Donnerstag, 16. März 2006
Gatekeeper
Sie (heulend): Sieh mir ins Gesicht und sag mir, dass Du mich nicht liebst. Dann werde ich Dich nie wieder anrufen. Dann verschwinde ich aus Deinem Leben.
Er (todernst): Ich liebe Dich nicht.
Grad eben in Good Will Hunting
... und der Satz hat bei mir die Tore geöffnet ... hemmungslos geheult und geschluchzt wie sonst nur selten in meinem Leben ... obwohl ich viel heule ...
Mittwoch, 15. März 2006
Obsession
Seit Tagen plagt mich Unsicherheit. Den sonst üblichen Tagesablauf scheint es nicht mehr zu geben. Fragen. Mögliche Antworten. Vermutungen. Eine Spirale, die kein Ende zu haben scheint. Keine Tatsachen.
Der Drang nach Antworten ist so immens groß. Fast eine Obsession. Fast? Vermutlich ist es eine. An einigen Tagen kann ich mich ihr widersetzen.
Heute wieder mal nicht.
Die Zeit des Einkaufs ist speziell getimed. Nichts. Ich irre mit dem Wagen durch die Straßen. Verbindungen zwischen verschiedenen Einkäufen, die nicht akut sein müssten, daber durchaus können. Hin und her und hin und her. Wieder und wieder immer dieselben Wege. Doch nicht ein einziges Anzeichen.
Noch mehr Fragen und Unsicherheiten. Panik und Enttäuschung steigen in mir auf.
Nach eineinhalb Stunden gebe ich auf. Verzweifelt - wegen des Nichts und durch das Bewusstsein der Obsession
und ihrem Ausmaß.
Donnerstag, 9. März 2006
Unausgesprochenes
vom 08.03.06; nachträglich eingetragen
Ich sitze grad im Café K., nach der Sitzung beim Psycho.
Ich glaub, ich hab heut drumherum geredet. Er hat gefragt, nachdem wir beim letzten Mal über Familie geredet haben, ob ich da noch drüber nachgedacht hätte, ob mir dazu noch was eingefallen ist. Ich hab dan nur über die Unsicherheit was mein Selbstbild angeht geredet; mangelnder Selbstwert einerseits und souveräne Außenwirkung andererseits; introvertiert einerseits und extrovertiert andererseits; Wünsche und Erwartungen, die ich für meine hielt, einerseits und erkennen, dass sie von außen kommen, andererseits.
Ich habe nicht erwähnt, dass ich grad nicht mit Ma & Pa umgehen kann, dass am Wochenende Köln ansteht und ich hoffe, dass das Wetter mir eine Ausrede bietet, nicht hinfahren zu müssen. Mir graut vo der heilen Familienwelt dort, vor dem einzig beherrschenden Thema Zwillinge, das die Gespräche dominieren wird, davor wie ich mich dabei verhalten soll.
Und als er nach meinen Wünschen für meine Zukunft, mein Leben, fragte, da hab ich mich nur auf das Berufliche konzentriert. Ich habe gestoppt, als eigentlich dran gewesen wäre zu sagen, dass ich mir einen Partner und ein Kind wünsche.
Und ich habe das Thema "H", das "Haben-wollen", das "Nicht-loslassen-können" ausgelassen.
Warum? Ich vertraue ihm doch! Weil ich merkte, dass meine Unterlippe schon wieder zu zittern begann? Als er über Trauer redete, da hätt ich fast so losheulen können. Vielleicht wollte ich heute einfach nicht heulen? Die Sache mit H ist mir vieleicht auch etwas peinlich. Oder vielleicht tut sie auch einfach noch zu weh.
Ich weiß nicht genau, aber ich glaub, beim nächsten Mal muss ich da endlich drüber reden. Vielleicht betrifft das meine eigentlichen Wünsche, meine eigenen. Familie und Kinder bekommen, das ist, so aus meiner jetzigen Wahrnehmung heraus, nie eine Erwartung von Ma und Pa an mich gewesen. Da ging es eigentlich immer nur um Erfolg in beruflicher Hinsicht und Geldverdienen. Na ja, und bei Ma vielleicht noch der Wunsch, dass ich kreativ bin. Nein, Familie war nie ein Thema.
