In den letzten Wochen und Monaten, ja, es sind inzwischen fast 2,5 Monate, habe ich mich immer wieder gefragt, warum dieser Mensch, der einst beste Freund, von einer Minute auf die andere aus meinem Leben verschwunden ist.
Einfach keine Antwort mehr. Ich habe gemailt, gesimst, auf den AB geredet. Aber nichts. Keine Antwort. Ans Telefon geht er scheinbar nicht mehr, ans Handy auch nicht.

Ich blöde Kuh hab mir zeitweise sogar noch Sorgen gemacht, es könnte ihm ja was passiert sein, er könnte unter die Straßenbahn gekommen sein, oder sonst irgendwas.
Dann kamen die Punkte, an denen ich traurig, schrecklich traurig und enttäuscht war, dann wütend, dann einfach nur unsicher, dann alle Punkte zusammen und wieder abwechselnd. Bei jeder Enttäuschung und Wut das schlechte Gewissen, dass ich ihm damit Unrecht tun könnte, dass ihm vielleicht doch was passiert sein könnte.

Jahrelange Freundschaft, zwar mit räumlicher Distanz, die aber auch irgendwann immer öfter überwunden wurde, dazu anfangs hunderte von Mails und dann stundenlange Telefonate.
Vor einem Jahr hab ich mich noch an seiner Schulter ausgeweint, schrecklich geschluchzt und mich bei ihm aufgehoben gefühlt.
Mein erstes Silvester hier hat er hier mit mir verbracht. Damals hatte ich Angst, dass unsere Freundschaft zerbrechen könnte, weil wir uns "zu nahe" gekommen waren, weil ich mich nicht verliebt hatte, weil ich vielleicht einfach schon so lang allein war, mich einsam gefühlt habe und es einfach so schön war, dass er da war, weil ich ihn doch so gern mochte. Aber verliebt hatte ich mich nicht. Damals hatte ich Angst, die Freundschaft würde daran kaputt gehen. Doch er meinte, wir würden immer Freunde bleiben, auf ewig, da wär er sicher.

Grad fiel mir wieder sein Blog ein. Kein Bericht von Privatem oder Gedanken, sondern eher sowas wie ein Spezial-Reisebericht. Sein Hobby. Letzte Aktualisierung am 5. August.

Er lebt also zumindest. Diesen Teil der Unsicherheit kann ich also abhaken. Bleiben Traurigkeit, Enttäuschung, Wut und die Frage nach dem Warum.

Lieber J., es tut weh, verdammt weh, und ich versteh es nicht.

Dein Mädchen mit Stimme

Nicht UM zu treffen, sondern um NICHT zu treffen. Wer hätte das gedacht?! Aber irgendwie mindestens genauso bescheuert!

Als ich den Wagen vor dem Supermarkt sah, bin ich dann lieber nochmal um den Block gefahren - DAS hätte er nicht mehr für Zufall gehalten, obwohl es tatsächlich einer war, aber einen Totalausraster muss man ja nicht riskieren. Wäre nicht förderlich so lange mir noch daran liegt, die Dinge irgendwann nochmal zu klären.

Völlig fertig. Zittrig am ganzen Körper. Wie konnte es nur soweit kommen? Kann man so sehr hassen? Kann man sich selbst so sehr übersehen bei allem?

Offensichtlich kann man.

Ich versuche, mich rein zu denken, die andere Perspektive einzunehmen, doch es gelingt mir nur zum Teil.

Mein Gott! Dieses Lied weckt so viele, so wahnsinnig irre viele Erinnerungen, dass es mich umhaut - und diese Kombi, der Hammer!

Das Herz pocht wie irre!

Zugenommen oder abgenommen?
In der ersten Jahreshälfte zugenommen, in den letzten Monaten dann 11 kg runter - erstmals in meinem Leben ohne aktiv daran zu arbeiten.

Haare länger oder kürzer?
Anfangs mal wieder ein klein wenig länger, jetzt wieder kürzer - man(n) sagte mal erst Cannes, dann Paris.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Hat sich wohl noch nix wieder dran geändert - kurz vorm letzten Jahrswechsel das Rezept und nach dem Jahrswechsel die "Sehhilfe" bekommen - steht mir übrigens, passt zu mir.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Och, das wird schon so gleich geblieben sein, nur anders verteilt.

Mehr bewegt oder weniger?
Kurzzeitig mehr, aber insgesamt keine Veränderung - Lethargie

Der hirnrissigste Plan?
Zu glauben, dass Worte zu Tatsachen werden - sowohl beruflich wie privat und erst recht in der Verbindung der beiden.

Die gefährlichste Unternehmung?
Mich entsprechend des hirnrissigsten Plans zu verhalten.

Der beste Sex?
Hm, so viel gab's davon nicht und so umwerfend war's bekanntlich auch nicht, aber wenn ich schon einen ersten Platz vergeben muss, dann würd ich sagen, es war die zweite Nacht, die erste in seinem Bett.

