Von wegen gute Kinderstube

Die Frechheiten nehmen eher zu als ab.

Ruft mit im Urlaub dienstlich auf dem privaten Handy ohne Rufnummernübertragung an. Bittet um dienstliche Info und fragt dann, sozusagen im Abspann, nochmal kurz nach ob es denn schön sei, da wo ich grad bin, ob es mir gut geht, also ob ich nochmal beim Arzt war und ob ich nun noch ins Krankenhaus muss oder nicht.

Wenns ihn wirklich interessiert hätte, hätte gestern ganz privat anrufen können.

Solche Sozialkompetenz bekommt man also in einer ach so feinen Kinderstube vermittelt!? Da hat ihm aber der von ihm so verabscheute "Pöbel" so einiges voraus!

Ich sags ja: Etiquette und Stil sind nicht gleichbedeutend.


ella ohara, 09. Aug 05
Fragt er nicht - ist es schlecht. Fragt er doch - ist es auch nicht recht.

Vielleicht sollte Namensschwester endlich realisieren, daß dieser Herr keinen privaten Kontakt (mehr) möchte. Ich sehe die angelegentliche Nachfrage als Rudimente von anerzogener Höflichkeit zur Aufrechterhaltung einer akzeptablen Arbeitsatmosphäre. Wo ist da mangelnde Sozialkompetenz?

Das was ablief, war eine Affaire - nicht mehr, nicht weniger. Größere Erwartungen waren von Anfang an zur Enttäuschung verdammt.

Sich jetzt in Hassgefühle hineinzusteigern ist völlig kontraproduktiv.

ella, 11. Aug 05
Die werte Namensschwester hat ja leider noch immer keine Email-Adresse hier angegeben. Hm. Könnt man ja auf dumme Gedanken kommen. Egal.

Es ging nicht um fragen oder nicht fragen, sondern vielmehr um das wie. Hätte es ihn tatsächlich interessiert, hätte er mich rein privat angerufen und gefragt. Als Nachsatz einer beruflichen Anfrage in meinem Urlaub kann ich gut und gerne drauf verzichten.
Sozialkompetenz hat was mich echtem Interesse am Gegenüber zu tun und nicht bloß mit aufgesetzten Floskeln.

Was den privaten Kontakt angeht, sieht Namensschwester das falsch. Er hat mir für den Fall der Geburt und das öffentlich machen seiner Vaterschaft "angedroht", dass es DANN keinerlei private Gemeinsamkeit mehr zwischen uns gäbe. Für den nun eingetretenen Fall zielte ER auf "vertragen" und einen Umgang miteinander wie vorher (nur ohne flirten) ab.

Dass es für MICH mehr als eine Affaire war, dass diese nie MEIN "Ziel" war, habe ICH von Beginn an mehr als deutlich gemacht!

Das, was in den vergangenen Wochen geschehen ist, hat mich mehr verletzt als jemals zuvor etwas. Worte, die ich gehört habe, haben mich geschockt zutiefst verletzt. Und die ganze Zeit war es ihm vollkommen gleichgültig wie es mir dabei geht und was mit mir geschieht. Dass dies durchaus zu Hassgefühlen führen kann, sollte vielleicht verständlich sein.

Und Produktivität ist sicherlich grad nicht meine oberste Handlungsmaxime!

Aber schön, dass SIE alles so klar sehen.

kid37, 11. Aug 05
Dass es für MICH mehr als eine Affaire war, dass diese nie MEIN "Ziel" war, habe ICH von Beginn an mehr als deutlich gemacht!

Ich glaube, genau hier scheiden sich die Geister. Sie hatten beide ihre unterschiedlichen Regeln und sind dann doch zusammen auf dem Spielfeld gelandet. Beide mit ihrem Schuß an Illusion und dem Irrglauben, der andere hätte spätestens mit dem Überstreifen des Trikots die Regeln (des jeweils anderen) akzeptiert. Dem war offenbar nicht so.

Ein sehr anschauliches Beispiel von Kommunikationsversagen. Und nun? Laden Sie Ihre Aggressionen besser hier ab als auf der Arbeit, sonst legen Sie sich doch noch ein Ei ins Nest. Das wäre das wirklich Fatale.

ella, 11. Aug 05
Na, ich hab ja - dann wohl zum Glück - grad Urlaub.

