Je nach Perspektive

Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, haben die meisten Menschen im Umfeld Verständnis für die damit verbundene Enttäuschung und Trauer. Wenn der Wunsch nach einem zweiten Kind unerfüllt bleibt und einen das traurig macht, schlägt einem überwiegend Unverständnis entgegen, Unverständnis dass der Schmerz aber trotzdem genauso groß ist, Unverständnis über die Schwierigkeit des Umgangs mit dem Thema, weil man viel stärker als in früheren Jahren mit Schwangeren und zweiten Babies im Umfeld konfrontiert ist. Vielmehr hört man - du hast doch eins, sei doch froh ...

Tja, so langsam aber sicher schließt sich das Zeitfenster und es bleibt endgültig beim Einzelkind.


o.t.
Ist ja reichlich verwaist hier. Jahresendvorsatz: öfter mal wieder vorbei schauen.


mark793, 02. Nov 15
Hm, habe ehrlich gesagt auch meine Mühe, das nachzuvollziehen. Was vielleicht mit daran liegt, dass wir von Anfang an nie ernsthaft an mehr als ein Kind gedacht haben. Daran haben auch die irgendwann aufgetauchten Zweitkinder im Umfeld nicht wirklich etwas geändert.

Bruder und Schwägerin sind beim Thema Zweitkind noch uneins, und die Zeit läuft. Ich bin mal gespannt. Ich habe so ein bisschen die Sorge, dass sich auf jeden Fall einer der beiden als Verlierer fühlen wird.

ella, 02. Nov 15
Ja, ich dachte auch, dass der Kinderwunsch mit einem Kind "gestillt" wäre, hab auch ob des Alters und der familiären Konstellation immer davon gesprochen, dass wir nur eines haben werden, (vielleicht war das: wenn ichs mir oft genug einrede, glaub ichs auch) gleich nach der Geburt die Schwangerschaftsklamotten verkauft, das Beistellbett verkauft als sie rausgewachsen war, den ersten Schlafsack verkauft ... und dann war dabei plötzlich dieses traurige Gefühl, dieser Wunsch ...
Irgendwie hatte alles sich selbst Einreden doch nix genutzt. Na ja, und der Zweitkinder Boom im Umfeld hat das nicht ausgelöst, sondern macht es jetzt, wo es bei uns nicht mehr zu klappen scheint einfach nur schwieriger für mich.

arboretum, 02. Nov 15
Möchte denn Ihr Mann noch ein Kind?

ella, 02. Nov 15
Der vorrangige Wunsch mag von mir ausgegangen sein, aber dann war es schon gemeinsame Entscheidung es nochmal zu versuchen - da sind wir beide gleichermaßen beteiligt. ;-)

arboretum, 03. Nov 15
Viele Ihrer früheren Postings vor und während der Schwangerschaft sowie der ersten Monate wirkten auf mich so, als sei es eher Ihr Kinderwunsch, den er Ihnen halt nicht abschlagen wollte. Sie schienen doch oft ganz schön traurig, weil er physisch oder/und emotional nicht anwesend war und es reichlich Probleme mit seinen älteren Kindern gab. Deshalb fragte ich.

Ich drücke Ihnen die Daumen.

ella, 02. Jan 16
Ja, das stimmt schon - und die Probleme gibt es immer noch und wird es wohl immer geben ... heile Patchwork-Welt gibt es nicht. ;-)

Danke :-)

arboretum, 03. Jan 16
Die heile Patchwork-Familie, wo alles locker flockig läuft, gibt es wohl wirklich nicht. Auf mich macht es aber den Eindruck, als würden Sie sich selbst unglaublich unter Druck setzen mit dem Wunsch nach einem zweiten Kind - den Ihr Mann vielleicht gar nicht so unbedingt teilt. Da scheint mir viel unausgesprochen zwischen Ihnen zu sein. Und wenn ich jetzt noch lese, dass Ihre Insulinwerte völlig aus dem Ruder laufen, finde ich das schon etwas besorgniserregend.

sid, 03. Nov 15
Für den Vorsatz: beide Daumen hoch : )

Für den Rest - Verständnis und eine Umarmung.

ella, 02. Jan 16
Danke :-)
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