Umwege

fahren. Viel später nachts heimkommen. Nur für gemeinsame Zeit.

Ich weiß nicht, ob ich bescheuert bin.
Wechselspiel

der Gefühle.

Ich hab ihn heute spontan zum Essen eingeladen, nach der Arbeit was gekocht. Während ich in der Küche stand und zügig alles fertig war, telefonierte er und machte offenbar die Wochenendplanung für das nächste Vierteljahr.
Nicht nur die Pasta wurde pampig. Ich kam mir vor wie ne olle Hausfrau, die tut und macht und auf den Kerl wartet, dass er zum Essen kommt, und wartet und wartet und schlechte Laune bekommt. Wahrlich nicht meine Rolle. Hätte am liebsten schon allein angefangen, aber wollte ja nicht zickig rüberkommen.

Keinerlei Berührung zwischendurch. Dabei liebe ich doch diese winzig kleinen Gesten, die so wie beiläufig nebenher erscheinen - ein kurzes Streichen über Schulter oder Po, der kleine Kuss auf den Hals, das kleine Anstupsen im Spaß.
Beim Essen und anschließend noch ein paar Momente auf dem Balkon war es richtig schön. Wir haben und mal mehr unterhalten bzw. erzählt, sind nicht gleich in die Kiste.

Jetzt ist er nach Haus - noch arbeiten.
Eingeschlafen wär ich schon gern mit ihm.
Wiederholungstäter

Ja, er kam wieder.
Nein, ich bin nicht gegangen.
Ich hab ihn wohl auch nicht lang genug "zappeln" lassen.
Zwei oder drei Stunden saßen wir im Biergarten - davon haben wir uns vermutlich ein Stunde lang nur in die Augen gesehen (mit meinem Gorgonenblick scheint das nicht zu klappen) und nichts gesagt, wussten nicht was wir tun sollten, was richtig und was falsch ist.
Es war schön, richtig schön.
Einfacher ist es jetzt nicht.
Herz 10:35h Link   Kommentieren (0 Kommentare)
Balance

Der positive Nebeneffekt: ich mag nicht mehr so richtig essen seit knapp drei Wochen und ich gehe wieder regelmäßig walken - 3 kg minus.

Der negative Nebeneffekt: ich rauche wieder mehr, die Schachtel hält heute nicht mal mehr einen Tag, heule immer wieder, so dass die Augen regelmäßig dick sind, und ich kann mich bei der Arbeit nicht mehr konzentrieren.

Ich finde nicht, dass das ein Gleichgewicht ist.
Der Pegel steigt

... in jeder Hinsicht.
Gedanken und Gefühle

fahren Achterbahn. Vor. Hoch. Zurück. Runter. Looping.

Mageninhalt drängelt sich nach oben. Übelkeit.
Da fehlen einem die Worte

Ist es Dummheit? Das wäre ja noch nachsehbar.
Oder Unsicherheit? Auch nachsehbar.
Oder vielmehr unverfrorene Frechheit gepaart mit abgrundtiefer Boshaftigkeit? Das wäre unverzeihlich.

Ich kann mir nicht helfen, aber das was gestern Nachmittag schon wieder lockere Scherze waren, ging doch heute tatsächlich schon wieder über in Flirt-Ansätze!

Bisher halte ich die Füße brav still, reiße mich zusammen, auch wenn es noch so schwer fällt. Aber wenn das so weitergeht, dann kriegt er bald auch vor versammelter Mannschaft mächtig einen vor den Bug, dass er das elende geflirte zum Teufel nochmal unterlassen soll, wenn er doch seine Entscheidung getroffen hat! Dann werden auch keine Gefangenen mehr gemacht! Dann gibt es keine Rücksicht auf Verluste mehr!
Morning after

Um irgendwann vor 6:30 Uhr wach geworden. Ich weiß nicht genau wann. Ich weiß nicht genau wie lange es gedauert hat, die völlig verklebten und zu gequollenen Augen soweit zu öffnen, dass ich die Uhrzeit erkennen konnte.
Der Schädel brummt. Die Augen so dick, dass ich noch nicht weiß wie ich damit heute zur Arbeit gehen soll.
Den Rat von gestern Nacht annehmen und krank machen? Nein, das hat auch irgendwie was mit Stolz und Trotz zu tun. Ich hab noch nie "krank gemacht". Die Augen haben ja noch etwas Zeit abzuschwellen. Aspirin kann ich auf dem Weg besorgen.


