Die feine Düsseldorfer Gesellschaft

Sie schlendern über die Kö. Sie wissen wie man Austern schlürft und Hummer knackt. Wer von ihnen auch noch kulturell was auf sich hält, der lässt sich nicht nur in Galerien, sondern auch in der Oper, dem Schauspielhaus und der Tonhalle blicken ... doch wie man sich dort höflich verhält, scheint der feinen Gesellschaft vollends unbekannt zu sein. Gestern Abend, während die letzte Band des Jazz Meetings spielt, verlassen die ersten schon nach und nach den Saal - es gilt wohl die besten Plätze für das anschließende Get-Together im Foyer zu sichern. Als der letzte Song beendet ist, ein großer Teil des Publikums applaudiert, stürmen die Massen schon raus bevor die Band die Bühne verlassen hat. Doch diese feine Gesellschaft hat nicht nur die guten Sitten vergessen, sondern ist auch noch strubbeldoof, denn als die eilig Herausstürmenden noch einen kleinen Seitenhieb vom Moderator für ihr Verhalten kassieren, da applaudieren sie darauf noch.

Tja, soviel zu Eliten.

Bleibt zu erwähnen, dass die Sängerin der letzten Band nicht mehr auf der Bühne erschien als sie nochmal zu einem Abschluss-Applaus hinaus gebeten wurde - verständlich.
Life in Circles

Fast könnte ich Verständnis aufbringen ... aber auch nur fast, weil die Situation eine andere ist ... andere gleichen sich dafür umso mehr.
Gedanken halt 02:33h Link   Kommentieren (0 Kommentare)
Perspektivwechsel

Die Dinge von der anderen Seite zu sehen oder zu erleben ist manchmal auch nicht besser oder einfacher.

Es fühlt sich schön an, die Situation, und ich würd sie gern noch etwas genießen, aber das wäre nicht richtig.

Was Du nicht willst, das man Dir tut, das ...

Wie komm ich da wieder raus, ohne Bruch zu hinterlassen?

Warum sind die Falschen immer die Richtigen und die Richtigen immer die Falschen?
Manchmal denk ich

ich hätte lieber die längere Antwort bekommen als nur zu lesen, dass meine Aussagen eine längere Antwort verdient hätten.
Gedanken halt 18:57h Link   Kommentieren (0 Kommentare)
...

... afraid of the thing, that I've become ...
Seele 11:56h Link   Kommentieren (0 Kommentare)
Mach et joot

Dieses "es kann nur besser werden" ist in diesem Jahr nicht angebracht. Ich weiß, dass es viel schlechter und schlimmer sein kann. Aber ich weiß auch, dass es noch besser geht. ;-)

So manches Jahr habe ich wahrlich unversöhlicher verabschiedet und ganz weit weg gewünscht - wobei eben diese Jahre besonders hartnäckig an einem zu kleben scheinen. Sie wirken durch das, was sie mit einem gemacht haben, noch (viel zu) lange nach. Jedes Jahr fügt ein oder mehrere neue Facetten hinzu, manche strahlend leuchtend, manche schön, manche dunkel schattiert und manche gar abgrundtief häßlich. Aber alle zusammen machen erst die Ella aus. Einige zeigt sie hier, andere dort, einige offen, einige nur auf den zweiten oder dritten Blick, und so manche sieht sie selbst nur selten oder gar nicht. Und die liebe Freundin hat schon Recht, wenn sie meint, dass jemand ziemlich oberflächlich sein muss, wenn er zwischen den leuchtenden Facetten des ersten Blicks eine dunkle Seite entdeckt, deshalb den Rückzug antritt und bis heute nicht einmal die Frage nach dem Ursprung gestellt hat. 2007 hatte eine recht breite Palette an Erfahrungen, Einsichten und Menschen parat, für Facetten von leuchtend bis ziemlich schattig - für die Menschen der Zukunft wird es also noch komplexer und komplizierter mit mir. ;o)
Nun ja, ich kann ja nicht so gut damit umgehen, wenn die Dinge nicht abgeschlossen sind, wenn so offene Fäden hängen bleiben, aber auch das zu akzeptieren und damit umzugehen, lerne ich noch - ebenso wie gelernt habe mit der Erkenntnis aus 2005 und 2006, dass ich zu Hass fähig bin, umzugehen ... nur werd ich dann in 2008 vielleicht darauf vorbereitet sein, dass es Menschen gibt, die deshalb Reißaus nehmen.
Egal wieviele lose Fäden da hängen bleiben mögen, in ein paar Stunden ist auch dieses Jahr vorbei.

