High Five, sozusagen
Das Stöckchen von Frau Emotionsklumpen hab ich doch gern gefangen.

Was habe ich vor zehn Jahren gemacht?

Das weiß ich recht genau. Im April 1996 war ich in Santa Barbara und habe the-california-students'-way-of-life genossen. Genauer gesagt war zu diesem Zeitpunkt wohl grad Spring-Break wie ich beim Blick in ein altes Tagebuch festgestelle. Ich hatte Besuch aus Deutschland von einer Freundin und wir haben Santa Monica und San Diego unsicher gemacht. Vom April gibt es keinen Eintrag. Der letzte davor ist vom 30.03.1996.
Hier ein Auszug:
Gestern gabs hier Freibier und wir haben ziemlich gut gekippt. Na ja, und beim Alkohol kommt man sich halt näher. M. und ich sind aber beide dem männlichen Geschlecht etwas sehr nahe gekommen, sprich wir sind beide nicht allein im Bett gelandet. Also ich für meinen Teil muss sagen, dass ich ja auch wirklich Spaß gehabt habe letzte Nacht, allerdings ist das Nachher nach diesen one-night-stands halt immer ein tiefer Abgrund. Erstmal haben mein Gesicht und mein Hals einiges abbekommen, und jeder kann sehen was ich letzte Nacht getrieben habe. Außerdem ist die Situation total bescheuert. [...] Dass er kaum noch ein Wort mit mir redet und gleich 'ne andere anmacht, da fühl ich mich total billig und schäbig.
Klingt nach klassischer Ami-Spring-Break aber so heftig war es dann doch nicht. Ansonsten war ich in dem Studienjahr so fleißig wie sonst nie wieder in meine Uni-Laufbahn, höchstens vielleicht noch im Examen.


Was habe ich vor einem Jahr gemacht?

Zum einen war wohl Schwelgen in Nostalie angesagt und zum anderen ein kleines Zwischenhoch bevor das Unglück dann seinen Lauf nahm.
Also sozusagen Verschnaufpause. Hätte ich gewusst was kommen würde, dann ... zwecklos ...


Fünf Leckereien, die ich gerne mag:

1. Schokolade - insbesondere mit Nougat!
2. Spinat-Pizza
3. Lachs in so ziemlich jeder Form
4. Sushi
5. Mutters Eintöpfe (Grünkohl, Schnippelbohnen etc.)


Fünf Songs, von denen ich den Text komplett kenne:

Oh je, das fällt mir natürlich meist nur auf, wenn ich lauthals mitsinge. Mal überlegen ... die letzten Tage im Geiste ...

1. Rosenstolz - Ich bin ich (und noch ne ganze Reihe weitere)
2. Crusaders - Street Life
2. Xavier Naidoo - Dieser Weg (ok, ich schäm mich etwas dafür, aber der lief im Auto direkt nach meiner Kündigung und das passte irgendwie)
4. Grönemeyer - Der Weg
5. Patti Smith - Frederik
(..auch bei mir nur ne Auswahl)


Fünf Dinge, die ich tun würde, wenn ich eine Millionärin wäre:

1. Die Firma kaufen und den Chef rausschmeißen
2. Vorsorgen für schlechte Zeiten
3. Was überlegen was mir wichtig ist und dafür ne Stiftung oder sowas gründen
4. Eine Weltreise machen
5. Was davon in der Familie verteilen


Fünf Dinge, die ich gern mache:

Etwas problematisch. Versuche grad das überhaupt erstmal rauszufinden. Na ja, im Moment:

1. Mahjongg spielen
2. Sudoku spielen
3. Im Café oder der Kneipe sitzen und schreiben oder lesen
4. Mit den Nachbarinnen schnacken und Kaffee trinken
5. Rotwein trinken


Fünf Kleidungsstücke, die ich nie tragen werde:

1. Minirock - schade eigentlich
2. Spaghettiträger - schade eigentlich
3. karierte Hosen
4. Bundfaltenhose
5. Rüschenkleid

