Freitag, 19. Juli 2013, 23:44
Überraschung
Komme mir vor wie eine frustrierte Hausfrau.
Mann kündigt an, dass er den 18:30 Zug anpeilt, was bedeuten würde, dass er ca. 20h zuhaus wäre - ist ja für nen Freitag auch eigentlich nicht zu früh ... und erst recht nicht, wenn man bedenkt, ich am Montag noch Sommergrippe mit Fieber hatte, und es selbst da nicht möglich war, das Büro superpünktlich zu verlassen.
Nu hab ich heut zwar nicht gekocht, sondern nur nen lecker Dessert vorbereitet, aber hab das mit stillen so timen können, dass ich gegen 20h fertig wäre und die Lütte dann selig schlummern könnte ... Und wir bei dem tollen Wetter irendwo draußen lecker was essen könnten.
Um 19:35 kommt die Nachricht, dass mann jetzt erst im Zug sitzt und außerdem noch Verspätung hat, so dass es ca. 21:30 wird.
Frau Ella ist enttäuscht. Auswärts essen hat sich damit erledigt. Liebster meint "Tja, hat länger gedauert." Ella meint "Tja, ist dann ein Fall für Snickers"
Hätte mir vor 5 bis 10 Jahren jemand gesagt, dass ich wie ne frustrierte Hausfrau zuhaus beim Kind sitze und grummelig bin, dass der Mann erst später von der Arbeit kommt, ich hätt laut gelacht und gemeint, dass as wohl eine Verwechslung sein müsste, dass ich as definitiv nicht sein kann.
Tja, im Jahr 2013 schallt mir da ein "Überraschung" entgegen.
[edit: die Krönung des Abends dann als Frau Ella anmerkt, dass das Kind doch recht häufig spuckt - der Mann: na, dann musst du sie halt vorsichtiger anfassen - Frau Ella verlässt wortlos die Szenerie. Ich glaub es hackt!]
mark793,
20. Jul 13
Weiß nicht, ob es tröstet, aber so komplett fremd ist mir das als Hausmann auch nicht. Allerdings weiß ich auch, dass wenn sich das so zieht, der Grund darin liegt, dass da bei meiner Liebsten tatsächlich in der Firma was brennt. Und dass das auch kein Standardprogramm ist.
ella,
20. Jul 13
.... hier ist es leider immer häufiger Standardprogramm .... scheinbar sind die "paar Charts, die noch fertig gemacht werden mussten" immer irgendwie wichtiger als z.B. die Tochter noch zu sehen.
sid,
20. Jul 13
Ich wüßte nicht, wie ich auf so ein "tja.." reagieren würde.
Tja, hier stehen Deine Koffer.
Tja, dann sieh mal selbst, wie Du die nächsten paar Tage Dein Leben geregelt bekommst...
Ich weiß ja nicht. Kann da sein, daß Sie viel zu selbstverständlich für ihn geworden sind? Nimmt er Sie auch noch einmal wichtig oder gehören Sie schon zum Dekor?
Planen Sie ihn doch einfach mal paar Tage nicht ein. Denken Sie nur an sich und die Lütte.
Wird ihm die Augen wohl auch nicht öffnen, bewahrt Sie aber vor noch mehr ärgern und wer weiß, eventuell fruchtet es doch, wenn zu Hause nix mehr selbst- verständlich läuft.
Für mehr Snickers-Abende. (Aus dem Bahnautomaten.)
Tja, hier stehen Deine Koffer.
Tja, dann sieh mal selbst, wie Du die nächsten paar Tage Dein Leben geregelt bekommst...
Ich weiß ja nicht. Kann da sein, daß Sie viel zu selbstverständlich für ihn geworden sind? Nimmt er Sie auch noch einmal wichtig oder gehören Sie schon zum Dekor?
Planen Sie ihn doch einfach mal paar Tage nicht ein. Denken Sie nur an sich und die Lütte.
Wird ihm die Augen wohl auch nicht öffnen, bewahrt Sie aber vor noch mehr ärgern und wer weiß, eventuell fruchtet es doch, wenn zu Hause nix mehr selbst- verständlich läuft.
Für mehr Snickers-Abende. (Aus dem Bahnautomaten.)
cassandra_mmviii,
20. Jul 13
Gnärg...
das kann immer mal passieren, sollte aber nicht zu oft passieren.
