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Sonntag, 20. August 2006
Déjà vu
Manche Dates braucht man einfach wirklich nicht.
Und das schlimmste: man wusste es bereits vorher.
Samstag, 19. August 2006
Aus der Reihe: was man heutzutage für 1 Euro bekommt
Z. B. eine wirklich recht streifenfrei und fast blitzeblanke Windschutzscheibe an der Ampelkreutzung um die Ecke.
Eine Horde Kerle am Straßenrand in recht einheitlicher Kleidung. Mir schwante schon Böses - das Stadion ist nicht weit. Aber dann kam es doch anders als ich dachte.
Ein junger Typ mit goldfoliebeklebter Box bat um einen Euro, damit sie nicht alles zahlen müssten - 9 hätten sie schon und 10 bräuchten sie (höhöhö, haben wir früher als Frager auch immer gemacht, von wegen, wir brauchen nur noch das eine Interview, bitte bitte!). Na und dann putzte auch schon ein Kerl mit "Ich trau mich!" auf dem T-Shirt fleißig meine Scheibe.
Wenn er bei seiner Liebsten zuahus in Zukunft auch so fleißig putzt, dann geht das schon klar. ;-)
Freitag, 18. August 2006
Meet me at the Discounter
Da kann man sich den ganzen Tag oder auch wochenlang sehr einsam fühlen, kaum Kontakt zu Menschen haben, aber geht man einmal in den Discounter hier um die Ecke, dann laufen einem zig Leute über den Weg und man hat ein ganz seltsames Gefühl dabei. Also ich meine, ich habe ein seltsames Gefühl dabei.
Die einen waren die Nachbarn. Ist nicht so, dass man sonst nix voneinander mitkriegen würde, aber so ein paar Tage schlechtes Wetter sind schon spürbar. Da laufen wir uns einfach weniger über den Weg.
Dann der ehemalige Quasi-Kollege aus der großen Stadt um die Ecke, der grad seine neue Stelle, gleich bei mir um die Ecke, angetreten hat. Als ich über den Parkplatz lief, dacht ich noch, könnte ja sein, dass wir uns demnächst hier mal ab und an über den Weg laufen. Wir wollten eh mal nen Kaffee zusammen trinken. Tja, und nu isser grad mal nen paar Tage hier, schon stehen wir in dem Discounter zusammen an der Kasse. Hab ich mich eigentlich drüber gefreut. Aber grad ihm gegenüber hab ich immer ein komisches Gefühl. Der Ex-Chef hat mich damals vor ihm gewarnt. Ich hab damals versucht, das zu vergessen, weg zu schieben, weil wir in dieser Seminar-Gruppe offen und vertrauensvoll miteinander umgehen wollten - sind wir, glaub ich, auch, wenn ich da jetzt nicht allzu naiv bin. Aber ein wenig im Hinterkopf ist es doch manchmal, diese Warnung, und ich hab ihm das nie gesagt, weswegen ich mich immer ein wenig ungut ihm gegenüber fühle.
Tja, und dann war das noch die ehemalige Mitarbeiterin, nicht vom direkten kleinen Team, sondern von den, na, wie nenn ichs denn nun, ohne zu direkt zu werden? Arbeitsbienen? Hm, trifft es schon, aber klingt auch blöd in meinen Ohren. Na ja, anders kann ichs nicht ausdrücken. Erstaunlicherweise hab ich kein Problem, wenn ich jemandem von meinen ehemaligen Mitarbeitern von dem direkten Team begegne. Aber wenn mir jemand von den Arbeitsbienen über den Weg läuft, dann ist es mir peinlich und unangenehm, dann muss ich mich anstrengen, fröhlich und selbstsicher zu wirken und nicht im Boden zu versinken. Warum weiß ich aber nicht so genau. Jedenfalls sind das wieder die Momente, in denen ich mir sage, hey, ich weiß warum ich meist in den etwas teureren Supermarkt gehe. Da kann ich zwar dem einen begegnen, was mich inzwischen nicht mehr komplett aus der Bahn wirft, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keiner der Arbeitsbienen ... und wenn ich dieses Wort schreibe, dann bin ich fast ein ganz klein wenig froh, dass ich diesen Sklaventreiberjob nicht mehr machen muss, aber nur ein klein wenig und nur wegen der Sklaventreiberei - dafür bin ich einfach nicht gemacht.