Fünf meiner liebsten Beschäftigungen [Spielsachen]:

Hach, wieder so ein Problem ...
1. Notebook
2. Radio
3. Fernseher
4. Bücher
5. Auto

Tja, und wer soll das Stöckchen nun bekommen? Sie ist ja nur noch selten da, aber sie hatte auch immer Spaß an sowas, und vielleicht kommt sie ja mal wieder vorbei, die Frau Lunally. ;-)
Natürlich darf sich auch jeder andere eines mitnehmen. ;-)


okavanga, 05. Apr 06
Ich finde ja, für "Dieser Weg" müssen Sie sich wirklich nicht schämen!

ella, 05. Apr 06
Ok, das ist vielleicht noch auf die Prägung der letzten Firma zurück zu führen ... dort wäre das ein gefundenes Fressen gewesen ... dort hätte ich sowas niemals erwähnen dürfen, wenn ich nicht über Wochen und Monate damit hätte verlacht werden wollen ...

Stimmt schon. Das Lied ist toll und der Text sehr klasse!

lunally, 11. Apr 06
Hach, danke, genau das richtige für heute abend :o)

ella, 11. Apr 06
Irgendjemand hat mal gesagt, wenn man nix von jemandem hört, dann gehts ihm gut ... dachte das wäre mit unregelmäßiger aktualisierten Blogs genauso?
Aber hört sich ja bei Dir drüben auch nicht so berauschend an. :-(

lunally, 11. Apr 06
Ne, ne. Die These stimmt auch nich. je mehr man verlernt, Nähe zulassen zu könen, umso stiller wirds dann halt auch, weil von wegen und so. Das geht auch vielen so.

ella, 11. Apr 06
Hm, ja, geht mir eigentlich auch unterschiedlich ... mit einigen Leuten rede ich dann ganz viel ... mit anderen Menschen dann immer weniger.

lunally, 11. Apr 06
Du redest immerhin...

ella, 11. Apr 06
... und vergraule damit so einige. Super!

lunally, 11. Apr 06
Sicher?

ella, 11. Apr 06
Scheint so.

lunally, 11. Apr 06
Hast Du das denn mal hinterfragt?

ella, 11. Apr 06
Einige machen es schon einigermaßen deutlich in Worten.
Andere ziehen sich einfach nur zurück.

lunally, 11. Apr 06
Hm. Die, die es schon deutlich machen - hast Du sie mal gefragt, was sie genau jetzt so stört, dass sie sich zurückziehen? Ich meine, manche Menschen sind auch einfach überfordert, zumindest zeitweise. Aber Du wirst ja nie dahinter kommen, den Kreislauf nie durchbrechen können, wenn Du sie nicht fragst...

ella, 11. Apr 06
Sie wissen einfach nicht mehr was sie sagen sollen.

... aber schlimmer sind die, die es nicht einmal zugeben, obwohl es so deutlich zu spüren ist ...

lunally, 11. Apr 06
Nun, irgendwann weiß man logischerweise auch nicht mehr was man sagen soll. Irgendwann ist einfach alles gesagt zu einer Sache. Die Frage ist da halt auch nur, ob Du überhaupt Antworten bei den Gesprächspartnern suchst oder für Dich selbst Dinge klären willst/musst/möchtest, in dem Du sie vertrauten Personen immer wieder erzählst. Was logisch ist. Allerdings ist auch genau so logisch, dass die meisten Menschen, die ja auch ihre Päckchen zu tragen haben, irgendwann nich mehr können, nichts mehr sagen, nich mehr zuhören usw. Nur, die wenigsten können das dann halt auch ehrlich sagen. Vor allem weil sie sich das nicht selbst eingestehen wollen. Schließlich ist man ja sooo ein guter Zuhörer und Helfer usw.