Wann kam das eigentlich zum ersten Mal für mich auf? Ich glaub so mit 28, mit Thomas damals. Das war ja auch eher so ein Typ für Familie; Einfamilienhaus im spießigen B.
War das vielleicht zum ersten Mal mein eigener Wunsch?
Eigentlich müsste ich Ma & Pa mal fragen, ob das eigentlich nie das war, was sie sich für mich gewünscht haben, und wenn das so ist, warum nicht?
Na ja, aber dieser Wunsch ist wohl auch schwieriger zu realisieren. Für die Erreichung der beruflichen Ziele kann ich selbst mehr tun. Da kann ich einen Plan machen, Teilziele setzen und erreichen. Aber bei Liebe, Partner und Familie da gibt es nur hop oder top. Und da ist viel Glück und Zufall im Spiel. Sowas kann ich mir ja nicht als Ziel setzen, dafür kann ich keinen Plan machen.
Mir scheint, bei H bin ich es fast planvoll angegangen. Hm, planvoll klingt irgendwie berechnend. Na ja, war es vielleicht auch. Ich habe es drauf angelegt. Es passte perfekt, dass er geflirtet hat, paste perfekt in meinen Plan. Er sollte derjenige sein, derjenige welche. Derjenige, mit dem ich eine Familie gründen wollte, mit dem ich Beruf und Privatleben kombinieren und verbinden wollte; und in beider Hinsicht von ihm profitieren wollte?
Aber ich hab mich verzettelt, verrannt, es verbockt? Oder es passte einfach doch nicht? Falsche Wahrnehmung?
Ich weiß es nicht.
Aber ich werde beim nächsten Mal über die Themen reden müssen. Auch wenn dann wohl wieder Tränen fließen werden.
Dienstag, 7. März 2006
Einsturz
Ich habe das Gefühl, dass mein ganzes Leben zusammen bricht. Nicht nur, weil ich meinen Job verloren habe und alle äußere Sicherheit dahin ist. Ich bin mir meiner selbst unsicherer denn je zuvor.
Ich kenne meine Ziele und Wünsche nicht mehr. Diejenigen, die ich mal hatte, von denen weiß ich nicht mehr, ob es wirlich meine sind, oder ob ich damit nur versucht habe, Erwartungen zu entsprechen; egal ob das tatsächlich die Erwartungen an mich gewesen sind oder ob ich sie nur so wahrgenommen hatte.
Aber wie komme ich nun nur an meine eigenen Wünsche heran, an das, was MICH ausmacht? Ich weiß gar nicht wo ich meine Nische noch finden soll. Mein Bruder hat all das, was ich mir für mich gewünscht habe, was ich dachte, was meine Wünsche sind. Was, wenn das nicht meine eigenen Wünsche sind? Welche Nische soll ich da überhaupt noch für mich finden, welche Rolle kann da noch meine sein. Muss ich diese Wünsche, von denen ich mal glaubte, dass sie meine sind, vollständig aufgeben?
Und was ist mit dem, was ich bin? Introvertiert oder Extrovertiert? Das war die Frage nach dem einen Test. Tja, beantwortet ist sie noch nicht. Und auch da weiß ich gar nicht wie ich an die Antwort rankommen soll.
Ich bin analytisch, aber unbewusst laufen Gedankengänge ab, die zutiefst unlogisch sind. Meine Intuition hat mir gesagt, dass ich die Kündigung bekomme. Da lag ich richtig mit dem Bauchgefühl. Bei Hendrik aber lag ich wohl komplett falsch. Worauf soll ich mich verlassen. Den Bauch, der im entscheidenden Moment doch daneben liegt? Oder die Analyse, bei der ich mir nie sicher sein, kann ob das nun rational und logisch ist, oder ob das irgendwelche unterbewussten Gedankengänge sind.
Ich fühle mich zutiefst verunsichert und komplett demontiert.
Donnerstag, 2. März 2006
Wühlen im Untergrund
Sowas wie Weisheit war es wohl noch nicht, aber kleine Erkenntnisse waren wohl schon dabei, wenn auch irgendwie schmerzhaft. Ach, nein, schmerzhaft? Ich weiß nicht. Ich hab nur viel geheult. Und das passiert doch wohl wenn es weh tut? Aber wie sich das angefühlt hat, anfühlt, kann ich gar nicht genau sagen.