Ein wunderschöner Abend war es.
Auf dem Balkon gesessen. Salat geschnippelt. Er hat geduscht. Wir haben in der Küche getanzt, ähm, na ja, die Hüften geschwungen, uns aneinander gerieben, uns leidenschaftlich geküsst. Seine nassen Haare tropften noch, fühlten sich kühl an meinem Hals an. Ich wollte nicht ins Bett. Noch nicht. Ich wollte nicht nur hören, dass ich nicht nur eine Bettgeschichte bin, sondern auch spüren, dass ich nicht so behandelt werde.
Wir schleppen den Tisch auf den Balkon. Essen. Trinken. Reden. Er weiß selbst, dass alles schwierig ist, dass diese Schwierigkeiten in absehbarer Zeit gelöst werden müssen. Ich sage nicht wann, ich sage nur, dass. Er phantasiert was von Alternativen, von denen eine ja eine Ménage a troi wäre. Er lacht dabei, macht den Eindruck, dass es ein Scherz ist. Dennoch, vorsichtshalber mache ich klar, dass das für mich keine Alternative ist.
Bei fast allem worüber wir reden kommen wir immer wieder auf "Entscheidung". Ein ungutes Gefühl. Aber ich genieße es einfach so da zu sitzen, zu reden, seine warme feste Hand auf meinem Oberschenkel unter dem Rock zu spüren, über seinen Unterarm zu streichen, seine Hand dort zu halten. Doch sie bleibt nicht dort, sie fordert, spielt, reizt, will mehr. Als ich mit meinem Blick in seine Augen nicht mehr starr standhalten kann, gehen wir rein.
Ich freue mich darauf, ihn zu spüren, seine Haut, seine Bartstoppeln, in dieses schmale Gesicht über mir zur sehen, es in beide Hände zu nehmen. Dieser Ausdruck dann in den Augen. Einerseits wie ein kleiner großer Junge - und im Prinzip ist er das auch - andererseits hat noch niemand mir so mit seinen Augen so deutlich "Ich finde Dich umwerfend - ich will Dich" gesagt.
Der Sex? Ich hab ihn genossen in diesen Nächten, obwohl ich durchaus schon besseren, vor allem langsameren, hatte. Aber er hatte auch phantastische Momente. Sex ist eh immer wieder von neuem eine Übungssache, ein Einspielen aufeinander. Die Ansätze waren gut.
Mittendrin kommt ihm dann doch tatsächlich noch die Verhütung in den Kopf. Sicherer Tag. Er scheint mir nicht zu vertrauen. Coitus Interruptus. Ha ha, als wenn das besser wäre. Aber gut, muss er halt auffangen.

Als er aus dem Bad zurück kommt, vergräbt er seinen Kopf in meinem Bauch, an meiner Brust. Seufzt. Dass er sich sich zerrissen fühlt, dass er das so nicht weiter kann, dass er wohl doch jetzt schon Verantwortung übernehmen muss, dass er nicht weiß was er machen soll, dass eine Entscheidung her muss.
Ich bin versucht heraus zu platzen, dass er, wenn er sich jetzt hier direkt nach dem Sex von mir verabschieden will, dann doch bitte wenigstens den Anstand haben soll, das direkt zu sagen und nicht auch noch vornehm verklausuliert im weiten Bogen um den heißen Brei tun soll. Doch ich reiße mich zusammen, will nicht voreilig den Mund aufreißen, zwinge mich, abzuwarten, hoffe, dass es doch noch gut ausgeht, streiche durch sein Haar, über seinen Rücken, seine Hand, genieße den Kopf auf meinem Bauch.
Zum ersten Mal spricht er dieses Wort "verliebt" aus, nicht nur "Gefühle haben". Er, der gelernt hat, dass Männer Gefühle nicht zeigen, der Schwierigkeiten hat darüber zu reden, der immer hofft, dass all die Worte drum herum schon richtig verstanden werden. Es sei schlimm, dass er sich so heftig und schnell in mich verliebt habe. Verrückt. Für die meisten ist es etwas schönes, sich zu verlieben.
Er kann E. nicht verlassen! Er wird das hier nicht weiter führen. Wumm! Es ist raus.
Es seien tiefe Gefühle da. Er könne die Familie nicht enttäuschen. blablablablablabla Und nein, er könne seine Gefühle auch nicht einfach so abschalten, sie wären auch in Zukunft wohl weiter da. Aber Job sei Job und das könnten wir trennen und ... blablabla
Mir laufen die Tränen runter. Er habe mich nicht verletzen wollen. blablablabla Handlungen und Ergebnisse sind entscheidend, nicht die Absicht oder Nicht-Absicht!

Er ist gegangen und das große Heulen und Trinken beginnt.

Der Mensch, der mich am besten kennt, ist für mich da. Danke!
Aus

Vorbei.

Handlungen und ihre Ergebnisse sind entscheidend, nicht die Absicht oder Nicht-Absicht
Hackebreit

Ein probates Mittel gegen Liebeskummer ist Vodka mit Kaffeelikör und Milch und Eis mit den Nachbarn. Gleich zwei davon in ordentlicher Mischung, nen Bier vorneweg nach fast nix gegessen am Tag und walken am Abend, dann gehts einenm schon viel besser.
Da trifft der



es doch mal wieder voll und ganz.
Jetzt geh ich schlafen.

Arschloch! Jawollja!

Lilypie Kids Birthday tickers