Warum Hund mitbringen? - Vermutlich findet man nicht so einfahc jemanden, der einem so ein Kampfvieh für nen Tag betreut. ;-)

Nen Café wird sich schon finden lassen, bei schönem Wetter draußen. Ein netter entspannter Besuch wird es allerdings nicht werden, da außerhäusliches Stillen mit der kleinen Madame grad eher ziemlich stressig ist ... aber vielleicht wollen sie es ja auch einfach bei nem Stündchen belassen und dann noch hier shoppen gehen ... wie bei unserer Hochzeit ...

Wie ist das eigentlich in Ihrer Stadt, gilt da Maulkorbpflicht und Leinenzwang für Listenhunde? Googlen Sie doch mal danach.

Es gilt die weit verbreitete Regelung, dass Leinen- und Maulkorbzwang besteht, davon aber eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden kann nach bestandenem Verhaltenstest. Ich weiß, dass das Vieh den Test bestanden hat ... vermute dann mal, dass sie die Ausnahmegenehmigung haben ... ich trau dem Tier deshalb trotzdem nicht mehr als vorher. Es muss ja nicht mal eine Bösartigkeit sein - kann ja letztlich auch Angst, Schreck, instinktives Verteidigungsverhalten sein. Sicher könnte auch jeder andere kleine Dackel oder Rehpinscher beißen oder agressiver sein - der Unterschied ist nur, dass diese Kampfhunde so viel mehr Schaden anrichten können wegen ihrer unglaublichen Kraft im Kiefer.

also als hundebeistzerin muss ich ihnen schon sagen: ich verstehe sie sehr gut.

auch wenn das vieh das allerliebste der welt ist, es ist sommer, es ist heiss (oder das wetter macht kapriolen), das vieh kennt die umgebung nicht, hat eine stressige reise hinter sich (reisen sind für hunde IMMER stressig, auch wenn sie es gewohnt sind), das vieh lernt neue leute kennen, und dann noch ein brüllendes baby mit vollgekackter windel - das ist schon eine sehr ungute ausgangssituation. wenn dann noch eine in bezug auf hunde unsichere mutter dazukommt, ist holland in not.

zu ihrer beruhigung kann ich ihnen zwar eine menge erzählen, aber das nutzt ihnen gar nix. das problem ist immer am anderen ende der leine.

ansonsten ein rigoroses: wenn die zwei sowieso zu zweit kommen, dann sitzt eben einer mit der töle im kaffeehaus, und ende der debatte.

ich hab' jetzt seit über 35 jahren hunde, und eine menge leute in meiner umgebung hatte kinder, und meine hunde waren IMMER kinderfreundlich, und bis auf eine ausnahme (basset) zwischen 11 und 16 kg, trotzdem: der wunsch der gastgeber, wohnungsbesitzer etc. zählt, und der einer mutter doppelt und dreifach.

ich wiederhole mich ja ungern, aber: ich habe hund, und ich rauche. wenn an einer lokaltür steht "keine hunde", dann hinterfrage ich das nicht, sondern ich gehe nicht hinein, ist jedem lokalbetreiber sein gutes recht. in viele geschäfte dürfen hunde nicht hinein, und wenn ich daran denke wie ich einem grossen rüden einmal zusah wie er schwungvoll und inbrünstig einen ganzen kleiderständer voller relativ teurer blusen markierte, dann weiss ich auch warum, und ja, das vieh war an der leine und mit beisskorb, aber der mensch am anderen ende der leine einfach nicht kräftig genug, und der platz zu klein, um das hündlein mit ca. 50 kg rasch und effizient entfernen zu können ... in lebensmittelgeschäften sind hunde auch verboten.

und wenn in einer wohnung rauchen nicht erlaubt ist, dann geht mich der grund auch nix an, sondern ich rauche eben in dieser wohnung gegebenenfalls nicht einmal auf dem balkon.

merkwürdigerweise können die leute, wenn sie mit dem flugzeug oder dem zug irgendwohin düsen wollen, sich ganz ausgezeichnet an derlei vorschriften halten, warum dann also bitte nicht auch in der ureigensten privatsphäre anderer, nämlich deren wohnung?