2008 werde ich übrigens mit 3 fremden, bzw. fast fremden Menschen begrüßen - hab ich auch noch nie gemacht und bin höllisch gespannt.
So turbulent und unterschiedlich die letzten Jahre waren, so unterschiedlich auch die Jahresübergänge - ich glaub die letzten 10 oder 15 Jahre bekomme ich nicht mehr ganz zusammen ... mal sehen was noch zusammen kommt ...
1997 hab ich in Südfrankreich in einem kleinen Apartement mit 10 Freunden begrüßt.
1998 und 1999 kann ich nicht mehr auseinander halten. Ich glaub 98 wurde glaub mit einer Party in der Arbeitsstätte-Stammkneipe begrüßt und 99 in einer ähnlichen Konstellation wie in Frankreich bei Dim Sum in der Studistadt. Oder andersrum? Egal.
2000 hab ich in Berlin begrüßt. Ein Wochenende zu zweit. Noch in der Silvesternacht hat er festgestellt, dass er doch zu seiner Frau gehört und am 2. Januar war er dann weg.
Der Anfang von 2001 war allein zuhaus vor dem Rechner, wobei ich einen guten Freund kennengelernt habe, der mich über mehrere Jahre begleitet hat.
Der Start in 2002 war besonders seltsam. Mitten im Umzugsstress waren die Silvesterpläne völlig durcheinander gekommen und es endete mit Fondue im Büro der alten Arbeitsstätte zusammen mit dem Ex-Chef und seiner damaligen Freundin. Wer hätte ahnen können, dass sie mal meine Vorgängerin und Teilnachfolgerin werden würde, dass dieser Mensch nochmal mein Chef und dann wieder mein Ex-Chef werden sollte, dass ihn nicht mehr achten, sondern hassen würde.
Ganz romantisch bei einem 5-Gänge-Menü in Freiburg wurde 2003 willkommen geheißen. Wenn der betrunkene Idiot damals nicht gewesen wäre, hätte ich fast etwas gefragt, was ich heute wohl bereuen würde. Vielleicht war es schon der letzte Versuch etwas zu retten, was nicht zu retten war. Es wäre niemals gut gegangen.
Aber sowas weiß man ja immer erst viel viel später, und so hab ich 2004 noch als heulendes Elend allein mit ner Flasche Wein begrüßt.
Mit dem Start in 2005 hat sich dann eigentlich irgendwie ein Kreis geschlossen, denn es wurde mit demjenigen begossen, den ich beim Übergang in 2001 kennen gelernt hatte. Ob es irgendwas damit zu tun hat, dass dieser Mensch mein Leben fast 1,5 Jahre später von einem Tag auf den anderen verlassen hat, das weiß ich bis heute nicht.
2006 wurde dann mit dem größten aller Umbrüche, mit Hoffnungen auf einen Neuanfang aber auch gewaltiger Angst und reichlich Tränen begrüßt, im Kreis lieber Menschen, die in der schlimmsten Zeit für mich da waren.
Tja, und zum Start von 2007 lag ich dann krank hier auf dem Sofa ... was irgendwie etwas bezeichnend für das Jahr war.

Also wenn die Art der Verabschiedung eines Jahres irgendwie Einfluß auf das kommende Jahr hat, dann erde ich bestimmt viele neue Menschen kennen lernen - und ich freu mich drauf!

[edit:]
Ich hätts ja über all den Erinnerungen und der Vorfreude auf 2008 fast vergessen: ich wünch Euch allen ein tolles 2008 und kommen se gut rüber! :o)

Lilypie Kids Birthday tickers