde also jetzt mal nach nem Tierarzt suchen und wenn es morgen nicht besser ist gleich nach der Arbeit hin und hoffen, dass dann noch einer auf hat. Scheiße, in solchen Momenten hasse ich es, wieder zu arbeiten.
Spontan-Einsatz

Hätte nicht gedacht, dass ich meinen Hosenanzug so schnell wieder raus holen und die Bluse bügeln müsste. Überraschend kam heute die Ansage, dass ich morgen mit zum Kunden fahre. Wohl ist mir nicht dabei. Ich hab nicht den geringsten Schimmer worum es gehen soll und man warnte mich, dass evtl. nur Verantwortung (die ich noch gar nicht übernehmen kann) auf mich abgewälzt werden soll.
Also mal wieder kaltes Wasser.

Lilypie Kids Birthday tickers