Freitag, 28. Juni 2013, 00:44
Wie als wenn ich wäre
Neulich in einem der Kurse hat eine Mutter erzählt, dass sie sich nun endgültig vom Vater des Kindes getrennt hat. Da es abzusehen war, hatte sie schon in der Schwangerschaft ne eigene Wohnung genommen, aber hatte scheinbar noch Hoffnung und nun wär es aber endgültig. Wegen der gescheiterten Beziehung schien sie einigermaßen nüchtern, oder konnte den Schmerz gut verbergen. Aber als es drum ging, wie sie das mit dem Baby schafft, da musste sie schon schlucken und meinte, "na ja, ich hab ihn so halt 24 Stunden ohne Unterbrechung, und das ist schon anstrengend".
Hm, manchmal komm ich mir so vor, wie als wenn ich auch alleinerziehend wäre.
Der Liebste verlässt das Haus morgens in aller Frühe und nur im optimalsten aller Fälle ist er abends um acht wieder daheim. Aber optimal gibt es nun mal nicht immer. In letzter Zeit hat sie Arbeit ihn oft länger im Büro gehalten und dann wird es mit Zugfahrt halt schnell auch neun oder zehn am Abend.
Seine Stunden sind für die Branche ja noch recht akzeptabel - da kenn ich aus eigener Erfahrung schlimmeres. Aber wenn dann grad mal wieder der Neugeschäftswahn die Branche rockt, dann läuft es nicht nur auf mehrere späte Abende hinaus, sondern dann wird auch schon mal ein Sonntag gearbeitet und noch die ganze Nacht dran gehängt, um dann ganz ohne Schlaf am nächsten Morgen zum Kunden zu düsen.
Na ja, und unter der Woche sehe ich dann schon zu, dass wir ihn nachts nicht zu sehr wecken. Als wir noch nachts gewickelt haben, hab ich das in der Woche immer gemacht und er hat es nur am Wochenende mal übernommen.
Um das Thema KiTa, Vorsorgeuntersuchungen, Impfen, sämtliche Anträge, Anschaffungen für die Kleine und so kümmere ich mich ja auch, um ihm da ein Stück weit den Rücken frei zu halten und weil ich ja dann doch etwas mehr frei einteilbare Zeit habe.
Tja, wenn dann aber auch noch die sportliche Freizeitveranstaltung der Branche am Wochenende komplett inklusive der beiden Parties am Abend mitgenommen wird, dann bin ich endgültig auch auf dem Level der Mutter aus dem Kurs angekommen, bei 24h ohne Pause, dann komm ich mir endgültig so vor als wär ich alleinerziehend ...
cassandra_mmviii,
28. Jun 13
"Teilzeitalleinerziehend" nenne ich das.
Babies sind ein Vollzeitjob. Das Kid alleine ist ja noch recht pflegeleicht, aber das drumherum frißt Zeit.
ich habe nächste Woche 3 Arzttermine mit der Prinzessin. Keine Ahnung wie ich das schaffen sollte wenn ich noch arbeiten täte, egal wie super die Kinderbereuung ausgebaut ist.
Babies sind ein Vollzeitjob. Das Kid alleine ist ja noch recht pflegeleicht, aber das drumherum frißt Zeit.
ich habe nächste Woche 3 Arzttermine mit der Prinzessin. Keine Ahnung wie ich das schaffen sollte wenn ich noch arbeiten täte, egal wie super die Kinderbereuung ausgebaut ist.
ella,
28. Jun 13
Na ja, aber Kinder haben ja nicht nur Mütter, sondern auch Väter. Und da man nun nicht sagen kann, dass ich komplett von seinem Gehalt mit lebe, sondern auch mein bisheriges Gehalt bzw. dann jetzt Elterngeld in den Haushalt einfließt, sollte auch die väterliche Sorge um's Kind mit einfließen. Na ja, und wenn das nur am Wochenende geht, aufgrund des Jobs, dann sollte das Wochenende auch irgendwie unantastbar sein für Job-Anhgelegenheiten oder Job-Freizeit-Veranstaltungen, oder zumindes nur im absoluten totalen Ausnahmefall ... hier häufen sich aber grad die Ausnahmefälle ...
Und es sollte nicht nur der Vater Freiräume für Friseur, Sport, Job-Freizeit-Veranstaltung bekommen, sondern auch die Mutter .... ich hatte bisher noch keine ...
Hier gilt es was zu ändern ...
Na ja, und auf Kinderbetreuung ab nächstem Frühjahr kann ich nur inständig hoffen. Der Termin für meinen Re-Start im Job steht, den hab ich unterschrieben ... unter anderem auch, weil mein Gehalt halt auch benötigt wird, da die anderen Kinder durchaus mehr bekommen als er zahlen müsste ...