Es war ein Wühlen. Aufhänger dieses Mal das Wochenende mit meinen Eltern. Ich wusste, und wollte, dass das kommen würde. Seit einiger Zeit schon hab ich gemerkt, dass ich mit meinem anfänglich ganz vehement geäußerten Wunsch, nicht in der Vergangenheit rum zu wühlen, sondern gegenwarts- und zukunftsgerichtet zu arbeiten allein nicht weiterkommen würde. Zu oft habe ich in den letzten Wochen automatisch Verbindungen von der Analyse der aktuellen Situation zur Vergangenheit hergestellt. Unwillkürlich. Sie haben sich geradezu aufgedrängt.
Das Wühlen war anstrengend. Es scheint so viel darüber zu liegen, wo ich nicht durchkomme. Nicht einmal die Gefühle kann ich genauer beschreiben, geschweige denn auch nur annähernd begründen. Ich soll ihnen nachgehen, nachspüren, nachhorchen, aber ich weiß gar nicht wie und komm nicht ran.
Ich höre mich nicht.
Komme nicht an das ran, was ich will, für mich wichtig ist, was ich fühle. Alles ist äußerlich. Erwartungen. Selbstbilder. Wünsche. Sie kommen von außen und ich weiß nicht wer ich bin, was mich ausmacht und was ICH mir wünsche.
Er will mir helfen, mich unterstützen dabei. Hoffentlich schafft er das. Und hoffentlich schaffe ich das.
Danach musste ich erstmal ein paar Minuten einfach so im Auto sitzen bleiben bevor ich losfahren konnte, mich sammeln. Der anschließende Latte Macchiato und das Buch im Café taten gut. Als später die Wohnungstür hinter mir zu ging, rollte die erste Träne. Wenige Worte eines Liedes im Radio ließen die Bäche strömen.
Er sagt immer, Weinen ist in Ordnung. Das mag schon sein, aber ich fühl mich unwohl dabei. Ich kann besser für mich allein heulen.
Samstag, 25. Februar 2006
Timing für Zwiespalt
Ich wusste ja schon, dass das kommen würde. Es war ja "angesetzt". Ja, es hat geklappt. Sie freuen sich. Ich mich auch für sie. Wirklich!
Dennoch sind die Gefühle zwiespältig. Ich kämpfe etwas mit den Tränen. Es wäre jetzt, glaub ich, die 38. Woche fast rum. Damals bei der Ersten wäre es bei mir etwa 4 Monate früher soweit gewesen.
Freitag, 3. Februar 2006
Seelenmord und erkaufte Träume
Fallende Träume. Traum zerbricht. Schmerzen der Erinnerung.
Aufgestanden. Eingeschlafen.
Aufgestanden. Eingeschlafen.
...
Lust für Dich. Schmerz für mich.
Ich bin hier. Ihr seht mich nicht.
... taub und blind.
... Seelenmord. Seelenmord
...
Aufgestanden. Eingeschlafen.
Aufgestanden. Eingeschlafen.
Seelenmord. Seelenmord.
... erkaufe mir einen Traum ... nur Freiheit, wenn auch nur geträumt so doch ein Traum, der mich erfreut, wenn auch nur für kurze Zeit ... in diesem Traum verliert die Zeit die Macht ...
Goethes Erben
Nacht der tausend Worte
... und ich kann kein Wort weiter denken, denn ich habe Angst vor dem Morgen ...
Goethes Erben
Freitag, 6. Januar 2006
Drei Wochen
ist es her und ich versinke in Lethargie.
Kaum mal vor die Tür. Ersticken im eigenen Mief.
Unsystematisches Gestöbere in den Anzeigen und im Netz allgemein.
Kein klares Ziel vor Augen.
Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich?
Unsicherheit.
Heulen. Verzeiflung. Tränen. Wut. Zerstörungswut. Hass.
Ich versinke.
Donnerstag, 29. Dezember 2005
Zerfressen
von Hass, Wut, Enttäuschung, Zweifeln, Traurigkeit, Desillusionierung, Gedanken an Vergangenes, ...
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