Donnerstag, 28. Juli 2005, 00:59
Werte
Moral, Menschenbilder, Logik, Christlichkeit oder Religiösität, Soziale Gebilde, Charakter und Persönlichkeit und all dies sind offenbar Konzepte, die für mich derzeit zu kompliziert, nicht begreifbar sind.
"Ich liebe E. so sehr, dass ich sie nicht verlassen kann." - ... aber betrügen geht, hahaha.
Religiösität und Christlichkeit werden empor gehoben, die Wichtigkeit des Mittags- und Abendgebets und der religiösen Erziehung betont, doch Leben zu töten wird akzeptiert und favorisiert, um konfliktfrei weiterleben zu können.
Verantwortung und Pflichterfüllung im Sinne der Familie werden verabsolutiert, doch Verwandtschaft geringschätzig abgetan und abgelehnt. Verantwortung für das eigene Handeln gibt es nicht, wenn die Konsequenzen des Handelns nicht schmecken.
Menschen werden unabhängig von ihrem Stand gemocht und geachtet, doch für die persönliche Beziehung spielt Stand offensichtlich eine herausragende Rolle.
Ich werde vorschnell als "links" und "liberal" abgestempelt, wobei liberal vermutlich beliebig bedeutet, insbesondere hinsichtlich meines Umgangs mit Menschen, obwohl ich kaum striktere Vorstellungen diesbezüglich haben könnte - jeder Mensch ist mit absoluter Achtung und mit Respekt zu behandeln, JEDER! Und es ist ausgerechnet die Nichtbeachtung dieser Handlungsmaxime, die am ehesten dafür sorgt, dass ich jemanden gering schätze.
Der Kontakt zu einem Menschen ist absolut nicht erwünscht, ja der Mensch selbst ist unerwünscht, doch wenn der Kontakt auf Papier erzwungenermaßen hergestellt wird, dann wird evtl. der vollständige und alleinige Kontakt mit allen Mitteln erstritten - das nennt man Logik!
Und das alles hat Charakter? Nein! Ich habe mich immer nach einem starken Mann gesehnt, nicht körperlich starkt, sondern persönlichkeits- und charakterstark. Dafür hatte ich ihn gehalten. Diese Desillusionierung enttäuscht am meisten.
Das geht grad alles über meinen Horizont, über mein Vorstellungsvermögen hinaus. Das ist grad alles zu viel für mich.
evasive,
28. Jul 05
Das ist Wundschmerz. Das ist der Schmerz, wenn man das Messer längst hat fallen lassen und verblüfft auf seinen Finger starrt, erst nix, lange nix und dann, wenn kein Blut mehr kommt, setzt der Schmerz ein. Blut ist gut, spült die Wunde aus und Schmerz ist gut, lässt den Menschen ein Weilchen langsamer und vorsichtiger machen.
mark793,
28. Jul 05
Hm. Sobald Du halbwegs wieder in der Spur bist, könnte es sich lohnen, der Frage nachzugehen, inwieweit Dein eigenes Wunschbild den klaren Blick auf diesen Typen vernebelt hat...