Da unsere Lütte aber nicht genau passend zum Kita-Jahr geboren ist, wird es wohl leider auf Tagesmutter hinaus laufen. Na ja, mal schauen, ganz hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Und es sollte nicht nur der Vater Freiräume für Friseur, Sport, Job-Freizeit-Veranstaltung bekommen, sondern auch die Mutter .... ich hatte bisher noch keine ...
Hier gilt es was zu ändern ...
Na ja, und auf Kinderbetreuung ab nächstem Frühjahr kann ich nur inständig hoffen. Der Termin für meinen Re-Start im Job steht, den hab ich unterschrieben ... unter anderem auch, weil mein Gehalt halt auch benötigt wird, da die anderen Kinder durchaus mehr bekommen als er zahlen müsste ...
Da unsere Lütte aber nicht genau passend zum Kita-Jahr geboren ist, wird es wohl leider auf Tagesmutter hinaus laufen. Na ja, mal schauen, ganz hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
cassandra_mmviii,
20. Jul 13
Tagesmütter ist eine entweder/oder-Sache. Ich kenne ein paar, denen ich mein Kind ohne zu zögern anvertrauen würde.
Das Frauen, die von HartzIV leben, massiv in die Tagesmutterfortbildung gedrängt werden, ist ein Problem. Nichts spricht dagegen wenn eine Frau in dieser Situation diese Fortbildung macht, aber dafür ist nicht jede geeignet.
Eine bekannte hatte mal ein absolutes Horrorerlebnis:
sie (promoviert) suchte eine Tagesmutter, vermittelt vom Jugendamt dachte sie, dass sie in sicheren Händen wäre. Adresse war in keinem so prallen Viertel, aber was soll's.
Sie kam in eine völlig verqualmte 2 Zimmer-Wohnung wo der Kerl der potentiellen Tagesmutter auf dem Sofa lag und fernsah. Das machte er die ganze Zeit während des Gesprächs.
Auf die Frage, wie sie sich denn die Tagesgestaltung vorstellte, antwortete die Tagesmutter, dass sie dann auf den Spielplatz (unten stand eine Schaukel und eine Sandkiste) ginge, das sei ja nur runter, das könne man schon mal machen.
So was- auf keinen Fall. Da steht imemr noch die "Kinderaufpassen kann doch jeder"-Haltung hinter, das sei doch ein lockerer Job.
Wie sieht das denn mit der Finanzierung von Tagesmutter aus? ich kenne es so, daß man, wenn die Krippe ablehnt, den Differenzbetrag zu dem, was die Krippe kostet, vom Jugendamt wiederbekommt.
Für uns ist Tagesmutter nämlich die Option der Wahl anstelle von Krippe, wenn nur die Tagesmutter stimmt.
Das Frauen, die von HartzIV leben, massiv in die Tagesmutterfortbildung gedrängt werden, ist ein Problem. Nichts spricht dagegen wenn eine Frau in dieser Situation diese Fortbildung macht, aber dafür ist nicht jede geeignet.
Eine bekannte hatte mal ein absolutes Horrorerlebnis:
sie (promoviert) suchte eine Tagesmutter, vermittelt vom Jugendamt dachte sie, dass sie in sicheren Händen wäre. Adresse war in keinem so prallen Viertel, aber was soll's.
Sie kam in eine völlig verqualmte 2 Zimmer-Wohnung wo der Kerl der potentiellen Tagesmutter auf dem Sofa lag und fernsah. Das machte er die ganze Zeit während des Gesprächs.
Auf die Frage, wie sie sich denn die Tagesgestaltung vorstellte, antwortete die Tagesmutter, dass sie dann auf den Spielplatz (unten stand eine Schaukel und eine Sandkiste) ginge, das sei ja nur runter, das könne man schon mal machen.
So was- auf keinen Fall. Da steht imemr noch die "Kinderaufpassen kann doch jeder"-Haltung hinter, das sei doch ein lockerer Job.
Wie sieht das denn mit der Finanzierung von Tagesmutter aus? ich kenne es so, daß man, wenn die Krippe ablehnt, den Differenzbetrag zu dem, was die Krippe kostet, vom Jugendamt wiederbekommt.
Für uns ist Tagesmutter nämlich die Option der Wahl anstelle von Krippe, wenn nur die Tagesmutter stimmt.
ella,
23. Jul 13
Puh, genau an so ein Horrorszenario mag ich gar nicht denken ....
Finanziell ist es nicht der gewaltige Unterschied zwischen Kita und Tagesmutter, zumindest nicht was die offiziellen Sätze angeht, aber manche Tagesmüsster nehmen on-top Beträge.
Finanziell ist es nicht der gewaltige Unterschied zwischen Kita und Tagesmutter, zumindest nicht was die offiziellen Sätze angeht, aber manche Tagesmüsster nehmen on-top Beträge.
cassandra_mmviii,
23. Jul 13
Bei der Nummer war mir ein Rätsel, warum das besser sein soll für die frühkindliche Bildung als Mama. Die Frau ahtte einen Tagesmutterschein, also war sie qualifiziertes Fachpersonal lt gesetz. Aha.