Das beste ist halt, man verteilt die Dosen "sanfter" und an mehrere. Dass das in Not-Situationen nicht wirklich hilft... ich weiß. Nur schlussendlich muss man die meisten Dinge ohnehin mit sich selbst ausmachen und zu einer eigenen Klärung kommen. Und vielleicht den einen oder anderen Rat Außenstehender aufnehmen oder zumindest überdenken. Wobei letzteres immer schwer fällt. Ich finde es sehr faszinierend, ich habe das bei mir schon oft beobachtet (und versuche seitdem es abstzustellen oder wenigstens zu begrenzen) und sehe es auch oft bei anderen... wenn man etwas empfiehlt, ist ja egal jetzt was, meinetwegen, dass man da und da ganz super jenes und welches bekommt und man (also der Gegenüber) solle da unbedingt mal hin. Was passiert dann? Der Gegenüber sagt meistens, ach, ne, da war ich schon, kenn ich schon oder bringt ja eh / auch nix. Ob er das nun überhaupt überdacht hat oder nicht ist egal.

Ich bin noch nich ganz dahinter, warum man (und ja auch ich) das macht. Vielleicht... weil man die Ratschläge, Tipps leid ist. Vielleicht weil man eigentlich nur laut gedacht hat. Oder schlichtweg beratungsresistent ist. Ich glaube (und sehe es ja auch bei mir) es ist einfacher, so hin und wieder mal genau hinzuhören, was da für ein Tipp, Ratschlag, Erfahrung erzählt wird. Und das dann auch mal auszuprobieren. Obs nun ums Einkaufen oder die Seele oder sonstwas geht, egal. Die Abwehrhaltung, die muss fallen. Sich und dann auch anderen gegenüber.

ella, 11. Apr 06
Das kann ich schon auch nachvollziehen, dass man irgendwann nichts mehr sagen kann.
Und ja, ich erwartet eigentlich keine Antworten oder gar Lösungen. Vielmehr würde ich mir Mitgefühl (kein Mitleid!) wünschen, einfach da sein, in den Arm nehmen, dass es ok ist traurig zu sein, wütend zu sein, verletzt zu sein. Doch es kommen nur solche Ratschläge wie "abhaken", "abschließen", "nach vorn schauen" - und das sind wirklich Schläge, erst recht wenn sie in einem solche harschen aggressiven und anklagenden Ton kommen wie gestern, wenn ich dabei so niedergemacht werde wie gestern. Abhaken. Ich weiß gar nicht wie ich das machen soll. Es war alles, was mich ausgemacht hat.
Dazu dann das Abschieben auf den Psycho. "Darüber red mal mit dem. Gut, dass Du da jetzt jemand professionellen hast, mit dem Du darüber reden kannst." Ja danke, ich rede einmal alle 1-2 Wochen für 45 Minuten über das, was mich bewegt, dazwischen soll ich bitte einfach nur wieder funktionieren.

Das mit der Empfehlungsresistenz kenne ich übrigens auch, überwiegend bei meiner Mutter - "nimm mal dieses Mittelchen", "ließ mal jenes Buch", "sieh Dir mal die Reportage an" ... Aber einige Empfehlungen kann ich inzwischen doch mit der Zeit annehmen, und grad neulich hab ich noch eine sehr gute angenommen. ;-)

lunally, 11. Apr 06
Trösten ist eben schwierig. Man weiß nie was man sagen soll, wie man sich verhalten soll. Das beste wäre ja eigentlich, einfach nur wer, der zuhört, aber nichts weiter sagt, und dann mit einem ins Kino geht oder aufn Kaffee und dann vielleicht schweigend Leute beobachten. Einfach nur... Da-Sein? Ja.

ella, 11. Apr 06
Genau das ist es, das Da-Sein!

ceraphim1, 13. Apr 06
Also ich finde, dass du mit die besten Blogs machst. Zugegeben. Es ist sehr schwierig, "First-Class-Blogger" zu finden. Deswegen bleibt es bei dieser übersichtlichen Zahl an Bloggern.
Und obwohl wir uns nicht sehen, wissen wir durch Blogs viel mehr als durch Foren oder so.
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