Driven

Es treibt mich.

Meine gestrige Schwäche und was ich dabei gesehen habe, der Schmerz dabei. Meine Ungeduld, der Wunsch voran zu kommen, Veränderung endlich zu bewirken. Die Unfähigkeit mit den Eltern eine ansatzweise entspante Unterhaltung zu führen. Der Glaube, wenn ich nur sicher wüsste was es ist, einen Ansatzpunkt oder Hebel finden würde, dann könnte ich alles, was da so fragmentarisch rumwabert, zusammen fügen zu einem stimmigen Konzept, damit den Weg zur Lösung finden.

So sitze ich noch immer ungeduscht in Schlafklamotten auf dem Sofa, den Laptop auf den Knien, Kaffee und Zigaretten dabei und surfe eine Seite nach der nächsten ab. Klarer ist das Bild nicht geworden - durch meinen Kopf schwirren Urvertrauen, Objektkonstanz, unsicher-ambivalente Bindung, Co-Abhängigkeit, Triade, Elektra-Komplex, Bindungstheorie, Beziehungssucht ...

Zwischendurch rollen die Tränen. Gefühle, die da drin stecken, kann ich gar nicht wirklich genau ausmachen, geschweige denn in Worte fassen. Klarer seh ich kein Stück.

Weiß gar nicht, ob das gut ist, das Lesen, das Wissen-Wollen, das Recherchieren. Oder ob ich ihm einfach vertrauen sollte, dass es dort schon das richtige Tempo ist.


oskar-kasimir, 14. Dez 08
Ich schon wieder. Störe ich? Nerve ich gar? - Es kommt mir alles so vertraut vor, was und wovon sie schreiben. Setzen Sie sich nicht unter Druck, gestehen Sie sich Kummer, Traurigkeit zu. Schnelle Lösungen gibt's - leider oder zum Glück? - nicht. Und alles Formelhaft, psychologisch Erklärende... Alles bullshit, denn es hilft einem vielleicht zu verstehen, in welcher Phase oder wo sonst man sich befindet. Es hilft einem aber nicht, wenn man gerade durch die Schei** geht. Da muss man allein durch. Im Idealfall sieht man ein Licht oder weiß um Unterstützung, die einem gute Menschen gewähren. Wiederum Ihnen alles gute wünschend bin ich für heute - Ihr OSKAR.

ella, 14. Dez 08
Nein nein, lieber Oskar, Sie stören nicht und nerven schon gar nicht. ;-)

Grundsätzlich gebe ich Ihnen ja auch recht, nur ist es nicht "nur" eine beschissene Phase, durch die ich grad gehe, und es geht auch eigentich nicht um schnelle Lösungen. Das Ganze, nein, das Konkrete, das das Ganze wieder ausgelöst hat, das geht ja nun schon seit über einem Jahr. Aber dahinter steckt mehr, etwas, das ich schon seit Jahren erlebe, mal mehr mal weniger, an dem ich schon einmal gearbeitet habe - aber scheinbar nicht erfolgreich, denn sonst hätte es die Situation vor gut einem Jahr gar nicht erst wieder gegeben.
Tja, und nun arbeite ich seit dem Sommer wieder daran, aber alles ist so fragmentarisch, passt für mich alles nicht recht zusammen (auch wenn Mr Psycho das anders sieht) und vor allem gibt es mir bisher noch keinen Punkt, der das alles greifbar macht, der einen Weg zum weiteren Arbeiten aufzeigt. Und das macht mich so kirre - zumal derweil insbesondere die Beziehung zu meiner Familie darunter leidet.
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