Die teuerste Anschaffung?
Mein Auto.

Das leckerste Essen?
Die Eintopf-Bohnensuppe meiner Ma als ich vor einigen Wochen, ziemlich fertig, für ein Wochenende hier die Flucht ergriffen und heim gefahren bin.

Das beeindruckenste Buch?
Nur Fachliteratur dieses Jahr - nicht sonderlich beeindruckend.

Der ergreifendste Film?
Nicht ein einziges Mal im Kino gewesen - aber jetzt hab ich ja Zeit ...

Die beste CD?
Die von Coldplay war klasse. Aber vor allem hab ich im Zuge des Fütterns des ipods eine alte wiederentdeckt: Wagner, Orchestral Music - grandios!

Das schönste Konzert?
gab es nicht

Die meiste Zeit verbracht mit...?
Arbeit.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
So traurig es ist, es war die Zeit mit ihm ... bevor das Drama seinen Lauf nahm. ... Ach ja, und das Lernen mit den externen Kollegen - sehr selten soviel produktive Kooperation erlebt.

Die schlimmste Zeit verbracht mit...?
Mit mir selbst und H.

Vorherrschendes Gefühl 2005?
dass alles zerbricht

2005 zum ersten Mal getan?
wäre zu indiskret

2005 nach langer Zeit wieder getan?
Freude am Lernen gehabt.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
All die schmerzlichen Erfahrungen mit H.
Die Fehlgeburt.
Allen Ärger mit dem Job.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass wir trotz aller Unterschiede sehr viel gemeinsam haben.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ein Laufrad für meine kleine Nichte. Sie hat sich so doll gefreut, dass ich jetzt noch heulen könnte.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Einige Menschen waren wirklich für mich da, als ich sie brauchte.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Weiß ich nicht mehr, aber es gab schon ein paar schöne.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Weiß ich auch nicht mehr.

2005 war mit 1 Wort...?
Scheiße!


So, und damit haben wir nun abgerechnet und es ist vorbei, kalendarisch - jetzt verpiss dich in den hintersten Winkel der Erinnerung!

Aus der Reihe 2004 und 2003

Nick van Eede, Sänder der Cutting Crew, sieht J. etwas ähnlich und bewegt sich in vergleichbarer Art und Weise.

I just died in your Arms tonight war nach der letzten Nacht frisch auf H.'s Rechner und wurde von mir explizit nicht ausgewählt ... nur um unwissentlich bei der schlimmeren Variante zu landen.

Ja ja, so kann man alles irgendwie miteinander in Verbindung bringen.

Schluss! Aus! Nein, das lassen wir jetzt!

Wenn man grad eh schon ganz frische Wunden hat, sollte man nicht auch noch alte Wunden, die grad vernarbt sind, aufreißen.

Auch wenn einem das Bedürfnis nach einem Gespräch mit dem Anderen gerade in dieser Situation noch so groß erscheint, nach einem ganz normalen Gespräch wohlgemerkt, sollte man es lassen, lieber der Einschätzung eines guten Freundes Glauben schenken.

So viel Ablehnung ist nicht oder kaum zu ertragen.
Es bringt nur noch mehr Schmerz und dicke Augen am Morgen.

"Der Grundriss ist weg. ... Es tropft ins Herz. Mein Kopf unmöbliert und hohl. ... Ich fühl mich unbewohnt. ..." Grönemeyer

Was nur bringt einen dazu an einem Feiertagsabend nach den wichtigsten Exs seit den Erfahrungen der ersten Liebe zu googlen???

Hach, ich liebe es! Die 80s waren genial!

Irre, wenn man im Splitscreen das Video von damals und die Leute von heute gleichzeitig sieht.

Die Hit-Giganten 80er Pop & Wave ... also wenn man mal von Moderator und den meisten Gästen absieht.
Hach ja, das war meine Zeit - geile Zeit.

'Wild Boys' ... davon haben wir geträumt ...

'Send me an Angel' war Auto-Scooter und Raupe - mit "cooler" Jeansjacke.

'Blue Monday', 'Our House', 'Tainted Love' und 'Living in a Box' waren Zappeln in der "Fabrik". 'Lullaby' war Wiegen in der "Fabrik".

Lisa Stanfield's 'Wie hieß es doch gleich?' war der schnucklige Typ mit den braunen Locken ... der auf ne andere stand.

'It's a Sin' war der Wellenbrecher auf WDR1 während der Hausaufgaben.

'Kids in America' war "Rumspringen" im "Jugendzimmer".

'Dallas' und 'Denver Clan' waren "Aus-dem-Pferdestall-Heimkommen".

'Big in Japan' das Hin-und-Her-Gerissen zwischen optischer Anziehung und optischem Abgestoßensein.