Donnerstag, 17. August 2006
Zweite Klasse in der Not
Eben hab ich mich dann doch überwunden, bin zu meiner Ärztin. Die Schmerzen. Die Warnungen des Apothekers. Mutters Ermahnung gestern am Telefon. Das alles hat mich dann doch dahin getrieben - nicht diese eklige Erkältung die sich gestern Abend noch dazu gesellt hat, innerhalb von einer Stunde meinen Rachen zu einem Feuerschlund machte, meine Augen einem Albinokarnickel angeglichen hat und meine Nase zu einer echten Konkurrenz für Rudolph-The-Rednosed Reindeer aufglühen lässt. Nein, die Erkältung lässt mich nach einer ziemlich schlaflosen Nacht zwar aussehen wie ein Zombie, aber sie hat mich nicht zur Ärztin getrieben. Wie meine Oma (die übrigens ein Biest war) immer sagte: Ohne Arzt dauert die Erkältung ne Woche und mit sieben Tage.
Aber zurück zu eben. Ich weiß nicht, ob ich wirklich ein Notfall bin. Blut ja, aber ich werd nicht gleich an der nächsten Straßenecke verbluten. Wenn es wirklich ist, was ich vermute, dann ist es auch nicht sonderlich gefährlich oder, glaub ich. Na ja, also auf jeden Fall ist es akut. Freundliche Bitte, ob man mich ohne Termin irgendwie zwischen schieben könnte. Ja, aber solle mir Buch mitbringen und Frau Doktor sei erst am Nachmittag da. Fragezeichen auf der Stirn von Frau Ella. Stand da nicht am Schild bei Donnerstag was von 8:30 bis irgendwann mittags??? Und saß da nicht grad einer im Wartezimmer? Na gut, ich werde also heute Nachmittag wieder kommen. Beim Rausgehen schau ich nochmal aufs Schild. Donnerstag 8:30 bis 11:30. Also doch! Dahinter steht kursiv "privat". Aha! Kennt man mich schon so gut, dass man ohne Frage weiß, dass ich nicht "privat" bin? Oder sieht man mir das gleich an? Na egal. Aber Schmerzen scheinen auch nicht zu helfen diese "privat"-Barriere zu überwinden.
Krass!
Mittwoch, 16. August 2006
Es ist soweit
Heute ist der Termin von der Klinik gekommen. In exakt zwei Wochen ist es soweit. Es gilt noch einiges zu regeln. Das wird mich hoffentlich davon abhalten, noch mehr Muffensausen zu bekommen.
Trial and Error
Nachdem die letzte Woche so hundsbeschissen war, Frau Ella ein Jammerlappen, der nix auf die Reihe gekriegt hat und nur hätte heulen können, musste etwas getan werden.
Spontan hab ich mich mittags entschieden, zu meinen Eltern zu fahren. Anrurf. Klamotten zusammen gepackt. Noch Stunden unnütz vertrödelt, was mir nicht gut tat. Einen fetten Wespenstich kassiert, der meinen Unterarm fast auf doppelte Größe hat anwachsen lassen am Samstag. Und dann eben 500km abgerissen.
Es war ganz nett. Am Samstag Nachmittag war ich seit Jahren mal wieder allein dort zuhaus, weil sie verabredet waren. Hab ein wenig fotografiert - Ergebnisse gibts dann irgendwann. Am Sonntag dann ein schöner Spaziergang, wenn auch die Flamingos schon weg waren, dafür aber Brombeeren vom Strauch gegessen und einen Fischreiher, einen Kormoran und eine Schar Kibitze gesehen - zu weit weg für meine Linse.
Am Montag ging es wieder zurück. Auf halben weg Freunde und Verwandte besucht, Kaffee und Tee getrunken, Muffins und Hefezopf gegessen, nett unterhalten, glasige Augen bei netten Worten zum Abschied und dann heim.
Es war ein Versuch etwas zu tun, die Stimmung nicht so hinzunehmen. Er ist fehlgeschlagen.
Nichts hat sich verändert. Nur die 4 Absagen habe ich dann auf einen Schlag bekommen - hey, wow, 1,5 Monate nach dem Gespräch (nach dem die Entscheidung innerhalb einer Woche fallen sollte) hat sich auch Hamburg mal bequemt abzusagen. Andere waren dafür umso schneller. Da, wo ich mich jetzt getraut hatte, mich zum zweiten Mal auf eine Stelle zu bewerben, die haben nur 4 Tage übers Wochenende gebracht. Da weiß man dann, dass man völlig außerhalb des in Frage kommenden Kreises der Bewerber lag.
Die liebe A. meinte zum Abschied "Nur niemals aufgeben, hörst Du?" - da schlucke ich grad nochmal genauso wie vorgestern und bemühe mich um klare Sicht.
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