meist schnüffeln hunde übrigens ganz intensiv an babies, weil die nach so vielen sachen riechen die hund nicht kennt, und wenn ein baby die hose voll hat dann haben hunde einfach den instinkt das baby säubern zu wollen (die fressen ja auch oft den windelinhalt). ich hätte das schon bei meinem hund und meinem kind keinesfalls zugelassen, wie sie verstehen werden ...

wenn man ein erschrockenes oder weinendes kind instinktiv hochhebt, dann hat das kind keinen boden unter den füssen und der hund will es an den füssen nehmen und hinunterziehen, um es zu retten, aber dann brüllt das kind und die mutter und obwohl alles nur gut gemeint war, ist das desaster fertig. auch hochgehobene, wachelnde hände können einen hund meinen lassen man wolle irgendjemand etwas böses tun.

als hundebeitzer weiss man das und macht die entsprechenden gesten einfach nicht, oder hindert andere daran, als nicht-hundebesitzer kann man das eben nicht.

und wer garantiert, dass das hündlein nicht würmer oder flöhe hat, gerade frisch eingefangen, das geht ja innerhalb von wenigen stunden, wenn nicht gar minuten? beim eigenen hund hat man das gut im auge und unter kontrolle, aber bei einem fremden hund?

ich bin, wenn ich so zurückdenke, schon von selber gar nie nicht auf die idee gekommen zu leuten, die ein Kind unter drei oder vier jahren hatten, mit hund zu kommen, irgendein weg findet sich immer.

also. sie können meinen sermon auch gerne weiterleiten, ich meine jedes wort so wie ich es geschrieben haben.

@cassandra: das gleiche gilt bei mir auch für gärten, besonders die mit kinderbevölkerung. frau pixy lernt gerade gartensauber zu sein (grosse angelegenheiten erledigt seit geraumer zeit schon nur, wenn ich es ihr an der von ihr gewählten stelle erlaube), und blumenbeete generell nicht zu betreten (kommando: "das sind blumen". niemand will gedüngten schnittlauch, z.b., und ausserdem erntet sie ja gerne himbeeren und kleine tomaten frisch vom strauch). dass frau pixy katzen kennt und mag ist eine seite, aber woher weiss ich dass fremde katzen ihrerseits nicht mit einem hund vom aussehen der frau pixy schon einmal probleme gehabt haben und dann die standpunkte klarstellen?

Warum Hund mitbringen? - Vermutlich findet man nicht so "einfahc jemanden, der einem so ein Kampfvieh für nen Tag betreut. ;-)"

Das hätte man sich vor der Anschaffung überlegen müssen.

Ich bekam vor so ca 2 Jahren einen absoluten "nee, so nich"-Anfall. Warum?
Hund mit in der Kirche. Wenn jemand seinen Blindenhund mitbringt- sicher. Auch das liebe Tierchen mitzubringen, aber irgendwo im Draußen (und nicht grad an der Kirchtür festgemacht) warten zu lassen- kein Problem.
Aber da saß ein HUND im Mittelgang! Die Dame wollte ihn nicht "so lange" alleine lassen.
Beim Rausgehen stellten wir fest, daß die Pastorin ihren Hund auch mitgebracht hatte.

In der Gemeinde waren Hunde im Gottesdienst willkommen, als Zeichen ihrer Offenheit und bei mir war der Punkt erreicht, an dem ich dachte "wer für alles offen ist, ist doch irgendwo nicht ganz dicht"

Ein Hund wird zwischendrin immer mal alleine bleiben müssen- die Tochter und ihr Freund werden wohl kaum wie besagte Rentnerin den ganzen Tag daheim sein und man kann einen Hund nicht überall mit hinnehmen.
Ich gehe ab August einmal die Woche mit dem Hund unserer Nachbarin Gassi am Mittag. Ich werde ihn mitnehmen wenn ich die Jungs abhole, aber brav vor der Tür mit Abstand zum Eingang warten lassen. Warum gehe ich Gassi? Weil sie den Tag lange arbeitet und keine Lust auf Pfützen hat. Hätte ich nicht ja gesagt, würde sie wieder einen Hundegassiservice engagieren. Das ist teuer, aber Tierhaltung kostet nun mal Geld.


