Wie?

Wie geht man damit um, wenn man realisiert, dass man es selbst war, die mit ihrem eigenen Verhalten genau das kaputt und unmöglich gemacht hat, was sie sich so sehnlichst wünschte, was ihr so viel bedeutete, ihr so wichtig war wie sonst nichts? Und gerade weil sie es so sehr wollte, zu sehr, und solche Angst hatte, es nicht zu bekommen oder gleich wieder zu verlieren, hat sie es so sehr zerstört und alles, wirklich alles falsch gemacht. Mit jedem Versuch, das Ruder noch rum zu reißen und die Wende zu schaffen, alles nur schlimmer gemacht.

Wie geht man damit um, wenn man realisiert, dass es niemals auch nur die geringste Chance geben wird, das "wieder gut zu machen", die Fehler zu bereinigen?

Wie geht man damit um, wenn man das, was das beste im Lebne hätte werden können, das beste, das einem passiert ist, unwiederbringlich selbst zerstört hat?

Wie kann man das weiter mit sich rum tragen, oder ablegen?

Ich weiß beim besten Willen nicht WIE?


oskar-kasimir, 10. Dez 08
Das ist ein beschissenes Gefühl. Ich weiß, wovon ich rede: http://oskar.blogger.de/stories/1085992/

Und es hilft auch überhaupt gar nix, wenn da wohlmeinende Geister gut zureden. Diese Art der Selbsterkenntnis bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Sie daran kaputt gehen müssen. Ich hatte eine solche Selbsterkenntnis vor gut eineinhalb Jahren. Heulen, Zähneklappern, Fertigsein. Alles war unendlich, ohne Grenzen, weiß, endloser Raum. Mit der Zeit, mit ehrlichen (und das war manches Mal ganz schön hart) Freunden und Menschen diese ganze Sche**e in Worte gefasst, mithin greifbar. In Stücke gebrochen. Verdaubare Stücke. Es ist mir gelungen, es zu verdauen, es zu verarbeiten, daran zu wachsen und zu reifen. Und dennoch - es war, wie Sie so wundervoll schreiben, für mich das, was ich "so sehnlichst wünschte, was [...] so viel bedeutete, [...] so wichtig war wie sonst nichts". Ob es jemals wieder so ein Gefühl der absoluten Gewissheit für mich geben kann, vermag ich nicht zu sagen. Erlebt habe ich es aber. Und das war gut. Es hat einen festen Platz in meiner Seele. Es ist Bestandteil geworden. Im Idealfall wird es gelingen, dem nicht hinterherzulaufen, sondern es ggf. irgendwann wieder 'einfach so' erleben zu dürfen. In einer uns noch unbekannten Zukunft... - Die Antwort auf Ihre Frage lautet aus meiner Warte: man kann lernen, damit zu leben, ablegen kann man es nicht. Lernen braucht Zeit, Ehrlichkeit, Bereitschaft, sich nicht wegzuducken, Selbstachtung und -liebe. All' das wünscht Ihnen: OSKAR.

ella, 11. Dez 08
Danke für Ihre lieben Worte, lieber OSKAR.

Ich weiß zwar immer noch nicht wie ich damit umgehen soll, aber vielleicht verstehe ich Ihre Worte mit der Zeit immer besser.
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