Auf Entzug

... und zwar im wahrsten Sinne des Wortes!

So pi mal Daumen habe ich etwa 66% meines Lebens geraucht ... ne ne ... sooo alt bin ich nun auch wieder nicht - nur früh angefangen ... 26 Jahre waren es.

Heute sollte der erste Tag meines neuen Lebens, meines Nichtraucher-Lebens sein.

Bisher ist er das auch, aber ich kann gar nicht ausdrücken wie groß der Wunsch nach einem Glimmstengel heute war bzw. ist - insbesondere seit Mittag, seit mir vor lauter Wutschnauberei auch ohne den wohl schon der Rauch aus sämtlichen Körperöffnungen kam. Nur diese aus- und nachdrückliche Warnung auf dem Beipackzettel des Nikotinpflasters, das ich auf dem Arm kleben habe, dass unbedingt bei Anwendung mit dem Rauchen aufzuhören sei, hat mich bisher davon abgehalten.

Nur mal so als Frage, um sicher zu gehen, dass mir der Entzug nicht das Hirn erweicht hat:
Wenn man mit dem Liebsten eine gemeinsame Wohnung hat, 3 ZKB, kein kleines Loch, aber auch keine riesigen Hallen, wenn man in dieser Wohnung durch das Schlafzimmer ins Bad muss, wenn der Liebste u.a. Kinder im Alter von 16-24 hat, die bisher kaum mal her gekommen sind, nie einen Finger krumm gemacht haben um vielleicht dem Vater mal die ein oder andere Wochenendfahrt abzunehmen oder sonstwie eine Bereitschaft gezeigt hätten für die Beziehung selbst mal etwas zu tun, nun aber das eine Kind gedenkt ein Praktikum in unserer Firma zu machen und bei uns zu wohnen für 2 Monate im Sommer (was gleichbedeutend ist mit null Privatsphäre für mich/uns in meiner/unserer Wohnung), wenn man schon x-mal über Wege der Kommunikation, Prioritäten der Kommunikation etc gestritten hat, ja, dies eigentlich die einzigen echten Streitpunkte sind - - - wenn das alles so ist, kann man dann zurecht erwarten, dass der Liebste über diese Idee die Twen-Tochter hier einzuquartieren für 2 Monate, mit einem spricht, BEVOR er mit der Personalcheffin gesprochen und das Mädel den Lebenslauf geschrieben hat??? Ist es dann legitim, dass man etwas dagegen hat und sauer ist???

.... ich dampfe schon wieder wie ein wutschnaubendes Walross ... auf Entzug.


mark793, 04. Apr 11
Uaaah. Was eine Kack-Kombination. Aber anderseits: Ich war damals beim Rauchen aufhören mega-giga-ultragenervt auch ohne dass meine Frau was dazu konnte. Das waren echt ein paar Scheißtage, bis ich aus dem Gröbsten raus war. Was mich in der ganzen Zeit bei der Stange gehalten hat, war nicht zuletzt, dass ich da einfach nicht nochmal durchwollte. Wenns zu arg geworden wäre, hätte ich auch Pflasterchen geklebt, aber irgendwie gings auch ohne.

Ich drück Dir die Daumen!

ella, 07. Apr 11
Wie lange dauerten denn diese "Scheißtage" an? Wann fing es denn mal so langsam an, dass dieser totale Jieper nach ner Fluppe nachließ?
Ich muss mich soooooo sehr zwingen, nicht einfach zum Büdchen rüber zu gehen und ne Packung zu kaufen ... welche eine Hölle!

mark793, 07. Apr 11
So nach drei, vier Tagen war schon eine Besserung erkennbar. Bis die akuten Entzugserscheinungen mehr oder eniger ganz verschwunden waren, dauerte es bei mir etwa zwei Wochen.

Und solche zwei Wochen will ich nie wieder erleben müssen.

ella, 07. Apr 11
Zwei Wochen. Oh Mannomann. Die können so lang werden. Ich würd meine Hand nicht dafür ins Feuer legen wollen, dass ich nicht schwach werde.
.... dabei hab ich ja nicht mal krasse Nikotin-Entzugserscheinungen, weil ja das Pflaster auf dem Arm bappt ... mag gar nciht dran denken wie es wird, wenn das dann auch noch weg fällt ...
Hab den Eindruck so rein gar nichts mit mir selbst anfangen zu können und an nichts anderes als die Zigaretten denken zu können.
Ihc wusste ja, dass es eine Sucht ist, dass es nicht leicht fallen würde, aber ...
Na ja, ich bemühe mich weiter durchzuhalten in der Hoffnung, dass es besser wird.

mark793, 07. Apr 11
Es wird besser. Man kann mit der Zeit auch mal wieder was anderes denken als ICHWILLJETZTEINEKIPPEVERDAMMT. Aber dazu muss man eben stark bleiben und sich wenns nötig ist, für jede Stunde und jeden Tag ohne ganz kräftig auf die Schulter klopfen.

ella, 09. Apr 11
Schwach geworden. Gestern Abend. Wut. Gefühl dass es alles umsonst ist, der Grund fürs Aufhören eh nicht eintritt bzw. das entsprechende Commitment des Gegenübers eh nicht voll da ist. Büdchen. Pflaster ab. Kippe rein.

Brings nicht übers Herz die fast volle Schachtel weg zu schmeißen. Evtl. nächster Versuch wenn sie leer ist.

ella, 17. Apr 11
Zwischenstand:
der achte Tag ohne seit dem 2. Versuch ... oder aber der 14. mit einem Tag Schwachheit zwischendurch ... wie man's sehen will ... aber ich kann nicht sagen, dass der Wunsch eine zu rauchen schon merklich nachgelassen hätte ...
Die Tage sind einigermaßen zu überbrücken bei der Arbeit, aber da hab ich früher auch schon nicht so viel geraucht ... schlimm ist es abends und am Wochenene ... immer noch ...

pappnase, 17. Apr 11
haunse rein, sie schaffen das.
mir hat damals das motto ich hör mal auf und wenn ich will, dann rauche ich eben wieder sehr geholfen.
das ist jetzt bald neun jahre her.
ein einziges vorsätzliches rückfallen vor gut drei jahren endete nach dem dritten zug mit ekelatacken.
*daumendrück*
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