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Sonntag, 24. Juni 2007
In Amt und Würden
Nun ist es also offiziell. Ich bin Patentante. Na ja, das war ich ja auch schon vorher, aber heute war halt die Taufe. Und es war richtig schön. Die befürchtete Bredouille als "Heidenkind" oder "verlorene Tochter" oder "Abtrünnige", oder wie auch immer man das nennen will, war halb so wild. Ich hab es sogar geschafft eine eigene Fürbitte zu formulieren und vorzulesen, die nicht gespickt war mit salbungsvollen Religiositäten, sondern einfach Wünsche von Herzen enthielt, also einfach aufrecht und aufrichtig.
Und das schönste: irgendwie hab ich auch echt einen klasse Draht zu dem Lütten und zu seiner großen Schwester auch. Einfach schön!
[edit:]
Was mich nachher allerdings geschockt und ärgerlich gemacht hat: wenn die versammelte Familie (die nun auch nicht ausschließlich aus Models und Intelligenzbestien besteht) anschließend über die nicht so vorteilhaften Äußerlichkeiten des anderen Täuflings und dessen Mutter und die angebliche geistige Minderbemitteltheit der Familie herzieht und sich fragt wer denen wohl gesagt habe, das Kinder getauft werden, soll das das christliche Verhalten sein, zu dem der Lütte erzogen werden soll, bei dem ich unterstützen soll? Ich dachte vor Gott seien alle gleich und Glaube hänge nicht vom Intelligenzquotienten ab.
Irgendwie war sowas die Art von Doppelzüngigkeit, aufgrund derer ich ausgetreten war.
Ich hab mir in dem Moment glücklicherweise auf die Zunge gebissen und nicht verkündet, dass wir dann ja alle froh sein können, dass mit unserem Lütten zusammen nicht die Kinder von Hochbegabten getauft wurden; das hätte ja das Überlegenheitsgefühl gekillt.
Manchmal ist Schnauze halten einfach besser.
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