"Nen Café wird sich schon finden lassen, bei schönem Wetter draußen."
Ich will ja jetzt nicht die zickige "ich weiß alles besser weil ich schon mehr Kinder habe"-Mama geben, aber:
es ist verflixt warm. Babies überhitzen genauso leicht wie sie ünterkühlen. Draußen, selbst unter'm Sonnenschirm, in eine Straßencafe, wo die Hitze über dem Asphalt brät? Vorsicht, das kann gewaltig schiefgehen.
Biergarten wäre eine Option, aber da ist es wahrscheinlich so überlaufen, daß der Hund durchdreht.

@kelef
danke! aus hundebesitzermund tut das besonders gut zu hören. ich hab nämlich auch grundsätzlich gar nichts gegen hunde, abgesehen von den sogenannten gefährlichen rassen. ich hatte früher als teenager zuhaus selbst einen hund und es war letztlich die wohnsituation, die mich in die arme eines katers getrieben hat. ;-) so dass ich heute beide tiere gern mag.
so wie es im moment aussieht werde ich aber leider um den besuch der tochter mit freund und hund nicht rum kommen. alternativ könnte ich mich nur strikt weigern und alles in einen riesigen ehekrach münden lassen. mein mann ist nämlich einfach nur glücklich, dass endlich zumindest eines der geschwister kommen wird. er ist leider nicht der typ, der sagt: liebste tocher, ich freu mich wirklich, dass du nun doch kommst und deine kleine schwester besuchen willst, du bist bei uns immer willkommen, ob für einen tag, ein wochenende, eine woche, gern auch mit deinem freund, aber bitte komm ohne den hund, aus den und den gründen; in die wohnung darf der hund auf keinen fall und ein treffen im kaffee ist für keinen der beteiligten entspannt.

@cassandra
keine angst, das hab ich im auge und im griff ;-) mal sehen wie die wetterlage ist, wenn sie im august kommen wollen. bisher haben wir mit der affenhitze nen guten umgang gefunden und der kleinen geht's prima - der doc war heut bei der zweiten impfung ganz begeistert von ihr.

wie frau cassandra schon sagte: es gibt grenzen, das weiss man vorher. ich häng frau pixy auch nicht vor geschäften an, wenn ich einkaufen gehe bleibt sie zuhause. jeder hund kann das lernen, und für den notfall hat man schon bevor man sich das vieh zulegt entsprechend sorge für einen hundesitter zu tragen.

es gibt bei uns allerdings für frau pixy auch ausnahmen: in einem supermarkt darf sie drinnen angehängt warten - habe ich mit der geschäftsleitung so vereinbart, weil sie warten nicht kannte und daher lernen und üben muss.

ganz entzückend finde ich übrigens den türkischen (!!!) supermarket, in dem die ganze familie arbeitet. wenn der opa da ist, dann kommt er hinaus auf den gehsteig und verlustiert und streichelt frau pixy, und ich kann in der zwischenzeit ruhig einkaufen. seit wir dieses konzept entwickelt haben frisst der hund übrigens pistazien: der opa knackt sie für sie ... ist der opa da und ich komme ohne hund, rügt mich der opa auf türkisch, und ein enkel muss übersetzen, damit ich ganz bestimmt nicht vergesse dass der opa hunde über alles liebt und aufgrund von alter und geschäft und familie keinen mehr bekommt.

ich hab auch gar nicht das gefühl gehabt, dass sie hunde oder tiere generell nicht mögen, aber mit einem so kleinen kind ein unbekannter hund in der wohnung, das wäre vermutlich jedem vernünftigen hundebesitzer suspekt, auch wenn es nur ein kleiner hund ist. die sogenannten kampfhunde hiessen in usa übrigens früher tatsächlich "nursing dogs", weil sie so kinderlieb sind und "ihre" kinder hervorragend beaufsichtigten. ich kenn' selber ein paar von der sorte, das ändert aber nix an meiner meinung: wenn die eltern dagegen sind, dann bleibt der hund eben woanders.

nächtigen die herrschaften bei ihnen? denn wenn nicht, dann würde ich einfach versuchen die schiene "macht dem hund doch nicht so einen stress" zu kriegen, und nötigenfalls anbieten einen hundesitter für einen tag zu bezahlen. dann könnten alle zufrieden sein. das müsste doch möglich sein?

dass es der kleinen dame prima geht freut mich zu lesen, das ist ja auch die hauptsache, bei der hitze ist das ja manchmal ein wenig schwierig mit den kleinen.