(Spätes) Flagge zeigen

Nun haben sie es also offiziell gemacht. Der beste Kumpel vom Ex-Chef - Sandkastenfreunde seit dem 5. Lebensjahr und wenige Wochen vor meiner Kündigung als Assi eingestellt - hat nun just genau meine Stellenbezeichnung, derer es nur eine im Unternehmen gab und gibt. Inoffiziell hatte er meinen Job schon wenige Wochen nach meiner Kündigung übernommen.

Man beachte:
Von einer betrieblich bedingten Kündigung spricht man, wenn sachliche Gründe zu einer Unternehmerentscheidung führen, die ihrerseits den Wegfall des Arbeitsplatzes des betroffenen Arbeitnehmers oder einer Mehrzahl von Arbeitsplätzen zur Folge hat. Hierbei sind grundsätzlich Gründe zu unterscheiden, die von außen auf das Unternehmen einwirken (beispielsweise Umsatzeinbußen, Wegfall von Aufträgen) und Gründe, die vom Unternehmen selbst herbeigeführt werden (Organisationsentscheidungen, Umstrukturierung, Betriebsschließung). Die Unternehmerentscheidung selbst wird dabei von den Arbeitsgerichten nur auf "offensichtliche Willkür oder Unsachlichkeit" geprüft.
Quelle: Wikipedia

Ganz offensichtlich ist ja also wohl die Beschäftigungsmöglichkeit, sprich der Arbeitsplatz, für mich nicht, wie damals behauptet und wie es als Voraussetzung für eine betriebsbedingte Kündigung notwendig ist, weggefallen. Soweit ich weiß, ist es für eine betriebsbedingte Kündigung notwendig, dass die Maßnahmen, die zur Notwendigkeit der Kündigung geführt haben, auf Dauer angelegt sind. Dass dieser Herr meinen Job übernehmen würde, wurde meinem Ex-Team aber damals schon kurz nach meiner Kündigung mitgeteilt, mündlich natürlich nur. ;-)

Ich hab ja nun einen neuen Job und keinerlei Interesse mehr, in dieser Küngelbude zu arbeiten, aber wenn sich hier jemand mit dem Recht auskennt und weiß, ob es sich lohnen würde z.B. mal die AfA darüber zu informieren o. ä. dann sind meine Ohren weit geöffnet!

Auch wenn das nun eigentlich abgehakt sein sollte und ich ja wieder neu gestartet bin, so gibt es trotzdem noch einen gewaltigen Stich das so zu lesen. Arschlöcher!


pandora77, 01. Nov 06
Hast Du 'ne Rechtschutzversicherung? Das klingt, als hätte sich die alte Firma da ganz und gar nicht korrekt verhalten - ich würde mich vielleicht mal ganz unverbindlich beim Anwalt erkundigen, ob es sich lohnt, gegen so ein Geklüngel gerichtlich vorzugehen. Vielleicht springt noch eine Entschädigung dabei raus für Dich? Es gibt ja auch Anwaltsberatungen bei Verbraucherzentralen, das ist erstmal günstiger....ich hab' sowas Ähnliches gegen eine frühere Firma,die der Meinung war, mich aus ähnlich hanebüchenen Gründen vor die Tür setzen zu müssen, mal gemacht, die mussten noch richtig blechen....

ella, 01. Nov 06
Rechtschutzversicherung hab ich nicht. Und ich hab auch damals eine Abfindung bekommen und damit auf Ansprüche verzichtet, zumal man ja für ne Kündigungsschutzklage auch nur 3 Wochen Frist hat. Das hat sich damals nicht gelohnt, weil es wenn dann nur um Wiedereinstellung hätte gehen können oder ne ordentliche Abfindung. Letzteres hatte ich eh und auf Wiedereinstellung machte ja absolut keinen Sinn, denn wenn man dich loswerden will, dann wäre das danach in so einer kleinen Firma ja der Oberhorror weiter zu arbeiten.
Ich dachte da eher daran, dass die AfA ja an den Machenschaften Interesse haben könnte, denn schließlich haben sie monatelang Leistung gezahlt in einem Fall, der wohl ziemlich unsauber war. Wenn es für die AfA da die Möglichkeit gäbe, Schadensersatz oder sowas zu kassieren, ohne dass ich da rückwirkend noch Nachteile habe, dann würde ich sie dabei natürlich gern unterstützen. ;-))

mark793, 01. Nov 06
Würde mich fast wundern,
wenn die AfA das so genau wissen wollte. Für Dich gibts ja im Prinzip auch nichts mehr zu gewinnen dabei, von daher rate ich eher ab davon, an der Baustelle noch allzu lang und intensiv rumzugraben. Das wäre alles Zeit und Energie, die Dir für das hier und jetzt fehlen könnte, oder?

ella, 01. Nov 06
Von der Vernunftseite her vollkommen richtig!
Aber es wäre mir natürlich schon so ein kleines, ähm, nein, ein riesiges inneres Lachsbrötchen, wenn die dort für diese Drecksgeschichte nochmal so richtig Ärger bekommen würden.
Vermutlich stimmt das aber mit der AfA ... eigentlich bitter, denn als Antragsteller wird man da erstmal gehörig unter die Lupe genommen und einem wird fast schon unterstellt, nur mal so eben pro forma eine Kündigung kassiert zu haben, aber sich die Kohle vom Verursacher der Kosten zurück zu holen, wenn sich heraus stellt, dass das wohl doch alles nicht so ganz sauber war, um nicht zu sagen, dass es stinkt, darauf kommen die Herrschaften dort vermutlich nicht ... wäre ja auch zuviel Arbeit.
Die Kohle für den Umzug würden sie sich von mir allerdings schon zurück holen, wenn ich nicht meinen neuen Hauptwohnsitz hier nachweise. Balance nenn ich das nicht wirklich.

arboretum, 01. Nov 06
In so einem Fall wie Ihrem bekommen Sie vielleicht Rat in einem der Foren von Beamte4u.
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