... neuere Einträge
Sonntag, 29. Mai 2005
Nostalgie-Melancholie-Abend
Laue Sommernacht. Zu schade die vorm Fernseher im Wohnzimmer zu verbringen. Also hocke ich mit massig Kerzen auf dem Balkon, der Kater - heute von der Hitze auch etwas müde - zu meinen Füßen.
Im Haus scheint heute nicht viel los zu sein. Kein nachbarschaftliches Treffen im Hof. Die meisten Fenster im Hof dunkel. Vermutlich machen alle Party in der Stadt.
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich den letzen Abend in ziemlicher Stille, ohne den Fernseher zumindest nebenher laufen zu haben, verbracht habe.
Heute dudelt nur das Radio etwas aus der Küche. Der Oldie-Sender. All die alten Schinken, die haufenweise Erinnerungen herauf beschwören.
It never rains in California. Damals für den ersten Trip übern großen Teich an die Westküste hatte mein kleiner Bruder mir noch eine Kassette - ja, die gabs damals noch - zusammengestellt. Ich glaube da waren alle Oldie-Hippie-Top-Hits der Ära drauf. Und es ergaben sich auch zahlreiche Gelegenheiten für ihren Einsatz, wenn es mit dem VW-Camping-Bus die Küste rauf und runter ging - der Geruch von pot in der Luft. Herrje, damals hatte ich noch eine lange (künstliche) Lockenmähne mit lila Tuch drin, bin alle halbe Jahr mal zum Friseur. Heute kann fiebere ich meinem nächsten Coiffeur-Termin alle 8 Wochen entgegen und sage immer nur: unbedingt was runter, kürzer, frech.
House of the rising sun. Morgens früh um 6 als ich als erste im "Hippie-Bus" wach wurde hab ich die Gelegenheit genutzt, dass alle anderen Mädels noch schlummerten und mich vorn zum schnuckligen Andy - süßester Busfahrer auf Erden - gesetzt. Es ging Richtung New Orleans als plötzlich eine "Wolke, die bis zum Boden runter ging" "auf 10 Uhr" entdeckte - mannomann war ich blöd. Das war der wake-up-call für den kompletten Bus - "guys, tornado up left, guys, wake up". Das wars dann mit dem schönen Moment am frühen Morgen. Zur Einfahrt in New Orleans gab es dann den Song.
Das ist grad so ein schöner Moment hier. Viele Kerzen. Nur ab und an ein paar Stimmen aus der Ferne. Das ein oder andere Auto klingt mal von der Straße auf der anderen Seite des Blocks rüber.
Zwei Stühle. Aber nur einer ist besetzt - der zweite lediglich Ablagefläche.
Jetzt hätt ich grad gern jemanden hier, zum erzählen, für ein wenig Nähe. Ich kann nicht gut allein sein, obwohl ich es fast ständig bin. Trotzdem. Ich zwinge mich, ihn zu genießen, ihm etwas besonderes abzugewinnen.
Sieben Tage
23 bleiben noch.
Harren wir der Dinge, die da kommen mögen - oder auch nicht kommen.
Schneesturm bei 30°
Dicke Flocken fegen durch die Straße.
Wirbeln hoch.
Tanzen in der Luft.
Sammeln sich wieder in einer Hausecke.
Hängen fest in Spinnennetzen.
Na gut, vielleicht doch eher wie eine explodierte Baumwollplantage.
Von welchen Bäumen kommen die Dinger eigentlich?
... ältere Einträge