Aber wie zum Henker kann man denn noch deutlicher kommunizieren als "Ich habe mich verliebt. Ich will nicht nur eine Bettgeschichte sein. Ich will mehr."??? Was kann man denn daran verdammt nochmal nicht verstehen???

kid37, 11. Aug 05
Hm. Ich denke, man muß dann auch danach handeln. Ab einem bestimmten Punkt reichen Worte nur zum "Ja ja". Und das ist bekanntlich immer ein "Ja" zuviel.

In einer besseren Welt und streng genommen, hätten Sie sich wohl zurückziehen müssen und abwarten, bis er Konsequenzen zieht, sich von seiner Freundin trennt und KLAR MACHT, was er will.

Männer wollen immer alles auf einmal und selten was klar machen, glauben Sie mir. Immerhin in diesem Punkt stehe selbst ich meinen Mann.

Daß es anders lief, ist aber nur zu verständlich. Sie sollten sich nur nicht so sehr wundern. Wir distanzierteren Betrachter sehen das sehr klar (in unseren eigenen Fällen natürlich nicht).

arboretum, 11. Aug 05
Aber wie zum Henker kann man denn noch deutlicher kommunizieren

Das könnte er aber auch fragen, schließlich hatte er Ihnen sehr deutlich gesagt, dass er seine Freundin nicht verlassen wird (was auch heißt: keine Beziehung mit Ihnen will). Was Sie ja auch deutlich vernommen hatten, wie Sie selbst hier schrieben. Wie bereits damals gesagt, er konnte Sie auch so verstehen, als seien Sie mit seinen Bedingungen einverstanden.

Vielleicht wäre es auch klüger gewesen, mit dem Thema Schwangerschaft zu warten, bis es ganz sicher gewesen wäre.

ella, 11. Aug 05
Heißt, ich hätte ihm zwei oder drei Wochen nachdem es gefunkt hat, beim zweiten oder dritten Mal die Pistole auf die Brust setzen sollen - a la "Verlass sie, oder mit mir gibts nichts mehr."???

Hm, da klangen für mich anders lautende Ratschläge von weiblicher Seite logischer ... aber die haben die Männer natürlich auch nur durch die weibliche Brille wahrgenommen.

Es wundert mich vor allem immer mehr, dass mich meine sonst so hervorragende Menschenkenntnis in Herzensdingen so vollkommen verlässt.

Und es macht traurig und ängstlich, dass ich mich immer, aber auch wirklich immer wieder, in die falschen Männer verliebe und nie in die richtigen.

ella, 11. Aug 05
@aboretum:
Das Thema Schwangerschaft hatte zu sehr alle Gedanken und Gefühle auf den Kopf gestellt, als dass ich es hätte vor ihm geheim halten können, zumal es ja nicht nur mich, sondern auch ihn betraf - - so wie er reagiert hat, sehe ich das heute allerdings auch anders.

kid37, 11. Aug 05
Am schlechten Ende sind es immer die "Falschen". Wo bleiben die "Richtigen"?

Er war gebunden. So lange das bei dem jeweiligen Partner so ist (bei Frauen ist das nicht soooo anders), sind sie immer nur Zuckerguß oder der/die "Andere", die Abwechslung. Ja, manchmal wird da mehr draus. Aber eben nur manchmal. Selten.

Trägheit der Masse oder Klebkraft der Beziehung. Es gehört schon einiges dazu, sich in Bewegung zu setzen, mag das "Alte" auch noch so "schlecht" sein.

Es ist im Grunde ganz simpel, aber selbstverständlich will man es nie wahrhaben, wenn es einen selbst betrifft.

Ich war schon mal an ihrer Stelle und auch schon mal an der ihres komischen Typen. Ich kenne das alles, auch das Miese und Schurkische. Aber ich würde mit mir ja auch nicht in den Ulraub fahren, wenn es sich vermeiden ließe.

arboretum, 11. Aug 05
Hm, da klangen für mich anders lautende Ratschläge von weiblicher Seite logischer ...

Och, nö, Frau Ella, es gab auch anders lautende Ratschläge von weiblicher Seite, wenn ich Sie daran mal kurz erinnern darf.
Ihre momentane Situation ist wirklich bedauernswert, aber es ist nicht so, dass Sie nicht auch Ihren Anteil daran gehabt hätten.
Erinnern Sie sich noch, was ich mal über die Verhaltensmuster in der Frauenliteratur der 1980er schrieb?

ella, 11. Aug 05
@kid: das "Alte" war bei Flirtbeginn etwa zwei Monate alt ...