Das Problem wird verschärft durch das lange Pendeln- während die Straßenbahn alle paar Minuten fährt, 5 Minuten später aus dem Büro wegkommen also höchsten eine halbe Stunde später zu Hause sein (wenn alle Umsteigerei schief geht) ist, kommt der Zug nur alle Stunde oder so. Da ist dann egal ob man 3 Minuten oder 59 Minuten länger im Büro war.
Trotzdem ärgerlich.
Als Hausfrau&Mutter ist der einzige erwachsene Mensch, mit dem man den Tag über zu tun hatte, mit etwas Pech der Postbote, da ist der Partner doppelt wichtig. Dagegen hilft, sich mit anderen Mamas verabreden zum Kinderwagenschieben tagsüber. Die Einsamkeit kann einen, gerade mit Baby, nämlich ziemlich fertigmachen.
Beim nächsten Mal könnten Sie vielleicht gleich wenn der "es wird später" Anruf kommt sagen "Schatz, ich wollte eigentlich mit dir heute abend essen gehen, das klappt jetzt wohl nicht mehr. Sei doch bitet so nett und bring von unterwegs Pizza mit".
Da liegt, so wie das klingt, ein Kommunikationsproblem vor.
Sie haben nicht kommuniziert, daß sie heute abend aber was mit ihm vorhaben, er hat seine Verspätung mit so viel Verspätung kommuniziert, daß Frust aufkam.
Wir machen das so:
wenn es sich abzeichnet, daß es länger dauert (das Stichwort lautet "flatrate-arbeiten"), dann bekomme ich sofort einen kurzen Anruf. So bleibt alles planbar. Dafür gibt es Handies, facebook, email etc.
Ich bekomme außerdem einen Anruf wenn er aus dem Gebäude raus ist- immer.
Reden- und klar sagen, daß die Lust, die frustrierte Hausfrau zu geben, eher unterentwickelt ist, dann gemeinsam Lösungen entwickeln, klare Absprachen, wie mit Verspätungen umgegangen werden soll.
Mir hilft es, zu wissen, "heute abend wohl nicht", dann leg ich mich nämlich ins Bett mit einem netten Buch oder sonstewas statt "auf Abruf" bereitszustehen. Das mache nicht mal ich :-)
das kann immer mal passieren, sollte aber nicht zu oft passieren.
Das Problem wird verschärft durch das lange Pendeln- während die Straßenbahn alle paar Minuten fährt, 5 Minuten später aus dem Büro wegkommen also höchsten eine halbe Stunde später zu Hause sein (wenn alle Umsteigerei schief geht) ist, kommt der Zug nur alle Stunde oder so. Da ist dann egal ob man 3 Minuten oder 59 Minuten länger im Büro war.
Trotzdem ärgerlich.
Als Hausfrau&Mutter ist der einzige erwachsene Mensch, mit dem man den Tag über zu tun hatte, mit etwas Pech der Postbote, da ist der Partner doppelt wichtig. Dagegen hilft, sich mit anderen Mamas verabreden zum Kinderwagenschieben tagsüber. Die Einsamkeit kann einen, gerade mit Baby, nämlich ziemlich fertigmachen.
Beim nächsten Mal könnten Sie vielleicht gleich wenn der "es wird später" Anruf kommt sagen "Schatz, ich wollte eigentlich mit dir heute abend essen gehen, das klappt jetzt wohl nicht mehr. Sei doch bitet so nett und bring von unterwegs Pizza mit".
Da liegt, so wie das klingt, ein Kommunikationsproblem vor.
Sie haben nicht kommuniziert, daß sie heute abend aber was mit ihm vorhaben, er hat seine Verspätung mit so viel Verspätung kommuniziert, daß Frust aufkam.
Wir machen das so:
wenn es sich abzeichnet, daß es länger dauert (das Stichwort lautet "flatrate-arbeiten"), dann bekomme ich sofort einen kurzen Anruf. So bleibt alles planbar. Dafür gibt es Handies, facebook, email etc.
Ich bekomme außerdem einen Anruf wenn er aus dem Gebäude raus ist- immer.
Reden- und klar sagen, daß die Lust, die frustrierte Hausfrau zu geben, eher unterentwickelt ist, dann gemeinsam Lösungen entwickeln, klare Absprachen, wie mit Verspätungen umgegangen werden soll.
Mir hilft es, zu wissen, "heute abend wohl nicht", dann leg ich mich nämlich ins Bett mit einem netten Buch oder sonstewas statt "auf Abruf" bereitszustehen. Das mache nicht mal ich :-)
