Was machen pfiffige Kerlchen in der Wirtschaftskrise?

Sie retten ihre eigenen Ärsche!

Und wie machen sie das - insbesondere die der Marketing-Spezies?

Gehen wir mal analytisch vor und schauen uns die Probleme unseres exemplarischen Mr-Marketing-Fuzzi an:

Die Kohle wird beim ihm zuerst gekürzt und die Budgets werden kleiner.
Lösung: die Kosten der Lieferanten drücken

Also muss er sich was Neues, was Besseres einfallen lassen, um auch aus dem kleinen Topf noch was Großes zu machen.
Lösung: wenn der eigene Hirnschmalz-Pool nicht genügend hergibt, muss man den bestehenden halt vergrößern - kostengünstig, am besten völlig umsonst natürlich.

Außerdem sitzen ihm ja auch die Controller im Nacken und hinterfragen bei jedem eingesetzten Cent, was der denn bringt.
Lösung: ein Beleg von extern - dann kann ihm zumindest keiner was, wenn es sich am Ende doch nicht so rechnet wie gedacht.

Und natürlich muss er ja auch ganz kräftig beschäftigt sein wirken - sonst könnte man ja meinen, er hätte nix zu tun und wäre mit der Kürzung seiner Budgettöpfe auch gleich überflüssig.
Lösung: ein gaaaanz großes Projekt muss her - natürlich eins, das nix oder fast nix kostet

Da blinkt die Mega-Meta-Lösung an der Großbildleinwand seines Marketing-Hirns auf: PITCH PITCH PITCH

Aber natürlich bietet ihm kein einzelner Anbieter die Eier-legende-Wollmilchsau - das weiß auch unser armes Marketing-Kerlchen.
Die einen bieten ihm Super-Spar-Preise, mit denen er ganz ordentlich auftrumpfen kann bei seinen Chefs und Controllern; im Idealfall oder zur Not rechnen sie ihm das auch alles noch schön - sprich ganz toll effizient.
Die anderen haben ganz tolle Ideen, auf die er selbst oder jemand aus seinem Hirnschmalz-Pool nicht gekommen wäre.

Tja, was soll er machen?
Aber er ist ja ein ganz pfiffiges Kerlchen, sagt er sich.

Und so gibt es die einen, die bei ihren alten Ideenlieferanten bleiben, diese noch mal ganz ordentlich im Preis drücken und dann die Ideen der anderen umsetzen lassen.
(Hey, was sind schon Ideen in einer Bewerbung? Wenn sie mir jemand erzählt, dann gehören sie doch mir, nicht wahr? Nein, das ist doch kein Diebstahl geistigen Eigentums! Nein, nicht doch.)

Die anderen, noch pfiffigeren Kerlchen denken schon ein wenig weiter - sie wollen ja nicht nur einmal gute Ideen, sondern auch in der Zukunft weiterhin. Also entscheiden sie sich für diejenigen mit den besseren Ideen, aber drücken diese natürlich nochmal ganz gehörig im Preis ... damit nehmen dann in Zukunft die guten Ideen stetig ab.
(Hey, Ihr müsst mich zwar noch nicht bezahlen, dafür dass Ihr für mich arbeiten dürft, aber man muss ja nicht gleich so weit gehen, dass gute Arbeit auch gut bezahlt wird. Nein, nicht doch.)

Diejenigen, die nicht nur pfiffig sind, sondern eher intelligent sind, oder gar weise, die entscheiden sich für die besseren Ideenlieferanten, lassen sich nicht über den Tisch ziehen, aber zahlen so fair, dass die guten Leute auch dauerhaft für sie arbeiten wolle und können - dann holen sie nämlich auch mehr raus aus ihrem kleinen Topf.



Natürlich gibt es aber auch noch die Vollpfosten, die für dieselbe, teils schlecht oder mittelmäßige Leistung in Zukunft effektiv dasselbe oder nur ganz geringfügig weniger zahlen, aber auf die Schönrechnerei für ihre Controller und Chefs selbst reingefallen sind.
Da waren dann die Lieferanten die pfiffigen Kerlchen. ;-)

Am Ende alles ein großer Schmuuu ... aber alle sind gut beschäftigt ...

Bleibt nur zu hoffen, dass sich auch Dauer nicht nur die Ideenklauer und Preisdrücker durchsetzen - damit man mal wieder gut arbeiten kann.

[Von der kranken Lieferantenseite dieses Spiels dann ein anderes Mal - die sind letztlich auch nicht besser. ;-) ]

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