@aboretum: ... sie klangen für mich - mit dem Ziel, dass mehr daraus werden sollte - nur logischer ... ich weiß, dass es durchaus andere gab ;-) ... wenn auch das Drama zu dem Zeitpunkt eh schon seinen Lauf genommen hatte ...

arboretum, 11. Aug 05
Auf anderem Wege hätten Sie vielleicht Ihr Ziel sogar erreichen können. Wie gesagt, es gab für ihn gar keinen Anreiz, sich zu trennen, er bekam sie ja auch so, als Affäre nebenher. Aber gerade deshab brauchen Sie eigentlich gar nicht so unglücklich sein, dass für Sie nicht "mehr" daraus wurde, wer weiß, ob dann nicht sehr bald Sie die betrogene Freundin gewesen wären.

P.S. Wieso sägen Sie eigentlich immer das erste r von meinem Namen ab?

ella, 11. Aug 05
Da mag durchaus was dran sein ... nur leider bin ich für Rationalität grad so wenig zugänglich ...


Ups, Lesefehler trotz recht neuer Brille - keine böse Absicht, Frau Arboretum. ;-)

mark793, 11. Aug 05
Sobald Du Deine Wunden
geleckt hast, liebe Ella, kannst Du ja mit etwas mehr Abstand an die Frage herangehen, warum Du Dich "immer in die Falschen" verliebst. Die vermeintlich Falschen sind vielleicht doch nicht so falsch wie die eigenen Prämissen und Erwartungen. Richtig gedeutet kann Dir diese schmerzhafte Geschichte den Schlüssel zu tieferem Verständnis Deiner selbst liefern, so dass Du nicht mehr dazu verdammt bist, die gleichen Muster mehrfach hintereinander zu wiederholen. Tritt so eine Wiederholungsschleife auf, könnte das bedeuten, dass ein grundlegender Lernschritt noch nicht zur Gänze absolviert wurde. Und die Mitmenschen, auf die Du anspringst, sind von Deinem Unterbewussten vielleicht genau daraufhin vorselektiert worden, weil sie Dir einen ungelösten inneren Konflikt spiegeln oder einen anderen Schlüssel zur Lösung einer Lernaufgabe bereithalten. Hört sich zugegebenermaßen sehr kryptisch und esoterisch an. Aber ich will damit nur sagen, dass auch in vermeintlich falschen Entscheidungen oder Herzensregungen jede Menge Weisheit und Richtigkeit liegen kann. Aber das liegt nicht immer klar zutage, manchmal muss man das erst mühsam herausgraben aus einer großen Halde von emotionalem Schutt. Aber ich weiss, dass da was ist.

nase, 11. Aug 05
stalker haben ab heute mit bis zu drei jahren zu rechnen...

ella ohara, 11. Aug 05
e-mail
Warum um alles in der Welt würde die Angabe einer e-mail Adresse meine Identität weniger in Frage stellen?

Ich bin eine real existierende Person, mein Name ist ebensowenig Ella wie der der Bloginhaberin, ich bin weiblich, 35 Jahre alt und kenne hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit absolut niemanden persönlich.

Meine Nase fand durch die Namensgleichheit hier in diesen Blog und findet ab und an mal wieder zurück.

Nach erstem Mit-Lesen und Mit-Leiden siegte die Neugier an der weiteren Entwicklung über das innere Kopfschütteln und nach einer weiteren Weile konnte ich sogar meine Klappe nicht mehr halten und habe mich angemeldet um Senf abzugeben. Zwischenzeitliche Abstinenz konnte nicht durchgehalten werden und auch jetzt weiß ich nicht, ob ich meine Kommentare ständig zurückhalten kann.

Konsequente Inkonsequenz.

Aber Namensschwester kann ja löschen, was ihr nicht paßt.

ella, 11. Aug 05
Herr Nase, wie soll ich das denn jetzt verstehen????


Werte Namensschwester, nein, ich lösche nicht so lange es nicht beleidigend wird. Nur manche Reaktion auf einen Kommentar würde ich sonst vielleicht eher in eine Mail packen.

ella ohara, 11. Aug 05
öffentlich oder nicht-öffentlich
Wer sich entscheidet, einen Teil seines Lebens öffentlich zu leben (und nichts anderes ist ein - wenn auch ohne Klar-Namen abgefasster - öffentlicher Blog), der sollte meiner Meinung nach die Dispute, die sich daraus ergeben, auch öffentlich austragen.
Sollte trotz dessen noch ein persönlicher Kontakt gewünscht werden - bitte. Ich habe die email-adresse nun für Namensschwestern sichtbar gestaltet.
Lilypie Kids Birthday tickers