Herrschaftszeiten!

Warum fällt es mir eigentlich seit Wochen wieder so unglaublich schwer, Bewerbungen zu schreiben??? Ich brech mir nen Ast ab dabei! Fleißig sammel ich seit Wochen die Stellenanzeigen, aber krieg kein vernünftiges Wort zu Papier (bzw. in den Rechner), sondern schiebe und schiebe und schiebe.
Das ging schon mal besser. Da gabs mal ne Phase mit 16 Bewerbungen in zwei Wochen, aber an sowas ist grad im entferntesten nicht zu denken. "Damals" fiel es mir hingegen schwer zu lernen. Nicht dass mir das jetzt leicht fallen würde, aber ich tendiere doch eher dazu, die dicke Schwarte in die Hand zu nehmen und mein dumpfes Köpfchen darüber zu beugen als ne Bewerbung zu schreiben. Da ist das schlechte Gewissen (und der Frust) dann zwar nicht ganz so groß wie beim Gammeln, aber zielführend ist das beim besten Willen auch nicht! Inzwischen sind schließlich fast alle offenen Bewerbungen aus dem Rennen und ich krieg den Dreh mal wieder nicht. Die Hitze erscheint mir dafür als ziemlich faule Ausrede.
Klar, ich bin dafür in anderen Dingen etwas aktiver geworden. Seit gut einer Woche gehe ich fast jeden Morgen walken. Ich hab mich mit Leuten getroffen, hab was unternommen. Ich hab mich auch mal wieder auf die Straße getraut, trotz der Angst ehemaligen Kollegen zu begegnen. Ich hab mich wieder in Cafés gesetzt und gelesen. Ich hab ein wenig was für mich getan.
Der Kasus knacktus sind aber derzeit die Bewerbungen. Scheiße!

Herrschaftszeiten! So wird das nie was!


brittbee, 25. Jul 06
Hm. Wenn Deine Energie gerade in Dinge geht, die sich positiv auf Deine Ausstrahlung auswirken (die Du ja im Vorstellungsgespräch dringend brauchst), halte ich ein schlechtes Gewissen für hinderlich.

Vielleicht kannst Du Dir "Ferien" für andere Dinge als immer nur Bewerbungen geben und dann, in ein-zwei Wochen, mit neuer Energie, voll durchstarten?

ella, 25. Jul 06
Da ist natürlich was dran. Klar, ich weiß, dass es im Vorstellungsgespräch nicht nur auf fachliche Dinge ankommt, sondern zu einem großen Teil auch auf Persönlichkeit (auch wenn mich bisher wohl immer der fachliche Part auf dem Rennen geworfen hat).

Nur mit den "Ferien" ist das so ne Sache. Zum einen hab ich in dem letzten halben Jahr schon so irre viel Zeit verstreichen lassen, weil ich trauern musste, verarbeiten musste, mich aufbauen musste .... irgendwann muss es ja mal gut sein damit. Zum anderen hängt mir die Kliniksache etwas im Nacken. Hm, da fällt mir auf, dass ich eigentlich kurz nach dem Vorschlag mit der Klinik mit den Bewerbungen ins Stocken gekommen bin. Ich wollte nicht massig Bewerbungen offen haben, wenn ich für ein paar Wochen verschwinde und ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass das alles schneller gehen würde, dass ich jetzt schon fast aufbrechen würde zur Auszeit. Wenn ich aber jetzt nochmal zwei bis drei Wochen verstreichen lasse, dann kommt der Klinikaufenthalt - so er denn genehmigt wird - bedenklich nahe.

Ne, ich glaub da muss ich jetzt schon nochmal was auf die Kette kriegen.

brittbee, 25. Jul 06
Du kennst Dich ja am besten. Aber ein, zwei TAGE Pause, verschwendet mit schönen Dingen, sollte sich jeder gönnen dürfen. Das füllt die Batterien.

ella, 25. Jul 06
Das stimmt!

Das hab ich in den letzten zwei Wochen auch mehrfach getan. ;-)

brittbee, 25. Jul 06
Aber diese geschenkte Zeit merkt man den Beiträgen der letzten Tage auch an. Im positiven Sinne. :-)

(jetzt muss ich aber mal wieder, zurück zu den Dingen die ich nicht machen will)

ella, 25. Jul 06
Ja, es tut sicherlich gut, auch wenn es kein Allheilmittel ist.


Aber manchmal muss ich mir selbst vielleicht auch nur ganz gehörig in den Arsch treten - immerhin hab ich es noch auf 4 Bewerbungen gebracht. Sind zwar nur zwei noch heute gleich raus gegangen - Schlamperei keine Kopien mehr vorrätig zu haben - aber die anderen gehen dann halt gleich morgen raus. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es dann jetzt wohl auch nicht mehr an.

pappnase, 25. Jul 06
ich will ja schon seit tagen nichts mehr vermelden, aber ich sach was nun:
reissense sich endlich mal den arsch auf, verschwendense weniger gedanken an vergangenes und auf zu neuen ufern, die welt ist gut und hat für jeden was, der will...
echt.

ella, 25. Jul 06
Das sehe ich ein klein wenig anders und es ist vielleicht auch deutlich leichter gesagt als getan. Manchmal, wenn man den Rucksack abwerfen will, stellt man mit Erstaunen fest, dass nicht der vermeintliche Rucksack allein so schwer war, sondern sich darunter noch weitere verbergen.
Ach, und dass die Welt grundsätzlich gut ist? Hm, sehr optimistische Haltung. Bewundernswert, aber vielleicht nicht ganz realistisch? Zumindest hat sich nicht für jeden das, was er sich wünscht.
Aber nix desto trotz geht es ja vielleicht grad ein wenig voran.
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