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Samstag, 1. Oktober 2005
Kreisgang
Der Weg liegt vor mir.
So manche bunte Pflanze am Rand kommt mir bekannt vor.
Halbdunkel.
Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen. Der Gang war damals schmerzhaft.
In der Luft ein seltsam süßlicher Duft, dem ich entgegen strebe.
War ich schon einmal hier? Ist es derselbe Weg? Dasselbe Ziel? Oder scheint es nur so? Ist etwas anders?
Ich kenne den Geruch. Es riecht nach Scheiße.
Doch ich gehe weiter. Vorsichtig zwar, mich umschauend, doch ohne anzuhalten, ohne umzukehren.
Ein kleiner Pfad biegt ab vom ausgetretenen einladend breiten Weg. Es ist nicht zu sehen wohin er führt. Gestrüpp versperrt sie Sicht.
Einen kurzen Moment lang zögere ich. Blicke den Weg entlang. Er wirkt heller. Ist es vielleicht doch nicht derselbe?
Im Gehen noch ein flüchtiger Blick zum dunklen Pfad und schon folge ich dem süßlichen Duft.
Erst als ich bis zum Hals in der stinkenden Brühe stecke, erkenne ich alles wieder.
Hier war ich schon mal. Schon mehrmals.
Es treibt mir die Magensäure hoch und die Tränen aus den Augen.
Ein Gedicht kommt mir in den Sinn.
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.
Robert Frost, The road not taken
Der kleine Pfad, das wäre der Ausweg gewesen.
Nichtsdestotrotz, noch immer entdecke ich im Gestank diese süßliche Komponente.
Donnerstag, 29. September 2005
Zwei Herzen
Es klingt glaubhaft.
Verstehen kann ich es jedoch nicht.
ES TUT WEH!!!
Endlosschleife.
Warum nur sind diese Gefühle noch da?!?!
Zu spät
Schade, dass der WBJC schon vorbei ist ... ich hätte was beizutragen heute.
Dummheit ohne Grenzen
Manche Fehler muss man, respektive Ella, offenbar mehrfach begehen.
Dienstag, 27. September 2005
Aufgekratzt
Ich renne durch die Gegend wie ein aufgescheuchtes Huhn. Trete das Gaspedal zu tief durch - knapp, knapp, knapp - und fahre nochmal rasanter als eh schon. Drehe die Musik zu laut auf. Immer wieder schleicht sich ein Grinsen in mein Gesicht.
Als würden die Endorphine überschäumen - oder in meinem Blut blasen werfen wie es in diesem aktuellen Song heißt.
Aufgekratzt.
Als wäre ich glücklich.
Trügerischer Schein.
Montag, 26. September 2005
Manipulationsversuch
Man hält mich wohl für saublöd.
Man hält mich wohl für rückgratlos.
Irrtum.
Ich bin es nicht!
Montag, 26. September 2005
Billiges Imitat
Wärme strahlt vom Zentrum aus in alle Himmelsrichtungen.
Das Blut pulsiert. Der Herzschlag wird schneller. Der Atem kürzer.
Kontraktionen.
Entspannung.
Ein schaler Nachgeschmack. Eklig.
Ein billiges Imitat.
Vergebene Liebesmüh
Etwa zwei Jahre ist es her, in Köln, nach dem Ringfest. Da war ich, glaub ich, zum letzten Mal tanzen ... und davor sind vermutlich auch zwei Jahre vergangen ...
Heute sollte es endlich mal wieder soweit sein.
Fremdes Terrain. Die Schuppen hier kenn ich nicht. Also wurde der Vorschlag vom Bekannten angenommen.
Als ich die Anzugmenschen vor der Tür sah, dacht ich allerdings schon für einen kurzen Moment, ich könnte die Türschwelle gar nicht überwinden. Doch die sollten wohl mehr abschrecken als alles andere.
Wir waren früh dran. Das Lokal fast noch leer. Doch die Musik schon genau mein Fall - DiscoDiscoSoul.
Schwuppsdiwupps in freudiger Erwarung den ersten Caipirinha gekippt.
Nach und nach füllte sich der Laden, und auch die Tanzfläche ... und die Musik wurde schlechter.
Ab jetzt musste der nächste Caipirinha her, um das zu ertragen - die Kosten des Abends steigen drastisch an. Das Publikum mehr als merkwürdig. Meine Begleitung schüchtern-unsicher-witzig. Welch eine Kombination!!!
Ich wollte ja kein Spielverderber sein - es hatte ja auch Eintritt gekostet - und bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, und so emanzipiert ich auch in mancherlei Hinsicht sein mag, aber das Horn zum Abzug sollte von ihm geblasen werden, und die Hoffnung stirbt zuletzt. Also schwieg ich, lächelte angestrengt.
Irgendwann der diplomatische Versuch, den Verantstaltungsort zu wechseln. Doch bei männlichen Begleitern stirbt die Hoffnung noch später.
Noch ein Caipirinha.
Kopf dröhnt. Magen grummelt. Augen flimmern. Müdigkeit macht sich breit, doch die Musik ist viel zu nervig, um dabei einschlafen zu können.
Ich lächle gequält.
Irgendwann hat mein Begleiter ein Einsehen und wir verlassen dne Ort des Geschehens. Allerdings müssen wir noch die halbe Stadt auf der Suche nach Essbarem unsicher machen - erfolglos.
Müde sinke ich in mein Taxi, für die Tram fehlt die Kraft.
Ich war zum ersten Mal seit über zwei Jahren zum Tanzen aus.
Ich habe meinen Fuß nicht EINmal auf die Tanzfläche bewegen können.
Vergebene Liebesmüh.
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